Melodie der Liebe
nicht hören willst.“ Er küsste sie auf beide Wangen. „Ich muss zurück zum College.“
„Ich muss auch los.“ Sie griff nach ihren Handschuhen und ließ sie nervös durch eine Hand gleiten. „Spence, ich bin stolz auf dich und freue mich für dich. Und ich danke dir, dass ich es miterleben durfte.“
„Komm heute Abend zum Essen. Wir werden es feiern.“
Sie lächelte. „Gern.“
Natasha kaufte nicht sehr oft Champagner, aber diesmal schien es ihr das angemessene Getränk. Sie nahm die Flasche in die andere Hand, setzte für Vera ein zurückhaltendes Lächeln auf und klopfte.
„Guten Abend“, begrüßte Natasha die Haushälterin freundlich.
„Miss.“ Mit dieser eher förmlichen Erwiderung hielt Vera ihr die Tür auf. „Dr. Kimball ist mit Freddie im Musikzimmer.“
„Danke. Würden Sie mir die Flasche abnehmen?“ „Gern.“
Insgeheim aufseufzend sah Natasha Vera hinterher. Sie war entschlossen, den Kampf um die Sympathie der Haushälterin nicht aufzugeben.
Aus dem Musikzimmer drang belustigtes Kichern. Als sie eintrat, sah sie, wie Freddie und JoBeth sich aneinander klammerten. Spence trug einen lächerlich aussehenden Helm auf dem Kopf und hielt eine Papprolle wie eine Waffe auf die beiden Mädchen gerichtet.
„Auf meinem Schiff werden blinde Passagiere an das Beta-Monster verfüttert“, erklärte er gerade. „Und das hat zwei Meter lange Zähne und einen schlechten Atem.“
„Nein!“ Freddie versteckte sich hinter dem Flügel. „Nicht das Beta-Monster!“
„Kleine Mädchen schmecken ihm am besten.“ Mit hämischem Lachen klemmte Spence sich die kreischende JoBeth unter den Arm. „Kleine Jungen verschluckt es ganz, aber wenn ich es mit kleinen Mädchen füttere, kaut es extra sorgfältig.“
„Wie eklig!“ JoBeth hielt sich erschreckt beide Hände vor den Mund.
„Das kannst du laut sagen.“ Spence tauchte hinter den Flügel und kam mit einer zappelnden Freddie unter dem zweiten Arm wieder hoch. „Sprecht eure Gebete. Ihr werdet das Hauptgericht abgeben.“ Mit einem dumpfen „Uff“ ließ er sich mit seiner lebenden Last aufs Sofa fallen.
„Wir haben dich bezwungen!“ verkündete Freddie und kletterte auf ihren Vater. „Die Wunderschwestern haben dich bezwungen!“
„Diesmal vielleicht. Aber das nächste Mal werdet ihr dem Beta-Monster ausgeliefert.“ Als er sich das Haar aus dem Gesicht pustete, entdeckte er Natasha in der Tür. „Hi.“ Sie fand sein verlegenes Lächeln einfach hinreißend. „Ich bin ein Weltraumpirat.“
„Ach so, jetzt ist mir alles klar.“ Bevor sie richtig eintreten konnte, ließen die beiden Mädchen den Weltraumpiraten zurück und stürzten sich auf sie.
„Wir besiegen ihn immer“, sagte Freddie stolz. „Immer, immer!“
„Das freut mich zu hören. Wäre auch nicht sehr schön, wenn jemand vom Beta-Monster verspeist würde.“
„Er hat es sich bloß ausgedacht“, erklärte JoBeth ernst. „Dr. Kimball denkt sich immer so tolle Sachen aus.“
„Ja, ich weiß.“
„JoBeth bleibt auch zum Essen. Du bist Daddys Gast und JoBeth meiner. Du darfst dir als Erste einen Nachschlag nehmen.“
„Das ist sehr zuvorkommend.“ Natasha beugte sich zu den beiden Mädchen herunter und küsste sie auf die Wangen. „Wie geht es deiner Mama?“
„Sie bekommt ein Baby.“ JoBeth verzog das Gesicht.
„Das habe ich gehört. Passt du denn auch gut auf sie auf?“
„Ihr ist jetzt morgens nicht mehr schlecht, aber Daddy sagt, sie wird bald dick sein.“
Sichtbar neidisch trat Freddie von einem Fuß auf den anderen. „Lass uns in mein Zimmer gehen“, sagte sie zu JoBeth. „Wir können mit den Kätzchen spielen.“
„Ihr werdet euch jetzt erst mal das Gesicht und die Hände waschen“, erklärte Vera, als sie mit Gläsern und dem Eiskübel hereinkam. „Und dann kommt ihr wie Damen zum Essen herunter, nicht wie trampelnde Elefanten.“ Sie nickte Spence zu. „Miss Stanislaski hat Champagner mitgebracht.“
„Danke, Vera.“ Erst jetzt fiel ihm ein, seinen Helm abzunehmen.
„Dinner in fünfzehn Minuten“, verkündete sie beim Hinausgehen.
„Jetzt weiß sie endlich genau, dass ich hinter dir her bin“, murmelte Natasha. „Um an deinen großen Reichtum zu gelangen, natürlich.“
Lachend zog er den Korken heraus. „Ich machemir darüber keine Sorgen. Schließlich weiß ich, dass du nur hinter meinem Körper her bist.“ Der Champagner schäumte auf, stieg bis zum Rand und sank wieder ab.
„Ich mag ihn sehr. Deinen
Weitere Kostenlose Bücher