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Melodie der Leidenschaft

Melodie der Leidenschaft

Titel: Melodie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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losbrauste. „Ich kann nicht ohne meine Geige zum Flughafen!“
    „Wir fahren nicht zum Flughafen, sondern ins Krankenhaus“, entgegnete er knapp.
    Sie setzte sich auf. „Aber … ich bin doch nur ohnmächtig geworden!“
    „So etwas passiert nicht ohne Grund. Du bist aschfahl, hast die ganze Woche kaum etwas gegessen, und eben bist du auf der Treppe zusammengebrochen. Hätte ich dich dicht aufgefangen, wärst du hinuntergestürzt“, sagte Nicolaj. „Ich bringe dich jetzt zu meinem Freund Claude, der Arzt ist. Erst wenn er sagt, dass du reisen kannst, bringe ich dich zum Flughafen.“
    Sein strenger Ton machte ihr klar, dass jeder Protest umsonst wäre. Ella konnte ihm jedoch nicht sagen, dass ihre Ohnmacht einfach eine starke körperliche Reaktion auf das Ende ihrer Affäre war. Denn dann hätte Nicolaj gewusst, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
    Im Krankenhaus maß eine Schwester ihren Blutdruck und bat um eine Urinprobe. Dann wurde Ella ins Sprechzimmer von Claude Arnot gebracht. Zu ihrer Empörung nahm Nicolaj neben ihr Platz.
    „Nicolaj sagte mir, Sie hätten in letzter Zeit keinen Appetit gehabt. Woran könnte das liegen?“
    „Mir ist seit einer Weile leicht übel, wahrscheinlich bekomme ich bald wieder Migräne.“
    „Ist sonst alles normal, zum Beispiel Ihre Periode?“, fragte der Arzt. „Wann hatten Sie die zuletzt?“
    Stirnrunzelnd überlegte Ella. Es war ihr peinlich, etwas so Persönliches vor Nicolaj zu besprechen. „Ich weiß es nicht. Sie war immer unregelmäßig. Laut meinem Hausarzt wäre eine Fruchtbarkeitsbehandlung notwendig, sollte ich einmal Kinder bekommen wollen. Aber aufgrund der Anforderungen meiner beruflichen Karriere wird das wohl nicht passieren.“
    In diesem Moment kam die Schwester herein und übergab dem Arzt einige Papiere. Er begann, sie schweigend zu lesen.
    Ella wünschte, er würde sich beeilen. Nicolaj saß so nahe neben ihr, dass sein Duft nach Sandelholz sie einhüllte. Sie hatte Angst, sich ihm jeden Moment an den Hals zu werfen und ihn anzuflehen, er möge sie mit nach Prag nehmen.
    Plötzlich räusperte Claude Arnot sich und sagte lächelnd: „Ich hoffe, Ihre beruflichen Anforderungen sind nicht allzu belastend, Mademoiselle Stafford. Sie sind nämlich schwanger.“

11. KAPITEL
    Ella stand unter Schock. Wie aus weiter Entfernung hörte sie den Arzt auf eine Frage von Nicolaj antworten, sie sei etwa in der sechsten Woche schwanger. Es musste also auf Kingfisher House passiert sein, gleich zu Beginn ihrer Affäre.
    Sie spürte, wie Nicolaj irgendwann ihren Ellenbogen umfasste und sie zurück zum Wagen führte. Als er den Motor anließ, sagte er schroff: „Beim ersten Mal, im Gartenhaus, als es so gewittert hat – da habe ich nicht verhütet.“
    Ella sank gegen das Sitzpolster, als sie zur Villa zurückfuhren. Ich erwarte ein Baby von Nicolaj, dachte sie zitternd. Sie konnte es nicht fassen. Nach seiner Miene zu urteilen, war er nicht gerade erfreut über die Neuigkeiten. Von einem übermächtigen Beschützerinstinkt erfüllt, presste sie sich die Hände auf den Bauch. Ob das Kleine spürte, dass es nicht willkommen war? Bei der Vorstellung traten Ella Tränen in die Augen, und eine überwältigende Liebe für das Kind durchflutete sie. Plötzlich wusste sie, dass sie ihr Leben für das Baby geben würde.
    Aber wenn sie das Kind allein aufzog, was wurde dann aus ihrer Karriere? Sie konnte doch ein Baby nicht mit auf Tournee nehmen!
    Kurze Zeit später parkte Nicolaj den Wagen vor der Villa Corraline. Ellas Herz schlug wie verrückt, als er sie schweigend und mit düsterer Miene ins Haus führte, wo er die Wohnzimmertür hinter ihnen energisch schloss. Er hat kein Recht, wütend zu sein, dachte sie aufgebracht. Doch wahrscheinlich erwartete er, dass sie hohe Unterhaltsforderungen für ihr Kind fordern würde. Keine Sorge, dachte Ella. Ich will gar nichts von dir. Irgendwie würde sie es schon schaffen, das Kind allein aufzuziehen.
    Nicolaj ging zur Bar und schenkte sich einen Wodka ein, obwohl es erst elf Uhr morgens war. Als er das Glas zum Mund führte, zitterte seine Hand. Dann fühlte er, wie der Wodka sein eiskaltes Blut wärmte.
    Sonnenlicht fiel durchs Fenster und ließ Ellas Haar golden glänzen. Sie war so wunderschön, doch er konnte sie nicht ansehen. Stattdessen krampfte er die Finger so fest um sein Glas, dass es fast zersplitterte.
    „Jetzt verstehe ich, warum du unbedingt nach London zurückwolltest“, versetzte er. „Wahrscheinlich

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