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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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musste die Drohung nicht weiter ausführen. Der Kerkermeister salutierte und rannte so schnell ihn seine Stiefel trugen aus dem Garten. Die anderen Beamten blieben erstarrt stehen. Jeder von ihnen wartete darauf, dass jemand den ersten Schritt machte, während der König durch den Garten schlenderte und verstimmt seinen Tee schlürfte.
    »Eure Majestät«, quietschte ein niedriger Beamter, der sicher versteckt in der Menge stand. »Dieser Eli scheint ein gefährlicher Charakter zu sein. Sollten wir Euch nicht in Sicherheit bringen?«
    »Genau!« Der oberste Sicherheitsmeister griff die Idee auf und klammerte sich daran fest. »Wenn dieser Dieb aus seiner Zelle ausbrechen konnte, dann kann er sicherlich auch in die Burg einbrechen!« Er packte den König am Arm. »Wir müssen Euch an einen sichereren Ort bringen, Eure Majestät!«
    Die anderen Beamten stimmten prompt in den Chor ein.
    »Natürlich!«
    »Die Sicherheit Eurer Majestät ist von äußerster Wichtigkeit!«
    »Wir müssen das Königreich um jeden Preis schützen!«
    Jeder Einwand, den der König vielleicht gehabt hatte, wurde erstickt, als eine Welle von Beamten sich auf ihn stürzte und ihn halb zur Burg trug, halb schleppte.
    »Stellt mich ab, ihr Idioten!«, brüllte der König, aber die Beamten waren jetzt vollkommen verängstigt. Jeder von ihnen hatte nur den potenziellen, persönlichen Machtverlust vor Augen, der mit einem eventuellen Regimewechsel einhergehen könnte, und ihre Angst verlieh ihnen den Mut, ihren protestierenden Monarchen erst zur Burg, dann durch die Gänge und schließlich in den Thronsaal zu schieben.
    »Macht Euch keine Sorgen, Eure Majestät«, sagte der oberste Sicherheitsmeister, nachdem er zwei Mannschaften organisiert hatte, welche die großen, goldenen Türen schließen sollten. »Dieser Dieb wird hier nicht eindringen.«
    Der König, der auf den letzten Metern den Kampf aufgegeben hatte, knurrte nur missbilligend und stapfte das Podium zu seinem Thron hinauf, um die Sache dort auszusitzen. In der Zwischenzeit huschten die Beamten über den Marmorboden, schlossen weitere Türen, warfen elegante Beistelltische um und spähten hinter die Marmorbüsten verstorbener Regenten, um jede mögliche und unmögliche Sicherheitslücke zu suchen. Henrith tat sein Bestes, den Unsinn zu ignorieren. König zu sein bedeutete, zu ertragen, dass die Leute sich ständig Sorgen um die Sicherheit Seiner Majestät machten. Aber als die Ratsmitglieder auch noch vorschlugen, die Buntglasfenster zu vernageln, entschied der König, dass es nun reichte. Er stand von seinem Thron auf und holte tief Luft, um laut brüllen zu können, doch ein Zupfen an seiner Robe ließ ihn innehalten. Der König sah ungläubig nach unten – wer wagte es, ihn zu berühren? Da entdeckte er neben dem königlichen Podium zwei königliche Wachen in voller Rüstung.
    »Herr!« Der kleinere Wachmann salutierte. »Der oberste Sicherheitsmeister hat uns beauftragt, Euch an einen sicheren Ort zu bringen.«
    »Ich dachte, das hier wäre ein sicherer Ort.« Der König seufzte.
    »Sir!« Der Wachmann salutierte erneut. »Bei allem Respekt, im Thronsaal würde der Feind doch als Erstes suchen, und bei all diesem Aufruhr kann er mühelos zu Ihnen vordringen.«
    »Damit hast du recht«, sagte der König und warf den panisch und völlig kopflos herumrennenden Beamten einen bösen Blick zu. »Lasst uns von hier verschwinden.«
    Er stampfte von dem hohen Marmorpodium hinunter und ließ sich von den Wachen in den hinteren Teil des Thronsaals führen. Der kleinere Soldat ging direkt auf einen alten Wandteppich zu, der fast vergessen in einer Ecke hing, und schob ihn beiseite. Zur großen Überraschung des Königs enthüllte er damit eine kleine Tür, die unauffällig in den Stein eingelassen war.
    »Ich wusste gar nicht, dass es die gibt«, sagte der König ehrlich erstaunt.
    »Türen wie diese sind in den meisten Burgen dieses Alters gang und gäbe«, sagte der Wachmann und ließ seine gepanzerte Hand über die Steine neben der Tür gleiten. »Man muss nur wissen, wo man suchen muss.« Seine Finger schoben sich in einen Spalt zwischen zwei Steinen. Tief in der Wand klickte etwas, und die Tür öffnete sich mit einem sanften Schleifen.
    »Hier entlang, Sir«, sagte der Mann und duckte sich hindurch.
    Der Geheimgang war nur ein paar Schritte lang. Das war auch gut so, denn er war nicht besonders breit und der König bekam Platzangst, während er sich seitlich zwischen den staubigen

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