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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Kein Grund, sich weiter zu quälen.
    „Chastity!“, ruft Jake vom Billardtisch her und rettet mich. „Komm rüber, ich brauche dich, Süße!“ Er wackelt mit den Brauen und grinst mich an, und ich lächle dankbar zurück. Nicht, dass mir Jakes Worte irgendetwas bedeuten – er liebt alles, was Brüste hat und atmet. Ich nehme mein Bier, überlasse Matt den letzten Hühnerflügel und gehe zum Billardtisch. „Braves Mädchen“, sagt Jake. „Sieh mal, in was für eine Klemme ich mich hier gespielt habe. Kannst du das Baby da drüben versenken?“
    „Natürlich“, sage ich und lutsche etwas Sauce von meinem Daumen. „Schaut zu und lernt, Jungs. Die Fünf, Mitteltasche.“ Ich nehme das Queue, beuge mich über den Tisch und stoße zu. Mit wohlklingendem Klacken trifft die weiße auf die orangefarbene Kugel, die einmal an die Bande stößt und in die Mitteltasche gleitet.
    „Gut gemacht“, murmelt Jake hinter mir.
    „Wirst du wohl nicht den Hintern meiner Tochter anstarren!“, ruft Dad vom Tisch aus. „Jake! Willst du etwa ein paar Zähne verlieren?“
    „Tut mir leid, Captain! Macht der Gewohnheit.“ Jake schneidet eine Grimasse. „Nichts für ungut, Chastity.“
    „Ach, das macht doch nichts, Jake“, sage ich und klimpere mit den Wimpern.
    Trevor gesellt sich zu uns. „Ihr Jungs könnt eigentlich schon einpacken“, sagt er zu Santo und Paul.
    „Die Drei in die Ecktasche.“ Ich lehne mich vor, bilde mit den Fingern eine Brücke, stoße und versenke die Kugel. Paul verzieht das Gesicht und zückt sein Portemonnaie.
    „Ich will nicht, dass meine Tochter mit irgend so einem Kauzkopf von der Feuerwehr endet!“, ruft Dad aus dem Hintergrund.
    „Keine Sorge, Dad, das werde ich schon nicht“, antworteich. „Die Zwei in die Mitte.“ Klack, sie rollt, versenkt.
    Trevor zwinkert mir zu. „Seht sie euch an!“
    Ich beäuge mein nächstes Opfer. „Die Sechs in die Ecke.“
    „Das schaffst du nie“, sagt Paul.
    „Zehn Kröten, dass sie’s doch schafft“, erwidert Trevor postwendend.
    „Abgemacht.“ Paul verschränkt grinsend die Arme. Zugegeben, es ist ein kniffliger Stoß. Die Sechs muss knapp neben der Schwarzen, die nur wenige Zentimeter von der Tasche entfernt liegt, an die Bande stoßen und dann über die gesamte Länge des Tisches in die linke hintere Tasche rollen. Ich muss der Weißen den genau passenden Effet geben, doch darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich spiele Billard mit meinen Brüdern, seit ich fünf bin. Ich gehe in Position, prüfe die Winkel, ziele, stoße, und da ich so unglaublich cool bin, wende ich mich ab und trinke von meinem Bier, noch ehe die Sechser-Kugel ihr Ziel erreicht. Mit einem höchst befriedigenden Plopp fällt sie in die angesagte Tasche.
    „Mist!“, ruft Paul, und ich werfe meinem Dad einen Kuss zu. Doch der sieht nicht her, sondern starrt nur missmutig auf den Tisch.
    „Danke, Chas“, ruft Trevor und nimmt die zehn Dollar von Paul entgegen.
    „Die Acht in die Seitentasche.“ Ich stoße erneut und gewinne das Spiel. „Und ich glaube, jetzt haben wir’s geschafft, Jake.“
    Die Jungs applaudieren, ich grinse.
    „Danke, Zuckerpuppe, ich meine Chastity.“ Jake grinst ebenfalls und erhält von Paul fünf Dollar.
    „Die habe eigentlich ich verdient, findest du nicht?“, sage ich. Jake zieht eine Braue hoch, gibt mir die fünf Dollar und sieht mich bewundernd an. Plötzlich fühle ich mich tatsächlich hübsch. Ich meine, schließlich stehe ich hier umringt von einigen Männern, die nicht mit mir verwandt und sogar Singlessind. Eine von den Jungs zu sein, hat gelegentlich auch Vorteile.
    „Heirate mir bloß keinen Feuerwehrmann“, brummt Dad, als ich an den Tisch zurückkehre. „Ein Haufen Kauzköpfe sind das, sonst nichts. Du wirst nur so verbittert und vertrocknet und verärgert enden wie deine Mutter.“
    „Was für ein netter Gedanke“, murmele ich. Dabei würde kein Feuerwehrmann es je wagen, mit dem O’Neill-Mädel auszugehen. Ich gebe meinem Vater einen Kuss auf die stopplige Wange, schnappe meine Jacke und gehe nach Hause. Ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss – Trevor wird ihn schon sicher nach Hause bringen.

6. KAPITEL
    A m nächsten Abend nach der Arbeit drehe ich die übliche Runde mit Buttercup. Ich atme die frische Bergluft ein und bewundere die Nachbargärten, die vor Narzissen und Traubenhyazinthen nur so strotzen. Buttercup bleibt stehen, um an einer Blüte zu schnüffeln und will sich dann auf sie fläzen.

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