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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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davon, als er das von seinem mit einem Fort bedeckten Spitzberge beherrschte Oran erblickte, als er das unter seiner Casbah amphitheatralisch aufgebaute Algier sah, oder das in großartigen Felsenmassen halb verlorene Bougie, Philippeville, das halb moderne, halb antike Bona, das tief hinten in seinem Golfe liegt.
    Etwa gegenüber La Calle entfernte sich dann der »Steersman« mehr vom Lande und schlug die Richtung nach dem Cap Bona ein. Am Abend des 5. März hoben sich die Höhen von Karthago kurze Zeit von einem reinweißen Himmel ab, als die Sonne in einem Dunstschleier versank. Noch während der Nacht gelangte der Dampfer dann nach Umschiffung des Cap Bona in den östlichen Theil des Mittelmeeres, das sich bis zu den Hafenplätzen der Levante hinzieht.
    Das Wetter hielt sich recht günstig. Zuweilen gab es eine mäßige Böe, dazu aber wölbte sich der schönste Himmel über den Reisenden. So bekamen sie die Insel Pantellaria in Sicht, vorzüglich deren spitzen Gipfel, einen ehemaligen Vulcan, der recht wohl eines Tages wieder thätig werden könnte. Der Untergrund dieses Theiles des Meeres ist übrigens vom Cap Bona an bis tief hinten im griechischen Archipel vulcanischer Natur. Hier sind Inseln wie Santorin und viele andre aufgestiegen, die vielleicht einst selbst einen neuen Archipel bilden.
    Juhel hatte gewiß ganz recht, als er zu seinem Onkel sagte:
    »Es ist wirklich ein Glück, daß Kamylk-Pascha nicht ein Eiland in dieser Gegend gewählt hat, um seine Schätze zu verbergen.
    – Ja, das ist ein Glück… ein großes Glück!« stimmte Meister Antifer ein.
    Sein Gesicht wurde schon ganz bleich bei dem Gedanken, daß sein Eiland hätte aus einem Meer emporsteigen können, das immerfort durch unterirdische Gewalten beunruhigt wurde. Glücklicher Weise ist der Golf von Oman gegen Störungen dieser Art gesichert, kennt derartige Erschütterungen nicht, und die Insel lag gewiß noch an derselben Stelle, die ihre geographischen Coordinaten ergaben.
    Nachdem der »Steersman« an den Inseln Gozzo und Malta vorübergekommen war, wandte er sich geraden Wegs der ägyptischen Küste zu.
     

    Es giebt kaum etwas Malerischeres als dieses Panorama. (S. 126).
     
    Der Kapitän Cip bekam Alexandrien in Sicht. Hierauf steuerte er an dem Netze der Nilmündungen, einer Art Fächer zwischen Rosette und Damiette, vorbei, und wurde am Morgen des 7. März noch vor Port-Saïd nach dem Lande gemeldet.
     

    »Geehrter Herr! Ich bin es… ich… (S. 131.)
     
    Der Suezcanal war jener Zeit noch im Bau, er wurde ja erst 1869 eröffnet. Der Dampfer mußte also in Port-Saïd anhalten. Hier sind unter französischem Antrieb französische Häuser, Hütten mit spitzen Dächern, phantastische Villen längs eines schmalen Landstreifens emporgewachsen, der sich zwischen dem Meere, dem Canal und dem Menzalehsee hinzieht. Das ausgegrabne Erdreich diente zur Ausfüllung eines Theiles des hiesigen Sumpflandes, und die dadurch gewonnene Ebene trägt jetzt die Stadt, der es weder an einer Kirche, noch an einem Krankenhause oder an Werften fehlt. Malerische Bauwerke erheben sich mit der Front nach dem Mittelländischen Meere zu und der benachbarte See ist mit grünen Eilanden besäet, zwischen denen Fischerboote umhergleiten. Eine Art Rhede von zweihundertdreißig Hektar Oberfläche wird von zwei Dämmen geschützt, deren einer, der westliche, einen Leuchtthurm hat und eine Länge von dreitausendfünfhundert Metern aufweist, während der andre, der östliche, siebenhundert Meter kürzer ist.
    Meister Antifer und seine Freunde nahmen vom Kapitän Cip Abschied, dankten ihm aufrichtig für die gute Aufnahme, die sie auf seinem Schiffe gefunden hatten, und am nächsten Morgen schon begaben sie sich nach der Eisenbahn, die damals die Verbindung zwischen Port-Saïd und Suez herstellte.
    Wäre der Canal jener Zeit schon vollendet gewesen, so hätte sich Juhel gewiß für die Fahrt durch denselben entschieden und Gildas Tregomain konnte sich zwischen den Ufergeländen der Rance glauben, obwohl die Bitterseen und die Ismailas weniger bretonisch als Dinan und mehr orientalisch als Dinard sind.
    Und Meister Antifer?… Der hätte nicht daran gedacht, diese Wunder anzuschauen, nein, weder die der Natur, noch die der Menschenhand, für ihn gab’s ja auf der Erde nur einen einzigen Punkt, das Eiland des Golfes von Oman, sein Eiland, das wie ein glänzender Metallknopf sein ganzes Wesen hypnotisierte.
    Er wollte auch nichts von Suez sehen, der Stadt, die jetzt

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