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Meines Vaters Land: Geschichte einer deutschen Familie (German Edition)

Meines Vaters Land: Geschichte einer deutschen Familie (German Edition)

Titel: Meines Vaters Land: Geschichte einer deutschen Familie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wibke Bruhns
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Beschlagnahme – Telefon, Handwerker, Feuerkasse, 40.60 RM für die Hebamme. Weder Else noch Herr Danneberg auf dem Finanzamt übrigens unterschreiben mit »Heil Hitler« oder dem »deutschen Gruß«. Vermutlich kannte der Mann HG über Jahre als guten Steuerzahler.
    Die Familie lebt in der Zwischenzeit von Geld, das HGs Schwester Annie und ihr Mann zuschießen, Kurt und Gertrud sind auch noch da, und Mitte Dezember wird Elses und Ursulas Vermögen wieder freigegeben, auch mein Spielzeug gehört wieder mir. Das hat SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Franz Breithaupt geregelt, eine absurde Erscheinung in einer absurden Zeit. Hitler und Himmler höchstselbst verfügten am 14. August 1944 (!), daß die Hinterbliebenen der wegen des 20. Juli Hingerichteten durch die SS versorgt werden sollen, und Franz Breithaupt hatte sich auf diesem Gebiet schon bewährt. 1934 »betreute« er die Angehörigen der im sogenannten Röhm-Putsch Ermordeten.
    Das muß man zu Ende denken: Da werden die Männer gehenkt, und anschließend kommen Briefe des Herrn Breithaupt: »Sehr geehrte gnädige Frau! Die Beschlagnahme Ihres persönlichen Vermögens ist ein Versehen, das umgehend korrigiert werden wird. Heil Hitler«. Breithaupt setzt für Else, Ursula und die minderjährigen Kinder eine Rente aus, zahlbar ab 1. Mai 1945 (!), »Ausgleichzahlung« für die Monate September bis April, zusammen 6300 Mark. Ich weiß nicht, ob das Geld noch eingegangen ist. Breithaupt ist es auch, der Else HGs Briefe zukommen läßt: »Sehr geehrte gnädige Frau! Anbei erlaube ich mir, Ihnen noch einen Brief Ihres Gatten zu übersenden. Heil Hitler!« Wie monströs kann eine Zeit sein?
    HGs Vermögen steckt neben Kurts Geld in der Firma, es dort rauszulösen, hätte den Konkurs bedeutet. Es laufen viele Schriftsätze von Anwälten hin und her, die zum Inhalt haben, Kurt sei nicht verurteilt und könne folglich nicht bestraft werden – es zieht sich hin, jeder zieht es, weder Polizei noch Finanzamt haben Lust, sich kurz vor Schluß auf derart komplizierte Abwicklungen einzulassen. Im Großangriff auf Halberstadt am 8. April 1945 verbrennt die Woort und mit ihr 155 Jahre Firmentradition. Die Kapitulation einen Monat später beendet das Satyrspiel.
    Eine meiner ersten Erinnerungen an die neue Zeit: Ich habe mir eine gewaltige Ohrfeige eingefangen. Ich weiß nicht mehr, wer zuschlug, ob Else oder Barbara, ich weiß nur, daß ich durch die Küche flog. Ich mußte erwachsen werden, um zu begreifen, warum. Dreikäsehoch, wie ich war, hatte ich dem Sinn nach gefragt: Wo ist denn die Liebe zum Führer geblieben, warum sagt keiner mehr Heil Hitler? Vielleicht hätte ich fragen sollen: Warum hat es je irgend jemand gesagt?

Kurt und Gertrud heiraten 1897

    Kurt, der Familienarchivar

    HG, das Milchgesicht

    HG und Wolf Yorck von Wartenburg

    1914–1918: Vater und Sohn

    … ziehen in den Krieg

    Else Podeus 1917

    Elses Eltern: Dagmar

    ... und Paul Podeus

    HG und Else heiraten 1922

    Gertrud und Kurt feiern Silberhochzeit

    Nachwuchs: Else mit Barbara und Ursula 1925

    Großvater Kurt auf Juist

    Familientag am Wannsee

    Ein starkes Paar: Else und HG

    HG im Kontor von I.G. Klamroth

    Der Hahn im Korb

    Segelspaß in Dänemark

    Dagmar Podeus mag nicht fotografiert werden

    Else mondän

    … und mit Stammhalter

    HG auf Normandie

    Wibke im Taufkleid

    Die Familie ist komplett

    Männerspiele: Kurt jun. und HG

    1942, Kurts 70. Geburtstag

    Else und ein Familienfreund

    Die Belegschaft der Firma mit Kurt und HG

    HG hat einen Bock geschossen

    Der 1. Tag des 2. Weltkriegs: HG mit Kompanie

    Wibke mit Bernhard

    Der Schwiegersohn

    Bernhard und Ursula frisch verlobt

    Glücklich auf dem Wannsee

    Auf dem Weg zum Standesamt

    Januar 1943 – Hochzeit in der Liebfrauenkirche

    Bernhard, der Bräutigam

    Die Jungvermählten

    Waldemar aus Pleskau und Wibke mit dem Koch aus Tunis

    Das Tempelchen im Garten am Bismarckplatz

    Vor dem Volksgerichtshof: Bernhard

    … und HG mit Pflichtverteidiger

D ANKSAGUNG
    Dank gebührt natürlich den Vorfahren, die so viel aufgeschrieben und aufbewahrt haben – eine solche Materialfülle, fürchte ich, ist in Zeiten von Telefon und E-Mail nicht mehr zu finden. Die Familie heute hat in Kisten und Kasten gekramt und mich mit unschätzbaren Dokumenten versorgt. Innigen Dank schulde ich der »Lieblingsdänin« Pelse Sonne, die HG noch gekannt hat und die mich durch seine dänische Zeit führte. Danken möchte ich meinem

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