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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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dafür abgestraft wird. Ich wollte mich nur erkundigen,
was Ihnen so vorschwebt. Ach ja, ich bin übrigens erfreut, dass Ms
Miller es nicht geschafft hat.”.
    „Danke.”,
antworte ich nur trocken.
    „Eine
Maßnahme, die sie nicht vergisst?”, fragt er nach.
    „Ich
kenne die Methoden der Geißel nicht, aber sie hat es verdient.”.
    „Was
ist denn mit ihren angeblichen Sabbat-Kontakten?“ und kurz
erschrecke ich, ob er meine meinen könnte.
    „Es
war nur eine Vermutung, weil sie sich immer so camarillafeindlich
äußert. Doch ich habe nichts herausfinden können, dennoch scheint
mir ihre Loyalität äußerst fragwürdig und ich kann sie in dieser
Domäne nicht mehr gutheißen. Jetzt schon gar nicht.”.
    „Mr
Summers hat mir sein Vertrauen ihr gegenüber ausgesprochen, als ich
gestern mit ihm telefoniert habe. Er meint, es würde sich nur um ein
tragisches Missverständnis handeln.”.
    „Ist
sie bei ihm? Bei ihrem Primogen?”.
    „Nein,
dem ist nicht so. Die Geißel weiß schon, wie man diese Sache klärt,
überlassen Sie das denen.”.
    „Wie
kann so eine Tat ein Missverständnis sein?”.
    „Das
frage ich mich auch, Mr Lancaster...“ und wir lassen diese Frage
beide im Raum stehen. Es ist das erste Mal, dass er in meinem Haus
ist und auch bei Benedict habe ich ihn nie gesehen. Vielleicht hat
das Ganze diplomatisch doch größere Ausmaße als ich angenommen
habe.
    „Möchten
Sie beisitzen?”.
    „Was
meinen Sie?”.
    „Ich
gehe davon aus, dass die Geißel sie in den nächsten vierundzwanzig
Stunden stellen wird. Wollen Sie dann dem Verhör beiwohnen? Es ist
nicht möglich, sie direkt zu bestrafen, dies obliegt nur der
Prinzregentin, aber das zwangsläufige Verhör könnte, nun ja,
gröber sein als vielleicht üblich.”. Ich kann ein aufkommendes
Lächeln nicht verhindern, nur dass es sich nicht zu sehr zu einem
Grinsen verzieht.
    „Ja,
ich wünsche ihrer Strafe beizuwohnen.”.
    „Gut,
Mr Lancaster, dann vermerke ich das und man wird auf Sie warten.
Nehmen Sie sich in den nächsten Nächten nichts mehr vor, der Anruf
könnte jederzeit erfolgen.”.
    „Ich
danke Ihnen für diese Option, mein Primogen.“ und ich reiche ihm
die Hand.
    „Ich
bin für jedes Kind in meinem Clan da, Mr Lancaster.”.

Schuld und Sühne

    Der
Anruf folgt bereits in der nächsten Nacht und umgehend mache ich
mich auf den Weg zur genannten Adresse. Ein Gebäude, von dem ich
nicht wusste, dass es zu unseren inneren Kreisen gehört. Aber die
Geißel wird ihren ganz eigenen zugeteilten Raum haben, ein
möglicherweise rechtsfreier Raum.
    Ich
fahre selbst dorthin. Ich möchte, dass niemand sonst weiß, wo ich
bin.
    Ein
wehrhaft aussehender Wachmann, bewaffnet und aufmerksam, geleitet
mich hinein. Und im ersten Moment erinnert er mich an die Wachen, die
ich bei Rufus damals bemerkt habe.
    Ich
werde in einen kleinen abgedunkelten Raum geführt, in dem es sich
bereits mein Primogen bequem gemacht hat.
    „Mr
von Hohentannen.”, begrüße ich ihn und verbeuge mich, auch wenn
ich erst verwirrt bin, dass er sich das Ganze auch ansehen wird. Doch
es muss wohl alles seine rechtmäßigen Zeugen haben.
    „Guten
Abend, Mr Lancaster. Schön, dass Sie es so schnell hergeschafft
haben. Das erspart uns allen unnötige Warterei.”. Ich setze mich
zu ihm, unsere Sessel sind auf einen Vorhang vor uns gerichtet.
    „Sie
hat sich vor einigen Stunden unerwartet selbst gestellt. Ich denke,
dass sollten Sie wissen.”. Ich nicke nur stumm. Als ob das etwas
für mich ändern würde.
    Der
Vorhang wird beiseite gezogen und mein Blick heftet sich auf den Raum
hinter der abgrenzenden Glasscheibe. Der Raum ist leer, nur ein
großer, metallener Stuhl steht bereit. So wie ich ihn selbst schon
kenne und auch bei Befragungen ausprobieren konnte.
    Dann
öffnet sich eine Seitentür und zwei vermummte Personen schleifen
sie herein. Ihre Kleidung ist an mehreren Stellen zerrissen und
blutig. Ich erkenne offene Wunden in ihrem Gesicht und freue mich,
dass ihre Festnahme allein wohl schon nicht sanft war.
    Sie
zerren sie auf den Stuhl und sie wirkt erstaunlich schwach dabei. Ob
die Geißel sie in irgendeiner mir unbekannten Art geschwächt hat?
Sind sie in der Lage, einem Kainiten die Anwendung eigener
Disziplinen zu verwehren? Ich frage lieber nicht.
    Ganz
beiläufig bemerkt mein Primogen
    „Sie
tragen Gesichtsmasken, damit niemand weiß, wie sie aussehen. Falls
Sie sich das gerade gefragt haben, Mr Lancaster.”.
    „Ja,
in der Tat, Mr von Hohentannen, das

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