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Melina und das Geheimnis aus Stein

Melina und das Geheimnis aus Stein

Titel: Melina und das Geheimnis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlene Röder
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rumstehe und eingefroren bin?!“, zische ich Pippa mit zusammengebissenen Zähnen zu. „Ich dachte, das sind meine Freunde. Warum erlösen sie mich dann nicht endlich?“
    „Denk doch mal vernünftig nach: weil Maik sofort jeden abwirft, der in deine Nähe kommt“, erklärt Pippa. Aber ich kann gerade nicht vernünftig denken. Mir tut alles weh.
    Es sollte verboten werden, Leute mit so harten Bällen zu treffen.
    „Vielleicht hat Will auch einfach keine Lust, mich zu befreien“, flüstere ich. „Vielleicht passt es ihm ja ganz gut, dass ich abgeworfen wurde. Weil er lieber mit Jessie rumrennen will.“
    „So ein Quatsch!“, zirpt Pippa. Aber es klingt nicht richtig überzeugend.
    Den Rest des Spieles muss ich still dastehen und zugucken. Um mich herum toben die anderen. Die hatten ihr ganzes Leben lang noch nie so viel Spaß, so viel, wie die lachen. Vielleicht lachen sie auch über mich, dieses verrückte Mädchen, das mit seiner Playmobil-Figur redet.
    Dabei bin ich das Mädchen, das Steine aufwecken kann! Ich könnte sogar Anubis wecken, dann würde ihnen das dumme Lachen schon vergehen!
    Endlich ist das Spiel vorbei. Will strahlt übers ganze Gesicht. Er hat gewonnen, weil er als Einziger nicht abgeworfen wurde.
    „Du bist ziemlich schnell“, muss sogar Maik zugeben.
    „Und du kannst gut werfen“, gibt Will zurück. Na super! Jetzt macht er unserem Feind auch noch Komplimente. Ich packe ihn unsanft am Arm und ziehe ihn von den anderen weg, hin zum Ufer des Teiches.
    „Ich hab eben die ganze Zeit nach dir gerufen, damit du mich befreist!“, werfe ich ihm vor.
    „Oh, ich habe nichts gehört“, antwortet Will. Wie erstaunt er seine blauen Augen aufreißt! Dass er jetzt so unschuldig tut, macht mich noch wütender.
    „Na ja, laut rufen ist gegen die Regeln. Aber ich hab leise gerufen. So!“ Ich forme mit den Lippen Wills Namen.
    Will zuckt die Schultern. „Das hab ich nicht gemerkt. Am Anfang wollte ich es versuchen, aber da war Maik mit dem Ball …“ Ein Schatten huscht über sein Gesicht.
    „Du hattest Angst, dass Maik dich mit dem Ball trifft und dir wieder ein Arm abfällt, was, Kleiner?“, sagt Pippa verständnisvoll. Als ob Statuen Angst haben könnten! So ein Unsinn.
    „Selbst wenn dir ein Arm abgefallen wäre, du hättest es trotzdem versuchen müssen!“, tadele ich Will. „Ich bin die, die dich aufweckt und dir Kleider bringt und deine Fragen beantwortet. Wir sind doch Freunde, oder?“
    „Ja, natürlich.“ Wills Stimme ist ganz leise.
    „Wenn wir Freunde sind, musst du in Zukunft tun, was ich dir sage, okay?“, erkläre ich ihm.
    Will blickt auf das Gras zu seinen Füßen und nickt. Dann folgt er mir zurück zu den anderen.
    „Versteck-Fangen!“, hören wir Jessie gerade sagen, als wir näher kommen. Die anderen stöhnen.
    „Langweilig!“, ruft Maik. „Wir sind doch keine Babys mehr, die noch mit Playmobil spielen, oder?“ Dabei wirft er mir einen lauernden Blick zu.
    Plötzlich habe ich das Gefühl, dass Pippa in meiner Tasche anfängt zu glühen. Ich spüre, wie mein Gesicht rot anläuft.
    „Wie wäre es mit dem Hunde-Spiel?“, schlägt eines der Mädchen vor. Ihre eisgrauen Augen funkeln. „Maik hat behauptet, dass Will alles tut, was du ihm sagst, Melina.“
    „Das ist doch bescheuert!“, protestiert Jessie. „Auf so ein Spiel haben Melina und Will keine Lust. Und ich auch nicht.“ Bestimmt ist sie nur wegen Will dagegen. Ich bin ihr ganz egal.
    „Die Mehrheit entscheidet, was gespielt wird“, stellt Maik fest, obwohl ihn die Meinung von anderen sonst nicht kümmert. Einige bekunden laut ihre Zustimmung, andere scharren unsicher mit den Füßen im trockenen Gras. Aber alle starren Will und mich an.
    „Kein Problem. Können wir machen“, höre ich mich sagen. Ich schaue rüber zu Will. Er nickt, eifrig, seinen Fehler von eben wiedergutzumachen und mir ein richtiger Freund zu sein.
    „Sag ihm, er soll auf einem Bein hüpfen!“, platzt Maik heraus. Wahrscheinlich möchte er beweisen, dass er kein Lügner ist.
    „Will, bitte hüpf eine Runde auf einem Bein“, sage ich mit belegter Stimme. Will hüpft eine Runde auf einem Bein.
    „Das läuft alles ganz falsch, Melina!“, piepst Pippa aus der Brusttasche meines Jeanskleides. Aber sie wird von den aufgeregten Stimmen der anderen übertönt, denn nun überschlagen sich die Vorschläge: „Sag ihm, er soll bellen wie ein Hund!“
    „Nein, er soll Stöckchen holen!“
    „Das ist doch alles kein Beweis. Das

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