Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
gegessen hatte, und das Frühstückbestand aus Muffins und Cappuccino, was zwar lecker war, aber nicht an meine üblichen drei Schüsseln mit Schoko-Pops oder das Holzfäller-Spezialfrühstück in Minnie’s Diner heranreichte.
Doch das Spiel war toll. Es fiel mir schwer, mich mit meinen Anfeuerungsrufen zurückzuhalten, aber ich habe mich ganz gut benommen, finde ich (außer, als Jeter mit nur einem Schlag gleich zwei Spieler ins Aus beförderte. Unnötig zu erwähnen, dass Jeter meinen Heiratsantrag nicht annahm, obwohl ich mir einbilde, dass er geschmeichelt guckte, und ganz sicher bin, dass er ihn gehört hat.)
Als wir zurückkamen, gingen wir in ein hochkarätiges französisches Restaurant zum Essen, wo die Darlings ständig irgendwelche Nachbarn trafen und mich als „Ryans kleine Freundin“ vorstellten. Klein! Also, ehrlich! Ich bin eins einundachtzig Komma fünf und bitte um mehr Respekt. Ryan lächelte und plauderte und hielt meine Hand, aber er wirkte irgendwie zombiehaft, so wie sich manche Männer in Gegenwart ihrer Eltern gelegentlich benehmen, abwesend und leblos. Ich habe ihn zwei- oder dreimal gekniffen, um sicherzugehen, dass er mich noch wahrnahm, und jedes Mal zuckte er zusammen und fragte, ob das Essen in Ordnung sei. Aber das war es. Köstlich, teuer, übersichtlich … sehr übersichtlich.
Irgendwann wurde Ryan wieder normal. Er sagte, er fände es lustig, mich wie zu Collegezeiten in sein Zimmer zu schmuggeln und so unserem Stelldichein einen Hauch des Verbotenen zu verleihen. Wir amüsierten uns also mehr oder weniger prächtig (ich hatte andauernd ein gewisses Hungergefühl und dachte an einen netten kleinen Zwischenimbiss), als wir ein Geräusch hörten.
„Häschen?“, säuselte Mrs. Darling und tippte mit ihren manikürten Fingernägeln an seine Zimmertür.
„Ji! Ji! Jijijiji!“ Bubbles. Na, toll!
„Äh … mh … warte mal eine Sekunde, Mutter!“, rief derergebene Sohn und stieß seine offensichtlich unerlaubt anwesende und mittlerweile nackte Freundin aus dem Bett. „Schnell, Chastity! Geh da rein!“, raunte er, und wenn er mich nicht in die Kleiderkammer geschoben hätte, hätte ich seinen panischen Gesichtsausdruck vermutlich richtig süß gefunden. Aber er schob mich tatsächlich in die Kleiderkammer, nur mit BH und Slip in der Hand, sonst nichts.
„Ryan!“
„Sei still! Bitte, Chastity! Ich erkläre es dir später.“ Damit schlug er die Tür zu.
Groß wie ich nun mal bin, konnte ich unter den Regalbrettern nicht aufrecht stehen und musste mich in eine, wie es sich anfühlte, Lacrosse-Ausrüstung kauern, was reichlich unbequem war. Und wurde sauer. Irgendwie verstand ich ja, dass Ryan nicht auf frischer Tat beim Sex ertappt werden wollte, aber bitte schön! Muss er mich denn im Kleiderschrank verstecken?
Während der blöde Hund weiterkläffte, hörte ich, wie Ryan hastig seine Hose anzog.
„Häschen?“, rief Mutter. Unerlaubt anwesende Freundin fragte sich, warum Mutter ihren Sohn mit albernem Kosenamen bedenkt.
„Bin gleich da, Mutter!“ Kurze Stille, dann wurde die Zimmertür geöffnet. „Hallo, Mom.“
Unerlaubt anwesende Freundin hörte das kratzende Geräusch kleiner Krallen, als Bubbles, der Chihuahua, ins Zimmer hechelte, um danach hysterisch die Kleiderschranktür anzubellen. „Ji! Ji! Jijijiji!“
„Häschen! Ich dachte, wir könnten uns mal ein wenig unterhalten. Wir finden deine … äh … kleine Freundin … äh …“
„Sie ist toll, oder?“ Guter Mann , dachte unerlaubt anwesende Freundin und versuchte, sich in eine bequemere Position zu bringen.
„Jijijijiji! Ji! Ji!“
„Oh, ja“, sagte Mrs. Darling, „sie ist ganz … na ja … Bubbles! Hör auf zu bellen, Schätzchen, sonst bekommt Mommy eine Migräne!“
Die klitzekleine schwarze Schnauze des Hundes erschien in der Ritze zwischen Kleiderschranktür und Fußboden. Unerlaubt anwesende Freundin versuchte, ruhig und bewegungslos zu verharren. Bubbles ließ sich nicht täuschen. Er schnüffelte und jaulte und fing an, seine kleinen Krallenpfoten in den Türspalt zu zwängen. „Jijijiji!“ Dann quetschte er seine kleine Schnauze wieder in den Spalt.
Aus Furcht vor Entdeckung gab kleine Freundin mit großem Zeh besagter Schnauze einen Schubs. Eine Sekunde später steckten rasiermesserscharfe kleine Zähne in erwähntem Zeh. Kleine Freundin unterdrückte Schmerzensschrei und zog Fuß vehement zurück, sodass die Lacrosse-Ausrüstung in sich zusammenfiel. Freundin verlor
Weitere Kostenlose Bücher