Melodie der Sehnsucht (German Edition)
Gewirr von zerstörten Mauern und Wehrgängen. Schließlich erreichten sie die hinteren Bereiche des Schlosses, einen Trakt, der sich direkt in den Berg schmiegte. Hier war nie viel Licht hingekommen, die Vorratskammern, Weinkeller und vielleicht auch Schatzkammern, in die Sabine Florimond jetzt führte, hatte man mit Fackeln beleuchten müssen. Jetzt waren ihre Eingänge jedoch gesprengt, die Räume davor abgerissen und verbrannt. Auch in den Kellern hatten die Eroberer gewütet. Hier war sicher kein Gold mehr zu finden und nicht mal mehr Wein. Aber immerhin waren die Gewölbe geräumig – groß genug, um auch Danseur und den Schimmelhengst des Jules de Caresse hineinzuführen, den Florimond für Sabine mitgenommen hatte. Außerdem lag das Holz der zerschlagenen Regale herum – das Feuer war tatsächlich nicht bis hierher gedrungen. Florimond half der erschöpften Sabine vom Pferd, sattelte ab und breitete die Satteldecken der Pferde auf dem blanken Felsboden aus. Er selbst hatte auch eine Schlafdecke mitgeführt und legte sie Sabine um. Ihr hässliches Büßergewand hielt nicht warm, er musste ihr morgen als erstes unauffällige Kleidung besorgen.
Dann klaubte er die Holzreste zu einem Lagerfeuer zusammen und zündete es an. Kurze Zeit später verbreitete sich wohlige Wärme.
Florimond suchte den letzten Proviant aus den Satteltaschen seines Pferdes und teilte Brot und Käse. Er musste Sabine damit füttern, sie war völlig am Ende und schien kaum fähig, das Essen hinunterzuschlucken. Immerhin fand er in den alten Küchengebäuden ein paar gusseiserne Töpfe und in den Küchengärten hatten Gewürze überlebt. Florimond pflückte Minze und Salbei und setzte Wasser für einen Tee auf. Vielleicht würde das Sabine ja endlich erwärmen. Er machte sich langsam Sorgen um sie, lag sie doch immer noch zitternd unter ihrer Decke. Sie hatte auch schon länger kein Wort mehr gesagt – anscheinend forderten die Strapazen jetzt ihren Tribut. Florimond wollte die Decke enger um sie ziehen, aber sie wehrte sich.
»Zieh mir das aus!«, sagte sie mit rauer Stimme. »Dieses Hemd kann ich nicht mehr ertragen. Es ist schmutzig, das Blut, der Rauch, der Geruch ...«
Jetzt, da sich der Raum etwas erwärmte, nahm auch Florimond wahr, dass in dem grob gewebten Stoff des Büßerhemdes noch der Gestank der Scheiterhaufen hing. Dazu war es von Philippes und vielleicht auch De Caresses Blut durchtränkt.
Florimond streichelte beruhigend über ihr Gesicht und suchte dann nach seinem Messer. Rasch durchtrennte er die Hanfstricke, die das hässliche Gewand an Sabines Körper hielten und zerschnitt schließlich auch den Stoff. Dann warf er das Hemd ins Feuer.
»Daran denken wir nie wieder«, sagte er zärtlich und betrachtete ihren nackten, noch nicht von der Decke verhüllten Körper. »Wir vergessen das, wir waschen es ab.«
Florimond nahm den Kessel vom Feuer, trennte ein Stück von seinem Waffenrock ab und tauchte den Stoff in das warme, nach Gewürzen duftende Wasser. Dann rieb er Sabine damit ab. Er wusch ihr den Staub von Gesicht und Hals und beschrieb dann große, wärmende Kreise um ihre Schultern und ihre Brüste. Sie reagierte zunächst nicht, aber dann schien ihre Haut rosiger zu werden, und ihre Brustwarzen richteten sich auf. Schließlich reckte sie sich der Liebkosung mit dem warmen Tuch wohlig entgegen.
»Das ist so schön«, flüsterte sie. »Aber du musst mich noch küssen, damit ich auch unverwundbar werde.«
Florimond beugte sich zu ihr herab und küsste ihren nun sauberen, duftenden Körper. Sein Gesicht glühte nach der Anstrengung des Kampfes, des Rittes und des Feueranzündens, und zwischen den Küssen schmiegte er seine Wange an ihre Brust, um sie zu wärmen. Sabine setzte sich halb auf, während er jetzt ihre Schenkel auseinanderschob und zunächst wusch und dann wieder küsste. Sie fror nicht mehr, sondern spürte Erregung, sie brannte und sie lebte! Oh ja, sie lebte und würde weiterleben, gleichgültig, was geschehen war, und sie würde Florimond lieben dürfen. Eine Welle unendlichen Glücksgefühls überkam sie und ließ sie ihn an sich ziehen. Sie spielte mit seinem Haar, während er jetzt auch die Innenseite ihrer Schenkel mit Küssen bedeckte und hob seinen kosenden Lippen ihre Scham entgegen. Seine Finger versuchten, das üppige, dunkle Haar zu glätten, das seinen Lippen den Weg zu ihrer Pforte der Lust erschwerte, und liebkosten dann die Blume an ihrem Eingang. Sabine stöhnte vor Lust und atmete
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