Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
Vom Netzwerk:
„Dumme Kuh!“, zischte ich voller Selbsthass. „Du blöde, erbärmliche, lächerliche dumme Kuh!“
    Trevor und Super-Hayden zogen nach Washington, D. C., wo sie gerade eine Stelle in einer renommierten Anwaltskanzlei angenommen hatte. Trevor arbeitete als Rettungssanitäter. Sie kauften sich eine Wohnung und setzten den Termin für die Hochzeit fest. Zu meinem großen Glück kamen sie in jenem Jahr zu Weihnachten nicht nach Hause, denn obwohl ich es gewohnt war, Trevor nur als guten Freund zu behandeln, wäre es sicher unerträglich für mich gewesen, ihn mit seiner zierlichen Verlobten herumturteln zu sehen.
    Irgendetwas passierte dann aber, und ich weiß bis heute nicht genau, was. Matt erzählte nur, es sei Super-Hayden gewesen, die die Sache abgeblasen habe, und dass Trevor sich noch sehr um die Beziehung bemüht habe. Wie auch immer –er zog zurück nach Eaton Falls, nahm seine Arbeit bei der Feuerwehr wieder auf und wurde deutlich stiller und ernster.
    Das war vor sechs Jahren. Seither hat er, soviel ich weiß, keine feste Freundin mehr gehabt, obwohl ihm die Frauen scharenweise nachlaufen. Vielleicht hat er so was wie Trennungsängste davongetragen. Vielleicht ist er nie über Hayden hinweggekommen. Vielleicht war sie die Liebe seines Lebens. Vielleicht denkt er jede Nacht vor dem Einschlafen an sie und stellt sich vor, wie unglaublich toll es wäre, wenn sie wieder zusammen wären … wenn alles anders gekommen wäre.
    Und jetzt ist sie wieder da.

11. KAPITEL
    E inige Tage nach dem Spenden-Lauf bittet Penelope mich in ihr Büro. An ihrer Stimme kann ich erkennen, dass sie schon wieder irgendwelche Körperteile nach Krankheiten absucht. Als sie hörte, dass ich eine Ausbildung zur Sanitätshelferin mache, sprang sie vor Freude regelrecht in die Luft. Und richtig … „Sieht das hier wie eine AVM aus?“, fragt sie und deutet auf die Rückseite in ihre Kniebeuge.
    „Was ist eine AVM?“, frage ich zurück und lehne mich vor, um es mir genau anzusehen.
    „Eine arteriovenöse Malformation“, erklärt sie mit unheilvollem Unterton.
    „Hm. Es sieht tatsächlich aus wie eine variköse Vene, falls das dasselbe ist“, sage ich und richte mich wieder auf. „Eine Krampfader. Sonst noch etwas?“
    „Ja. Heute Abend findet im CVJM ein Selbstverteidigungskurs für Frauen statt, und ich möchte, dass du hingehst. Ich habe eine tolle Idee.“ Penelope lehnt sich in ihrem Sessel zurück. „‚Eaton Falls und seine Helden‘. Wir könnten diesen Kursleiter interviewen – Ryan Sowieso, ich hab seinen Namen hier irgendwo. Ihm liegt die Sicherheit von Frauen sehr am Herzen, er will, dass Frauen sich selbst schützen können …“ – ich schnaube – „… und solche Sachen. Und dann könnten wir zu den üblichen Verdächtigen übergehen: Feuerwehrleuten, Pfadfindern, vielleicht auch Tierschützern. Was hältst du davon?“
    „Prima“, sage ich. „Klingt gut.“
    „Und es wird die Auflage erhöhen. Die Umsätze sind zwar nicht zurückgegangen, aber gestiegen sind sie auch nicht.“
    „Stimmt, Heldengeschichten verkaufen sich immer gut“, erkläre ich. „Genau wie Mordgeschichten.“
    „Du hast doch einen Haufen Rettungsleute in deiner Familie, oder?“, fragt sie nach. „Vielleicht können wir einen Artikel allein über sie bringen! Die O’Neills von Eaton Falls! Eine Familie voller Helden. Helden sind bei uns Familientradition. Heldentum liegt uns in den Genen …“
    Nur bis zu einem gewissen Grad, denke ich in Erinnerung an Kim aus dem Spielzeugladen. „Na ja, ich wäre aber vorbelastet, wenn ich über meine eigene Familie schreiben sollte …“
    „Das stimmt natürlich … Dann würde ich dafür einen unserer Freien nehmen. Oder wir machen was über die Feuerwehr, aber nicht mit deinen Verwandten.“
    „Das ginge auch“, sage ich. Mir ist alles recht. Feuerwehrleute haben auf jeden Fall mehr Anerkennung verdient, auch wenn sie die Hälfte der Zeit herumsitzen müssen und dabei tratschen wie alte Waschweiber. „Ich kenne ein paar Jungs, die mir sicher gern ein Interview geben würden. Und es gäbe noch eine Menge anderer Helden, die wir suchen könnten: Leute, die mit behinderten Kindern arbeiten, der gute Samariter, der dir im Regen den Reifen wechselt … solche Sachen. Was meinst du?“
    Penelope gefällt es. Wir besprechen die Details, dann gehe ich zu meinem Schreibtisch zurück. Alan beugt sich gerade über Angela, und sie lehnt sich so weit nach hinten, wie sie nur kann, ohne die

Weitere Kostenlose Bücher