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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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musste ich tun«, verteidigte sie sich.
    Er hob abwehrend die Hände. »Ich habe Euch nicht verurteilt, sondern nur Eure Technik bewundert. Vielleicht möch-tet Ihr die Stelle des Hauptmanns meiner Leibwache übernehmen.«
    Sie rieb sich behutsam die Fingerknöchel der rechten Hand. »Ich bin nicht sicher, ob Ihr mit mir zufrieden wärt. Ich befürchte, ich würde zu oft in Tränen ausbrechen.«
    Sie sah so aus, als würde sie genau das gleich tun. Er nahm ihre Hand in seine und tat so, als wolle er sie untersuchen, obwohl er eigentlich lieber ihre beiden Hände gepackt und sie in die Arme genommen hätte. Als er spürte, dass sie zitterte, warf er seine Bedenken über Bord und tat genau das. Er schlang seine Arme um sie und hielt sie fest.
    »Ihr habt uns unerwünschte Gesellschaft erspart«, sagte er leise. »Es musste etwas unternommen werden.«
    »Ich habe noch nie zuvor jemanden geschlagen.«
    Er sah über ihren Kopf hinweg zu seinem Bruder hinüber, der ihn grinsend beobachtete. Nicholas schüttelte leicht den Kopf und wandte sich dann seinen Männern zu, um ihnen zu bedeuten, sich um ihre unglückliche Reisegefährtin zu kümmern. Montgomery überließ ihm diese Aufgabe und konzentrierte sich wieder auf die Frau in seinen Armen.
    Aber leider konnte er das nicht so lange tun, wie er es sich gewünscht hätte.
    Sie atmete tief durch und trat dann einen Schritt zurück. »Gut. Also was nun?«
    »Essen«, warf Nicholas ein und drehte sich von dem Fuhrwerk weg, in dem man es Cinderella so bequem wie nur möglich gemacht hatte. »Und danach werden wir wieder getrennte Wege gehen.« Er streckte Pippa die Hand entgegen und verbeugte sich höflich. »Nicholas de Piaget. Zu Euren Diensten.«
    Pippa lächelte. »Nun sehe ich, wo Montgomery seine Ritterlichkeit gelernt hat.«
    »Ich gebe zu, dass ich ihm fast alles beigebracht habe, was er kann«, erklärte Nicholas bescheiden. »Über Ritterlichkeit, Tanz, Gesang und das Spielen der Laute ...«
    »Hör auf damit.« Montgomery verdrehte die Augen. »Ermutigt diesen Maulhelden nicht noch weiter, Pippa, sonst wird er den Rest des Tages über die großartigen Tugenden sprechen, die er mir anerzogen hat.« Er warf Nicholas einen Blick zu. »Ein Mahl würden wir zu schätzen wissen, aber vorher muss ich mit dir sprechen.«
    Nicholas zwinkerte Pippa zu. »Er versucht, sich herauszuwinden, um kein Lösegeld zahlen zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, warum er so abgelenkt war ...«
    »Es lag an meiner Vorahnung, dass ich mir den ganzen Nachmittag dein Geschwätz würde anhören müssen«, sagte Montgomery knapp und nickte Phillip zu. »Behalte deine Hand auf dem Schwert, Phillip, und sag bitte Ranulf, dass ich mich später bei ihm für diese Falle entschuldigen werde, wenn ich hier fertig bin.« Er wandte sich an Pippa. »Phillip wird auf Euch achtgeben, bis ich zurückkehre.«
    Pippa nickte und ging mit Phillip zu einem gefällten Baumstamm abseits des Weges. Montgomery sah ihnen nach und wandte sich dann an seinen Bruder.
    »Nun?«
    Nicholas lächelte. »Du bist in interessanter Gesellschaft.«
    Montgomery knurrte und rieb sich die Hände. Es war eine lange Reise gewesen, mit einem Ziel, das er eigentlich nicht wirklich erreichen wollte. Er sah seinen Bruder seufzend an. »Als sie bei mir auftauchten, hielt ich sie für die Feenkönigin und deren Bedienstete.«
    Nicholas lachte kurz auf und hielt dann abrupt inne. »Das kann doch nicht dein Ernst sein. Allerdings erinnere ich mich daran, dass du in deiner Jugend fest an solche Dinge geglaubt hast ...«
    »Aus gutem Grund, wie ich betonen möchte. Schließlich gab es in meiner Umgebung einige geheimnisvolle Umstände — ich denke dabei an die drei Ehefrauen meiner Brüder«, erwiderte Montgomery spitz.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagte Nicholas rasch.
    Montgomery warf ihm einen Blick zu, mit dem er hoffte, sein Missfallen deutlich zum Ausdruck zu bringen.
    Nicholas trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Ich weiß nicht, was du von mir willst.«
    »Ich möchte einen Blick auf diese besondere Landkarte werfen, die du angeblich in deiner sichersten Truhe aufbewahrst«, antwortete Montgomery. »John hat sie gefunden, falls dich das interessiert.«
    Nicholas schloss rasch den Mund, der ihm offen gestanden hatte. »Das kann nicht sein.«
    »Doch.«
    »Hast du dir die Karte mit ihm angeschaut?«
    »Nein, aber Kendrick hat es getan.«
    Nicholas blieb wieder der Mund offen stehen. »Dieser elende Wicht.

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