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Melodie der Liebe

Melodie der Liebe

Titel: Melodie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Hansen Nora Roberts
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Laden?“
    „Wir bereiten uns gerade auf das Weihnachtsge schäft vor, und ich erwarte ein besseres Jahr als das letzte.“
    „Ich möchte, dass du aufhörst, uns Geld zu schicken.“
    „Ich möchte, dass du aufhörst, dir um deine Kinder Sorgen zu machen.“
    Nadia seufzte schwer. Es war ein Dauerthema zwischen ihnen. „Du bist eine dickköpfige Frau!“
    „Wie meine Mama.“
    Nadia wusste, dass ihre Tochter da Recht hatte, und vertagte die Diskussion. „Wir reden darüber, wenn du zum Thanksgiving-Fest kommst.“
    Thanksgiving, dachte Natasha. Wie hatte sie das bloß vergessen können? Sie klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter und blätterte ihren Kalender durch. Weniger als zwei Wochen noch. „An Thanksgiving kann ich mich doch nicht mit meiner Mutter streiten.“ Natasha notierte sich, dass sie am Bahnhof anrufen musste. „Ich komme am späten Mittwochabend. Ich bringe den Wein mit.“
    „Du bringst dich selbst mit.“
    „Mich selbst und den Wein!“ Natasha kritzelte eine weitere Notiz. Zu dieser Jahreszeit ließ sie den Laden nur ungern allein, aber sie hatte noch nie einen Familienfeiertag wie Thanksgiving zu Hause ausgelassen und würde es auch nie tun. „Ich freue mich darauf, euch alle wiederzusehen.“
    „Vielleicht bringst du ja einen Freund mit.“
    Auch das kannte Natasha schon, aber diesmal zögerte sie. Zum ersten Mal. Nein, sagte sie sich sogleich. Warum sollte Spence diesen Tag in Brooklyn verbringen wollen?
    „Natasha?“ Nadias ausgeprägter Instinkt hatte dafür gesorgt, dass ihr nicht entgangen war, was sich im Kopf ihrer Tochter abspielte. „Hast du einen Freund?“
    „Natürlich. Ich habe viele Freunde.“
    „Sei nicht so frech zu deiner Mama. Wer ist er?“
    „Er ist niemand.“ Sie verdrehte die Augen, als Nadia eine Salve von Fragen auf sie losließ. „Schon gut, schon gut. Er ist Professor am College, ein Witwer“, fügte sie rasch hinzu. „Mit einem kleinen Mädchen. Ich dachte nur, sie brauchen Thanksgiving vielleicht etwas Gesellschaft, das ist alles.“
    „Aha.“
    „Du brauchst gar nicht so komisch ,aha‘ zu sagen, Mama. Er ist ein Freund, und ich habe das kleine Mädchen gern.“
    „Seit wann kennst du ihn?“
    „Sie sind im Spätsommer hergezogen. Ich bin in einem seiner Kurse, und das kleine Mädchen kommt manchmal in den Laden.“ Das war die Wahrheit, nicht so komplett, aber eben auch keine Lüge. Sie gab sich alle Mühe, unbeschwert zu klingen. „Wenn ich es schaffe, frage ich ihn, ob er mitkommen möchte.“
    „Das kleine Mädchen kann bei dir und Rachel schlafen.“
    „Ja, falls …“
    „Der Professor kann Alex’ Zimmer nehmen. Alex kann auf dem Sofa schlafen.“
    „Vielleicht hat er schon etwas anderes vor, das könnte ich mir jedenfalls vorstellen.“
    „Du fragst ihn.“
    „Na schön. Ich kann es bei passender Gelegen heit ansprechen.“
    „Du fragst ihn“, wiederholte Nadia. „Und jetzt geh wieder an die Arbeit.“
    „Ja, Mama. Ich liebe dich.“
    So, jetzt war es raus, dachte Natasha, als sie auflegte. Sie konnte sich vorstellen, wie ihre Mutter jetzt neben dem klapprigen Telefontischchen stand und sich die Hände rieb.
    Was würde er von ihrer Familie halten, und sie von ihm? Würde er ein ausgiebiges, lebhaftes Festessen genießen? Sie dachte an ihr erstes gemeinsames Abendessen, den elegant gedeckten Tisch, den leisen, diskreten Service. Aber vermutlich hatte erohnehin schon Pläne. Wozu sollte sie sich also den Kopf zerbrechen?
    Zwanzig Minuten später läutete das Telefon erneut. Vermutlich schon wieder Mama, dachte Natasha, mit einem Dutzend Fragen über diesen „Freund“. Sie nahm den Hörer auf. „Fun House. Guten Morgen.“
    „Natasha.“
    „Spence?“ Automatisch sah sie auf die Uhr. „Warum bist du nicht in der Universität? Geht’s dir nicht gut?“
    „Nein, nein. Ich habe mich zwischen zwei Kursen abgesetzt. Ich habe eine Stunde Zeit. Du musst sofort kommen.“
    „Zu dir nach Hause? Aber warum denn?“
    „Das kann ich dir so nicht erklären. Komm einfach. Bitte.“
    „In zehn Minuten bin ich da.“ Sie griff nach dem Mantel. Irgendwie hatte er anders geklungen. Glücklich. Nein, begeistert, euphorisch. Sie zog sich die Handschuhe über und stürzte in den Laden.
    „Annie, ich muss …“ Wie angewurzelt blieb sie stehen und starrte auf Annie, die gerade von Terry Maynard geküsst wurde. „Oh, Entschuldigung.“
    „Oh, Tash, Terry wollte nur … Nun, er…“ Annie pustete sich das Haar aus den

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