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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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geschmeidigen Körpers bewegte, der, wie Pippa wusste, bereits eine endlose Reihe von Männern in Verzückung versetzt hatte.
    Cinderella Alexander, der Fluch in Pippas Leben.
    Cindi kam in ihrem besten Schönheitsköniginnengang herübergeschwebt, blieb stehen und wandte Pippa ihr Gesicht zu, das so perfekt war, dass Pippa Zahnschmerzen bekam.
    »Wie ich höre, findet eine Party statt.«
    Pippa schloss ihren Mund wieder. »Was?« Sie gab vor, an ihrem Ohr zu zupfen, um besser hören zu können.
    »In England. Eine Party.«
    »Ah«, begann Pippa.
    »Und sie hat etwas mit Feen zu tun.«
    Pippa warf Peaches einen Blick zu, die jedoch nur wissend eine Augenbraue hochzog. Von ihr war keine Hilfe zu erwarten. Pippa wandte sich wieder an Cindi.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, log sie, ohne zu zögern und ohne dabei Schuldgefühle zu empfinden. »Ich habe nichts davon gehört.«
    »Du brauchst eine Königin. Ich habe beschlossen, mitzukommen und sie für dich zu spielen.«
    Pippa hätte sich wieder auf ihren Koffer gesetzt, aber damit hätte sie Cindis Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Und möglicherweise hätte Cindi sich dann mehr für Pippas Muster interessiert, als ihr lieb war. Peaches kniff Pippa fest in den Arm, und Pippa unterdrückte den Wunsch, ihr auf die Hand zu schlagen. Der Schmerz hielt sie davon ab, ohnmächtig zu werden oder in Tränen auszubrechen - obwohl sie ohnehin weder zu dem einen noch zu dem anderen neigte.
    Sie hatte keine andere Wahl, als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Sie war übermütig gewesen. Sie hatte sich dem Schicksal frech entgegengestellt und damit das Schlimmste herausgefordert. Das platinblonde Püppchen, das sich, ohne es zu merken, vor ihr aufplusterte, war Beweis genug, dass das Schicksal nicht mit sich spaßen ließ.
    Pippa wusste, dass sie allen Grund hatte, ihre ältere Schwester zu hassen. Cindi hatte sich nicht hochdienen müssen, um ihren Traumberuf als professionelle Schönheitskönigin ausüben zu können. Sie hatte praktisch an der Spitze angefangen. Und als sie bemerkt hatte, dass Pippa nähen konnte, hatte sie sie rund um die Uhr eingespannt. Pippa hatte ihr Kleider für einen Ball nach dem anderen genäht, wo der jeweilige Prinz immer sofort ein Auge auf Cindi geworfen hatte und sie am liebsten sofort geheiratet hätte — und dann schließlich geblendet und enttäuscht abgezogen war. Pippa hatte nicht einmal die Überreste des Abends zu sehen bekommen. Sie war zu beschäftigt damit gewesen, das nächste Galakleid zu nähen, das natürlich noch aufwändiger sein musste als das vorherige.
    Damit hätte sie leben können, wären da nicht noch weitere Demütigungen gewesen. Jedes Mal, wenn Pippa hoffte, jemanden zu treffen, der ihr weiterhelfen könnte, hatte Cindi irgendwie Wind davon bekommen, war in all ihrer Pracht aufgetaucht und war dann unter den aufmerksamen Blicken aller wieder verschwunden. Pippa war bildlich gesprochen nichts anderes übrig geblieben, als hinter ihr herzuschleichen und ihre Schleppe zu tragen.
    Sie hatte alles nur Erdenkliche unternommen, um sicherzustellen, dass Cindi dieses Mal nichts davon erfuhr. Sie hatte Tess zur Geheimhaltung verpflichtet, sich von Peaches das Ehrenwort geben lassen und ihren anderen beiden Schwestern körperliche Gewalt angedroht, falls sie auch nur ein Wort verraten würden.
    Anscheinend hatte das Schicksal nicht geruht.
    »Wo sind deine Sachen?«, fragte Cindi herrisch.
    Pippa stellte sich abwehrend vor ihren Koffer. »Ich habe sie alle sicher verpackt.«
    »Das spielt sowieso keine Rolle.« Cindi winkte verächtlich ab. »Ich bringe meine eigenen Sachen mit.«
    Pippa blinzelte. »Was?«
    »Oh, habe ich dir das nicht erzählt?«, säuselte Cindi. »Ich arbeite für eine Modelinie für Märchenmode. Ich war letzten Monat mit David Jacoby beim Mittagessen, und er hat einige Modelle für mich gemacht.« Sie runzelte die Stirn, sodass sich eine aparte Falte bildete, und hob ihre ebenso aparten Augenbrauen. »Habe ich etwa vergessen, dir das zu sagen?«
    Pippa starrte sie wortlos an. Das Jacoby-Studio war so weit oben, dass sie nicht einmal hoffen konnte, dort jemals eine Mappe mit ihren Entwürfen vorzulegen. Ihr vom Rauch vernebeltes Gehirn konnte kaum aufnehmen, was sie gehört hatte.
    »Er hat sie letzte Woche für mich nach England geschickt. Ich nehme an, Tess hat sie bereits erhalten.« Cindi streckte die Hand aus und tätschelte Pippa die Wange. »Du hast so hart gearbeitet, da dachte ich, das würde

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