Meine Verfuehrung
berührte mich von der Wade bis zum Rücken, und es war eine unglaubliche Erleichterung, ihn so nah zu spüren. Seine Hände waren überall auf mir, streichelten meine Brüste, kniffen in meine Brustwarzen, streiften meinen Hintern. Er drückte die Finger in die geschwollene, feuchte Stelle zwischen meinen Schenkeln, und mehr war nicht nötig. Ich bekam einen Orgasmus.
Er drehte mich wieder zu sich um. »Komm mit«, verlangte er. Er drehte sich um und ging los. Ich folgte ihm wie seine Sklavin, und ich weiß, dass er genau das beabsichtigte. Meister. Sklavin. In dem Moment gehörte ich ihm, aber würde das in Zukunft auch so sein?
Wir landeten in einem großen Schlafzimmer mit einem gewaltigen Bett in der Mitte und Schränken an den Wänden. Ich vermutete, dass sie erotisches Spielzeug enthielten, das mich ängstigen und erregen würde. Ich hatte recht. Er befahl mir, mich neben das Bett zu stellen, und dann öffnete er eine Schublade und nahm eine Art Band mit Armfesseln an beiden Enden heraus.
Adrenalin durchströmte mich bei der Vorstellung, gefesselt zu werden, aber ich hatte keine Angst. Ich hatte das Gefühl, in Flammen zu stehen, bei lebendigem Leib zu verbrennen vor Verlangen, diesen Mann in mir zu haben. Als er mir befahl, die Hände zu heben, tat ich es. Bevor ich wusste, wie mir geschah, war ich mitten auf dem Bett, meine Hände am Kopfbrett über mir gefesselt, und er war nackt und saß rittlings auf mir, mit einer Art Peitsche in der Hand. Eine flüchtige Furcht überkam mich, bis er mir versprach, dass er mir diesmal erlauben würde, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich das Leder anfühlte. Kein Schmerz. Nur Wonne.
Und es war Wonne. Das Schnipsen gegen meine Brustwarzen und der Druck auf sie, auf meine Klitoris, sogar meine Beine und Arme, war unerhört prickelnd. Die Dinge, die er mit mir machte … einige davon kann ich nicht einmal aufschreiben. Doch es störte mich, dass er mich nicht geküsst hat, und vor allem hat es mich verunsichert. Was für eine Beziehung ist das in Wahrheit? In manchem verlangt sie so viel und gibt so wenig.
Doch das, was heute Morgen passierte, hat mich viel tiefer beeindruckt als die Erlebnisse gestern Abend. Ich erinnere mich nicht daran, eingeschlafen zu sein, nur an den Albtraum und daran, aufzuwachen. Ich war wieder in dem Straßenbahnwagen, die Luft war kalt, eisiger Wind wehte. So eisig, dass meine Lippen blau waren und meine Zähne klapperten. Meine Mutter war nicht dort. Niemand war dort.
Die Straßenbahn fuhr schneller und schneller in ein unendliches, schwarzes Loch hinein, und ich konnte wegen der Dunkelheit nichts sehen. Ein Schwall eisiges Wasser ergoss sich über mich, und Schmerz jagte durch meinen Körper. Ich stieß mich von der stählernen Karosserie ab, die drohte, mich hinunterzuziehen, und meine Mutter war über mir im Wasser, aber sie war nicht allein. Da war noch jemand. Jemand, mit dem sie kämpfte. Sie versperrten mir den Weg an die Oberfläche, und ich versuchte, um sie herumzuschwimmen, aber etwas packte meine Beine und zerrte mich tiefer hinab.
Ich richtete mich im Bett auf und schrie aus voller Kehle, und dann war er da, hielt mich, sagte mir, dass ich sicher sei, dass er für mich da sei. Der harte Mann, der mir befohlen hatte, ihn zu lutschen und zu ficken, war jetzt sanft und fürsorglich, der totale Kontrast zum vergangenen Abend. Nie im Leben habe ich mich sicher gefühlt, außer bei meiner Mutter, aber in seinen Armen war ich es. Ich fühlte mich am richtigen Platz. Und das machte mir beinahe so viel Angst wie der Albtraum.
Ich kann nicht mit ihm zusammen sein. Ich kann mich nicht so an jemanden binden, weil ich fürchte, dass ich ihn am Ende brauche. Ich … kann es einfach nicht. Ich habe es ihm nicht gesagt. Er hat nicht gefragt. Ich bin mir nicht sicher, warum. Weil er seine Meinung geändert hat? Weil ihm nicht gefallen hat, was ich ihm seiner Meinung nach antworten würde? Und wenn ich diese Abmachung mit ihm nicht eingehen will, warum kümmert es mich dann?
Montag, 7. Februar 2011
Der Tag, der damit begann, dass ich über meinen Meister in spe nachsann, wurde besser, als ich einen Anruf von einem hiesigen Pensionär erhielt, dem ich gern ein Gemälde abgekauft hätte. Er war bereit zu verkaufen. Mark war über die Maßen beeindruckt, als ich ihm mitteilte, dass ich eine Georgia O’Nay für die Riptide-Auktion ergattert hatte. Wir fuhren zusammen hin, um das Gemälde abzuholen, und mein Tag endete mit einer
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