Meine Waffe ist das Wort: Mit einem Vorwort von Desmond Tutu (German Edition)
empfinden lässt, sondern auch das heftige Verlangen nach spirituellem Entrinnen.
Aus Long Walk to Freedom, 1994
ICH HABE SABOTAGEAKTE GEPLANT
Alle rechtmäßigen Wege, unsere Opposition diesem System gegenüber auszudrücken, waren uns von Gesetzes wegen verwehrt. Entweder akzeptierten wir unsere Unterlegenheit als unveränderlich oder wir wandten uns gegen die Regierung. Wir beschlossen, dem Gesetz die Stirn zu bieten.
Rede vor Gericht beim Rivonia-Prozess im Justizpalast von Pretoria am 20. April 1964
Ich betrachte mich selbst weder moralisch noch von Rechts wegen verpflichtet, Gesetzen zu gehorchen, die von einem Parlament beschlossen wurden, in dem ich keine Vertretung habe.
Antrag auf Ablehnung des Richters W. A. Van Helsdingen wegen Befangenheit vor dem Apartheid-Gericht in der Old Synagogue im südafrikanischen Pretoria am 22. Oktober 1962
Ich bestreite jedoch nicht, dass ich Sabotageakte geplant habe. Ich habe dies aber nicht aus einer Lust an Gewalt und Zerstörung heraus getan. Diese Pläne waren das Resultat einer ruhigen und nüchternen Einschätzung der politischen Situation, die sich nach vielen Jahren der Tyrannei, Ausbeutung und Unterdrückung meines Volkes durch die Weißen eingestellt hatte.
Rede vor Gericht beim Rivonia-Prozess im Justizpalast von Pretoria am 20. April 1964
Wenn einem Menschen das Recht verweigert wird, ein Leben zu führen, an das er glauben kann, hat er keine andere Wahl: Er muss zum Gesetzlosen werden.
Unbekannte Quelle, 1994
WENN ICH STERBEN MUSS
Wenn ich sterben muss, dann will ich hier vor aller Welt erklären, dass ich meinem Schicksal entgegentreten werde wie ein Mensch.
Aus einer Notiz, die er nur wenige Stunden vor der Urteilsverkündung im Rivonia-Prozess verfasste, Pretoria am 12. Juni 1964
Ich hatte mich auf die Todesstrafe gefasst gemacht. Wenn man sich auf etwas einstellt, muss man tatsächlich damit rechnen. Man kann nicht auf etwas gefasst sein, wenn man innerlich nicht glaubt, dass es eintreten wird. Wir waren alle darauf gefasst. Nicht weil wir so tapfer gewesen wären, sondern einfach, weil wir realistisch waren.
Aus Long Walk to Freedom, 1994
Der Tod ist ein schreckliches Unglück, ganz egal, was die Ursache sein mag und wie alt der oder die Betreffende ist.
Aus einem Brief an Irene Buthelezi, als Mandela die Nachricht vom Tod seines Sohnes Thembi erhielt; geschrieben im Victor-Verster-Gefängnis im südafrikanischen Paarl am 3. August 1969
Der Tod ist unvermeidlich. Wenn ein Mann getan hat, was er als seine Pflicht gegenüber seinem Volk und seinem Land erachtet, kann er in Frieden ruhen. Ich glaube, ich habe diese Anstrengung auf mich genommen, daher kann ich auch in alle Ewigkeit schlafen.
Aus dem Dokumentarfilm Mandela , 1996
MUT WAR NICHT DIE ABWESENHEIT VON FURCHT
Die Menschheit ehrt mutige und aufrechte Menschen seit Anbeginn der Zeit.
Aus einem Brief an Winnie Mandela, geschrieben auf Robben Island am 23. Juni 1969
Ich lernte, dass Mut nicht die Abwesenheit von Furcht, sondern deren Überwindung ist. Ich habe öfter Furcht empfunden, als ich mich erinnern kann, doch ich verbarg sie stets hinter einer Maske der Tapferkeit. Der tapfere Mann ist nicht der, der keine Furcht kennt, sondern derjenige, der sie besiegt.
Aus Long Walk to Freedom, 1994
Ich kann so tun, als wäre ich tapfer, wissen Sie. Als könnte ich es mit der ganzen Welt aufnehmen.
Aus einem Gespräch mit seinem Biografen Richard Stengel am 18. März 1993
Ich hatte mutige Mitstreiter. Oft erschienen sie mir mutiger als ich selbst. Ich möchte, dass dies nicht der Vergessenheit anheimfällt.
Aus einem Gespräch mit Ahmed Kathrada, etwa 1993 / 1994
ICH KONNTE MICH NICHT EINFACH DER VERZWEIFLUNG ÜBERLASSEN
Der Realist, wie schockiert und enttäuscht er von den Schwächen seiner Lieben auch sein mag, wird menschliches Verhalten immer objektiv betrachten. Er wird sich auf jene Eigenschaften in einem Menschen konzentrieren, die die Seele erheben [und] die Liebe zum Leben fördern.
Aus einem Brief an Winnie Mandela, geschrieben auf Robben Island am 9. Dezember 1979
Ich bin grundsätzlich Optimist. Ob das nun angeboren ist oder eine Frage der Erziehung – wer weiß? Ein Optimist jedenfalls reckt immer das Gesicht der Sonne entgegen und geht stets vorwärts.
Aus Long Walk to Freedom, 1994
Es gab viele dunkle Augenblicke, in denen mein Glaube an die Menschheit auf eine harte Probe gestellt wurde. Doch ich wollte und konnte mich nicht einfach so der Verzweiflung
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