Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
Vom Netzwerk:
habe ich nicht. Keine Sorge.”.
    „Wie
also dann?”.
    „Du
hattest Blut im Haus. James hat es zum Glück gewusst.”. Ja, ich
erinnere mich an meine präventive Maßnahme. Ich hatte nur nicht
gedacht, dass ich es so schnell brauchen werde. Und vor allem dachte
ich dabei an Besuche bei meinem Primogen oder dergleichen, damit mich
mein Durst nicht in wichtigen Gesprächen beeinflussen kann. Mit so
einem Zwischenfall habe ich nicht gerechnet.
    „Verstehe.”,
antworte ich nur.
    „Das
war ein ganz schöner Schock, dich so zu finden.”.
    „Wenigstens
muss man sich bei uns nicht lange fragen, ob es vorbei ist. Ein
Haufen Asche ist da schön aussagekräftig.”. Er schlägt mir kurz
an den Arm.
    „Hör
auf, so zu reden.”. Ich lächle ihm zu
    „So
bin ich eben.”.
    „Du
bist auch anders. Wenn du nicht gerade das Gefühl hast, bedroht oder
beleidigt zu werden kannst du durchaus sympathisch sein.”.
    „Sympathie
hilft einem nicht weiter.”.
    „Wenn
du meinst.”. Dann verstummt das Gespräch. Ich bin zu schwach, um
zu gehen und er anscheinend nicht willens mich zurückzulassen. Aber
eigentlich bin ich ihm ja dankbar. Also lege ich einfach den Kopf
zurück und schließe die Augen. Gemeinsam tun wir einfach so, als ob
ich diese geistige Erholung bräuchte. Es macht das Zusammensein
einfacher. Nach sicher gut einer Stunde, sage ich
    „Du
musst nicht hier bei mir sitzen, das weißt du, oder?”.
    „Wer
sonst sitzt dann hier?”. Seine Gegenfrage lässt mich wieder
schweigen.
    Ja,
wer sonst?

    Nach
weiteren dreißig Minuten, versuche ich es erneut.
    „Was
ist das eigentlich für Blut, das da in mich fließt?”.
    „Ich
habe nicht gefragt, Melville.”.
    „Merkwürdig
ist es aber schon. Findest du nicht? Das wird ja wohl kein
Kainitenblut sein.”
    „Um
Gottes Willen, natürlich nicht.”, antwortet er etwas schockiert
und wirkt auch etwas irritiert, dass mir diese Möglichkeit wohl
überhaupt in den Sinn kommt.
    „Naja,
ich behalte es bei mir. Denk doch mal nach, Andrew.”.
    „Ja,
ich weiß. Vielleicht ist das ja irgendetwas ganz Tolles von den
Tremer oder dein Clan weiß was du brauchst.”.
    „Nein,
das wissen sie nicht. Niemand weiß es.”. Und er sieht mich an, mit
der Frage auf den Lippen, warum denn niemand davon weiß? Ich werde
doch wohl kein verwerfliches Muster haben, oder doch? Aber ich
antworte ihm, bevor er fragen kann.
    „Keine
Bange, ich reiße keine Kleinkinder oder so. Es geht um das Prinzip,
dass es unhöflich ist zu fragen oder darüber zu reden.”. Er nickt
nur, scheint aber trotzdem noch etwas in Sorge. Aber davon werde ich
ihn nicht befreien. Auch ihn geht es nichts an.
    Er
bleibt, bis ich mich dem nahenden Tageslicht ergeben muss und erzählt
mir von Wales, von Swansea. Ich lausche seinen Geschichten einfach
nur und bin froh über die Ablenkung. Irgendwo zwischen seiner
Begeisterung für die Landschaft und den fantastischen
Campingmöglichkeiten, schlafe ich ein.

    „Du
hast aber nicht hier übertagt, oder?“, frage ich ihn sofort, als
ich erwache und er gerade im Raum steht und Sachen einpackt. Sind das
meine Kleidungsstücke vom Tag des Vorfalls?
    „Nein,
wo denkst du hin? Ich bin in meine Wohnung gefahren.“ und obwohl er
sich nicht schlecht anstellt, weiß ich, dass er lügt. Doch ich
belasse es dabei. Er muss wissen, warum er sich das antut.
    Die
Infusion hängt nicht mehr an meinem Arm und ich fühle mich
erfreulicherweise äußerst normal. Ich lege die Beine über den Rand
und prüfe meine Standfestigkeit. Andrew will mir erst helfen, doch
ich lehne dankend ab. Es muss auch mal gut sein.
    Ich
laufe einige Schritte und sehe ihn zufrieden an, ich bin wohl soweit,
wieder zurückkehren zu können.

    „Wie
soll denn die Bestrafung Ihrer Meinung nach aussehen, Mr Lancaster?”.
Mr von Hohentannen hat sich kurz nach meiner Ankunft zuhause
angekündigt und war dann auch relativ zügig bei mir.
    „Ich
denke da an eine disziplinarische Maßnahme, die sie nicht vergessen
kann. Oder gegeben Falls ihre Liquidierung.”.
    „Das
geht wohl etwas zu weit, Mr Lancaster. Wir wollen doch nicht
vergessen, dass sie Sie nicht getötet hat.”.
    „Aber
sie hat es versucht.”.
    „Wenn
sie wirklich Ihren Tod gewollt hätte, dann hätte sie nur noch
einmal zustechen müssen. Das hat sie aber nicht.”.
    „Soll
ich ihr jetzt einfach verzeihen und es auf sich beruhen lassen, Mr
von Hohentannen?”.
    „Nein,
natürlich nicht. Kein Ventrue wird dermaßen angegriffen ohne dass
der Täter

Weitere Kostenlose Bücher