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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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aber mit der Hand Luft zu.
    »Heiß hier, nicht wahr?«, bemerkte sie.
    Er sah zu dem bewölkten Himmel hinauf und blickte dann wieder zu ihr hinüber. »Ich befürchte, es wird bald regnen. Ängstigt Euch das?«
    Beinahe hätte sie ihm geantwortet, dass sie aus Seattle stammte und ihr deshalb ein leichter englischer Nieselregen nichts anhaben konnte, aber dann hielt sie sich gerade noch rechtzeitig zurück und schüttelte lediglich den Kopf. Doch kurz darauf beschloss sie, dass sie keinen Grund dazu hatte, nicht zumindest einen Teil ihrer Gedanken offen zu äußern. »Ich würde gerne noch ein wenig Zeit hier draußen verbringen«, erklärte sie. »Selbst wenn ich dabei mein Leben in die Hände dieses dämonischen Tiers legen muss.«
    »Dann lasst uns noch eine Runde um die Burg reiten«, meinte er.
    »Was wollt Ihr damit sagen? Sind wir etwa nur im Kreis geritten?«
    »Ich dachte, wenn Ihr vom Pferd fallt, hätte ich somit keine großen Schwierigkeiten, Euch nach Hause zu tragen.«
    »Vorsicht, Mylord. Eure Ritterlichkeit zeigt sich.«
    »Montgomery. Mein Name ist Montgomery.«
    Sie lachte wider Willen kurz auf. Es war lächerlich und töricht und konnte nur dazu führen, dass ihr das Herz brach, aber sie musste sich einfach eingestehen, dass sie diesen herrlichen Tag mit diesem bezaubernden Mann und einem Pferd, das sie noch nicht umgebracht hatte, über alle Maßen genoss.
    Das Leben war schön.
    Selbst im mittelalterlichen England.
    Als sie mit Montgomery wieder in den Hof ritt, war der Nachmittag vorbei. Sie folgte ihm zu den Ställen und war erleichtert, als Steud stehen blieb. Montgomery schwang sich elegant von seinem Pferd, ging zu ihr hinüber und streckte seine Arme nach ihr aus.
    Sie ließ sich von ihm herunterhelfen und war plötzlich stärker außer Atem, als sie es hätte sein sollen. Sie trat einen Schritt zurück, bevor sie noch den Rest ihres gesunden Menschenverstands verlor. Er deutete nur mit einer Kopfbewegung auf das Wohngebäude, schien von den Ereignissen des Tages vollkommen unberührt zu sein und stapfte dann ohne weitere Bemerkungen mit ihr durch den überall auf dem Boden verteilten Mist.
    Vor der Eingangstür blieb er stehen. »Wie oft nimmt sie diese kleinen Pillen?«, fragte er leise.
    »Vielleicht alle vier Stunden.«
    »Wie habt Ihr Euch entschieden, was diese Pillen betrifft?«
    Pippa atmete wieder einmal tief durch. Sie war nicht begeistert davon, die Verantwortung für das Leben ihrer Schwester übernehmen zu müssen, aber anscheinend hatte sie keine andere Wahl. »Ich glaube, ich sollte sie die Pillen weiter nehmen lassen, aber vielleicht nicht so oft.« Sie hielt kurz inne. »Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was passieren würde, wenn die Wirkung nachließe.«
    »Wenn es sein muss, werden wir sie in ihrer Kammer einschließen«, erklärte er grimmig. »Ich habe schon Trinker erlebt, die darunter litten, keinen Alkohol mehr zu bekommen.«
    »Bei Pillen wird das noch viel schlimmer sein.«
    Er sah sie ernst an. »Ich möchte, dass Ihr ständig in Sichtweite bleibt. Geht nicht weg, wenn ich nicht bei Euch bin.«
    Sie nickte schwach.
    »Wir werden die anderen Dinge, die Eure Zukunft betreffen, später in meinen Gemächern besprechen.« Er hielt kurz inne. »Ich nehme an, Ihr wollt so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren«, fügte er dann hinzu.
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Vielen Dank.«
    Er neigte den Kopf zur Seite. »Wem gilt Euer Dank?«
    Sie lächelte. »Ich danke Euch, Montgomery.«
    »Keine Ursache, Persephone.«
    Er hielt ihr die Tür auf, und sie betrat den Saal vor ihm. Doch dann hielt er ihren Ellbogen so fest, dass sie neben ihm hergehen musste, und er schien sie nicht mehr loslassen zu wollen. Wie sie nun schon mehrere Male festgestellt hatte, war es absolut lächerlich, irgendwelche Gefühle zu entwickeln, denn sie wollte schließlich so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren.
    Trotzdem gelang es ihr nicht ganz, ihre Träume von gewissen Dingen zu unterdrücken, auch wenn sie das lieber tun sollte. Sie befand sich in einer Burg - auch wenn es sich um ein sehr baufälliges Gemäuer handelte -, und das in Gesellschaft eines sehr galanten - wenn auch adligen - Mannes, und ihre Schwester würde wahrscheinlich nicht den ganzen Abend wach bleiben, also konnte sie eigentlich dieses Märchen für eine weitere Nacht genießen.
    Am kommenden Morgen würde sie dann darüber nachdenken, was sie tun sollte, um in ihr wahres Leben

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