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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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einem kleinen Tisch an der Rückwand der Hütte, wo er anfing, seine Hasen zu häuten. Dabei behielt er all seine Klingen am Körper und beachtete sie so wenig, wie es ein anderer Mann vielleicht mit seiner Jacke tun würde. Die schwertförmige Eisenstange lehnte er neben sich an den Tisch, ganz in seiner Nähe, wie einen zuverlässigen Freund.
    Der König konzentrierte sich darauf, so still wie möglich zu liegen, weil er nicht die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich ziehen wollte, der scharfe Objekte so gernhatte. Das Mädchen allerdings sah ihn an und beobachtete ihn mit schräg gelegtem Kopf, während die Männer arbeiteten. Ein paar Sekunden später verkündete sie: »Der König ist wach.«
    »Ist er?«, sagte der Mann am Holzstapel und wirbelte herum. »Wunderbar!« Im nächsten Moment kniete er auch schon mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht neben König Henrith. »Hallo, Eure Majestät! Wie hat dir deine Entführung bis jetzt so gefallen?«
    Der König sah zu ihm auf und bemerkte das zottelige dunkle Haar, den schmalen Körperbau und das jungenhafte Grinsen, das in jeder anderen Situation ansteckend gewesen wäre. Er sah genauso aus wie auf dem Steckbrief. »Eli Monpress.«
    Das Grinsen wurde noch breiter. »Du hast von mir gehört! Ich fühle mich geschmeichelt!«
    In diesem Moment wurde der König von seiner Empörung überwältigt. »Natürlich habe ich von dir gehört«, tobte er und blies sich den Dreck aus dem Bart. »Wir haben dich heute Morgen dabei erwischt, wie du versucht hast, meine Pferde zu stehlen!«
    »Gestern Morgen, um genau zu sein.« Eli warf über das Feuer hinweg einen schnellen Blick zu dem messerbedeckten Mann. »Ich fürchte, Josef hat dich vielleicht ein wenig zu hart getroffen.«
    »Ich habe ihn perfekt getroffen«, sagte Josef, ohne von seinen Hasen aufzusehen. »Er hat keine Schmerzen, oder?«
    Eli sah auf den König hinunter. »Hast du?«
    Henrith hielt inne und dachte darüber nach. Sein Kopf tat nicht weh. Er erinnerte sich daran, dass man ihn auf dem Balkon geschlagen hatte, und an die stechenden Schmerzen, aber jetzt fühlte er gar nichts. Ihm war einfach nur unwohl wegen der Fesseln und seiner Lage auf dem Boden. Er sah zu Eli auf, der immer noch auf eine Antwort wartete, und schüttelte den Kopf.
    »Siehst du?«, meinte Josef. »Perfekt.«
    Eli seufzte dramatisch. »Nun, nach dieser Vorführung stelle ich dir besser meine Mitarbeiter vor.« Er streckte die Hand aus und nahm den Kopf des Königs in die Hände, um ihn dann in Richtung des Klingenmannes zu drehen. »Der Perfektionist, der dort hinten Hasen für unser Mittagessen verstümmelt, ist unser Schwertkämpfer, Josef Liechten. Und dieses kleine Bündel«, er drehte den Kopf nach links zu dem Mädchen, das wieder im Feuer herumstocherte, »ist Nico.«
    Das war offensichtlich genug der Vorstellung, denn Eli gab den Kopf des Königs frei und ließ sich auf den Boden plumpsen, so dass ihre Augen auf gleicher Höhe waren.
    »Warum tust du das?«, flüsterte der König, hin- und hergerissen zwischen Wut und echter Verwirrung.
    »Ich bin ein Dieb.« Eli zuckte mit den Achseln. »Ich stehle wertvolle Dinge. Was könnte für ein Königreich wertvoller sein als sein König?«
    »Aber warum ich?« Henrith kämpfte sich in eine halb aufrechte Stellung. »Wenn du hinter Geld her bist, warum stürzt du dich nicht auf ein größeres Land, oder ein reicheres?«
    »Berufsgeheimnis«, sagte Eli. »Aber nachdem du das Ganze so sportlich nimmst, erzähle ich dir zumindest, dass wir für niemanden arbeiten. Es gibt keinen großen Plan, keine allumfassende Verschwörung. Zahle einfach das geforderte Lösegeld, und du kannst glücklich und zufrieden wieder nach Hause.«
    Henrith vermutete, dass ihn das freuen sollte. »Wie hoch ist denn das Lösegeld?«
    »Vierzigtausend Goldstandards«, erklärte Eli ruhig.
    Der König wäre fast erstickt. »Bist du verrückt? Das können wir nicht zahlen!«
    »Dann wirst du wohl für alle Ewigkeit hier liegen, nehme ich an.« Eli tätschelte ihm leicht die Schulter, dann stand er auf und ging zu Nico, während der König sich nutzlos im Dreck wand.
    »Natürlich«, fügte er hinzu, als wäre ihm der Gedanke gerade erst gekommen, »würdet ihr nicht alles auf einmal zahlen müssen.«
    »Was?«, spottete der König. »Sollen wir eine Ratenzahlung vereinbaren? Lässt du mir eine Nachsendeadresse da, oder schicke ich einfach jede Woche eine Kompanie Bewaffneter los?«
    »Nichts so Kompliziertes.« Eli

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