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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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jung“, fährt er fort und mustert mich aus seiner Augenhöhe, die meine locker um fünf Zentimeter übertrifft, „Sie sind gut in Form“, – Chastity, unterdrück deinen Jubelschrei! – „und offensichtlich sehr stark.“
    Ich lächle. Jung, gut in Form, stark. Ich liebe diese Worte! Mehr noch liebe ich diese Hände auf meinen Schultern, diese Daumen, die über meinen Hals streichen, während Ryan die Frauen darüber aufklärt, wie wichtig es ist, stark zu wirken, Selbstsicherheit auszustrahlen und so weiter. Ich nehme seine Worte kaum richtig wahr, ich spüre nur, wie die Wärme seiner Finger in mich eindringt und mich mit süßer Trägheit erfüllt, so als würde dieser Mann – mein zukünftiger Ehemann – mir warmen Honig einflößen. Ich stelle mir vor, wie er seine Hände an meinen Armen hinab- und wieder hinaufgleiten lässt, warme Hände auf meiner nackten Haut, wie er mich gegen seinen goldbraunen Brustkorb drückt, seinen Mund auf meinen senkt …
    Plötzlich wird mir der Hals zugedrückt, nicht fest, aber mit deutlichem Druck, und bevor mein Hirn irgendetwasdenken kann, ziehe ich instinktiv das Knie hoch. Mit aller Wucht.
    Und Ryan fällt wie ein Bulle nach Blitzbetäubung um. Mein Hals ist frei, aber der Mann, den ich heiraten will, windet sich am Boden und krallt die Finger in die Matte, weil ich seine Fähigkeit, unsere Kinder zu zeugen, soeben deutlich eingeschränkt habe.

12. KAPITEL
    M eine Tochter hat einem Schwarzgurtträger in den Arsch getreten!“, verkündet Dad am nächsten Abend im Emo . Es ist Happy Hour, und zweieinhalb Feuerwehrstaffeln sind anwesend, drei meiner vier Brüder, ein oder zwei Cousins und Trevor, der gerade mit Lindsey, der kessen Kellnerin, spricht.
    „Es waren die Eier“, murmle ich in meinen Zombie. Ja, Zombie und ich sind wieder zusammen, was vielleicht demonstriert, wie meine letzten vierundzwanzig Stunden verlaufen sind.
    Als Ryan zusammenbrach, rannte der gesamte Kurs auf ihn zu und schubste mich zur Seite, um Erste Hilfe zu leisten. Abgesehen von den beschämten Entschuldigungen, die ich ihm zurief, während er mit zusammengekniffenen Knien zu seinem Auto humpelte, habe ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Folglich konnte ich auch keinen Artikel über ihn schreiben und musste mir etwas über James Fennimore Coopers Einfluss auf die heutige Literatur aus den Fingern saugen. Ich schätze, höchstens vier Leute werden das lesen.
    Ich nehme noch einen Schluck, kratze meine Initialen in einen eingetrockneten Margarita-Fleck, starre auf die Flaschen hinter der Bar und ignoriere das fröhliche Happy-Hour-Geplänkel. Mein Verabredungskalender ist gähnend leer. Morgen Abend werde ich die Artikel für nächste Woche zu Hause vorbereiten, da ich tagsüber für einen aktuellen Bericht beim Osterglockenfestival bin. Der Heizkörper in der Küche müsste dringend abgeschliffen werden. Buttercup würde ein Bad nicht schaden. Und am Freitag gehe ich zu Lucky und Tara, um mich von ihren Kindern quälen zu lassen, damit mein Bruder und seine Frau nach Saratoga fahren, Händchen halten und sich anschmachten können. Das ist das Romantischste, was mir dieses Wochenende zu bieten hat.
    Ich seufze tief und schiebe mir eine Handvoll Salzbrezeln in den Mund. Mr. New York Times – ich meine Dr. Ryan Darling – war meine große Hoffnung. Einen Augenblick lang, so kurz er auch gewesen sein mag, wusste ich, dass er mich attraktiv fand. Ich habe es gespürt. Er hat mich eingehend gemustert. Er war interessiert. Natürlich nur, bis ich seine Männlichkeit zu Brei getreten habe.
    Aber muss ich mir da wirk lich Vor wür fe ma chen? Ich mei ne, er stand da und würgte mich. Kurz zuvor hatte ich Angela zu Boden geworfen und meine vier älteren Brüder erwähnt. Ryan selbst hatte meine Kraft und Fitness gepriesen und mich sogar dafür gelobt, wie ich meine Freundin durch die Luft schleudere. Laut meiner Mutter und Angela (die sich übrigens sofort angefreundet haben) hätte ich meine Arme durch seine nach unten strecken sollen – oder nach oben (darauf konnte ich mich nun wirklich nicht mehr konzentrieren) –, was den Griff gelöst hätte. Mein Knie hätte zu keiner Zeit zum Einsatz kommen sollen. Aber immerhin war das ein Selbstverteidigungskurs für Frauen! Was sollte das Erste sein, was man dort lernt? Voll zwischen die Beine, Mädels! Tretet sie in die Eier! Wahrscheinlich habe ich sogar ein T-Shirt mit diesem Spruch.
    „Erzähl’s noch mal“, bittet prompt mein Bruder Jack,

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