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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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enorm erleichtert, als er während seines dritten Lieds ein willkommenes Schnarchen hörte. Dankbar hörte er sofort auf zu singen und zu spielen.
    »Oh, bitte nicht«, protestierte Pippa sofort und schlug dann die Hand vor den Mund, als Cinderella sich aufsetzte und sich benommen umsah.
    Sie runzelte die Stirn, lehnte ihren Kopf wieder gegen das harte Holz der Stuhllehne und schlief sofort wieder ein. Pippa wartete eine Weile, bis sie weitersprach.
    »Hört nicht auf«, bat sie leise. »Es war wunderbar.«
    Er verzog die Lippen. »Genießt Ihr es etwa, mich so verlegen zu sehen?«
    Sie lächelte. »Das mag zwar recht unterhaltsam sein, aber tatsächlich hat mir einfach nur Eure Darbietung gefallen.«
    Da sie sich anscheinend nicht über ihn lustig machen wollte, fing er noch einmal mit dem letzten Lied an, allerdings leise. Er wollte die schlafende Hoheit nicht wecken, bevor es unbedingt sein musste. Nachdem er das Lied beendet hatte, spielte er eine Weile einige Ausschnitte aus Melodien, die er auf seinen Reisen gehört und die ihm bei Hof gefallen hatten.
    »Ihr spielt und singt sehr gut.«
    Er zuckte die Schultern. »Mein Bruder John ist — war — viel besser, aber da er uns verlassen hat, bin ich wohl derjenige, der die Tradition aufrechterhalten muss.« Er legte seine Laute zur Seite und stand leise auf. »Wie lange wird sie schlafen?«
    »Hoffentlich den ganzen Nachmittag.«
    Er ging zu ihr hinüber und half ihr hoch. »Lasst uns reiten
    gehen.«
    Sie sah ihn an. »Müsst Ihr nachdenken?«
    »Ja«, antwortete er ernst. Und ich möchte Euch für mich allein haben , hätte er beinahe hinzugefügt, aber er hatte sich gut unter Kontrolle. Er warf seinem Knappen einen Blick zu. »Spiel etwas, wenn sie sich rührt. Sie wird nicht bemerken, dass du es bist, wenn du dich hinter sie setzt.«
    »Phillip spielt ebenso gut?«, fragte Pippa, während sie die Privatgemächer verließen.
    »Meine Großmutter, die ein beängstigend hohes Alter erreicht hat, erwartet das von allen ihren Enkeln und deren Kindern. Ich glaube, sie war sehr erzürnt, als mein Vater ihre Tochter so weit in den Norden gebracht hat, und versucht nun auf diese Weise sicherzustellen, dass wir nicht alle zu einem unzivilisierten Pack verkommen.« Er ging mit ihr durch den Saal hinaus zu den Ställen. »Entschuldigt bitte, ich habe Euch nicht gefragt, ob Ihr überhaupt reiten wollt.«
    »Mir tut von gestern noch alles weh«, sagte sie mit einem verlegenen Lachen. »Aber ich komme gern mit, wenn Ihr es wünscht.« Sie hielt inne. »Ich freue mich, den Mauern eine Weile entfliehen zu können.«
    Er nickte und sattelte dann ihr Pferd. Er hätte ihr am Tag zuvor wahrscheinlich lieber eine sanftmütige Stute geben sollen, aber er hatte sich dann doch für ein schnelles Pferd entschieden, für den Fall, dass es Schwierigkeiten geben würde. Die Erinnerung an den Mann, den er hatte töten müssen, stand ihm noch sehr deutlich vor Augen - an den Mann, der sie kurz nach ihrer Ankunft in seiner Zeit hatte entführen wollen. Der Narr war offensichtlich darauf aus gewesen, Lösegeld für Pippa zu fordern. Ein anderer Mann mit mehr Geschick oder größerer Entschlossenheit hätte womöglich ... Montgomery schüttelte den Kopf. Es gab so viele Gefahren in seiner Welt, auf die sie nicht vorbereitet war.
    Nicht, dass das wirklich eine Rolle spielte. Sie würde nicht für immer bei ihm bleiben, also würden sie diese Gefahren auch nicht ewig verfolgen. Er war sich nicht sicher, warum sie in der Nacht, in der Cinderella sie in den Burggraben gestoßen hatte, nicht durch das Tor gelangt war. Möglicherweise trug er einen Teil der Schuld daran, weil er Pippa erschreckt hatte, bevor sie die Sache richtig angehen konnte.
    Er hatte sich nicht anders zu helfen gewusst. Als er den beiden gefolgt war, hatte er das Gefühl gehabt, dass jemand dort lauerte, der nichts Gutes im Schilde führte. Leider hatte er keine Möglichkeit gehabt, der Sache nachzugehen, und er konnte nur hoffen, dass er das nicht noch einmal bedauern würde. Er vermutete, dass es Everard gewesen war, der herumschnüffelte, um seine ohnehin übertriebenen Geschichten über die finsteren Geheimnisse der Familie de Piaget noch weiter ausschmücken zu können.
    Er schüttelte rasch diese unproduktiven Gedanken ab, blieb aber stumm, bis sie sich von der Burg entfernt hatten. Schließlich wandte er sich Pippa zu. »Wir sollten über Eure Pläne für Eure Heimkehr sprechen. Ich befürchte, der Verstand Eurer

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