Melville
hat
gekämpft...”.
„Ja,
hat sie.“, sagt Noah plötzlich auch.
„Ich
rieche Blut, das von ihr und...“, er schnuppert kurz in die Luft
und beugt sich schließlich zum Boden. Innerlich muss ich mir ein
Kichern verkneifen, da mich sein Verhalten so sehr an einen Hund
erinnert.
„...und
Menschen ...zwei Menschen ...jedenfalls zwei, die geblutet haben!”,
sagt Noah voll Stolz. Alex notiert und Katharina fragt Laura nach
Details ihrer Vision, damit sie ihre Suchmaschine mit Daten füttern
kann.
„Kennst
du den Duft der Menschen hier bereits, Noah? Irgendetwas, das genauso
ist, wie bei den anderen Tatorten?“, frage ich ihn. Er scheint sich
kurz zu konzentrieren und schließt die Augen.
„Ein
Deo ist gleich, aber sonst kann ich nichts wiedererkennen. Sorry.“
und öffnet die Augen wieder.
„Schon
gut, Noah, das gleiche Deodorant kann auch schon ein Hinweis sein.
Zwei blutende Menschen, ja?”, frage ich nochmal nach.
„Ja,
zwei...”. Ich nicke überlegend mit dem Kopf. Ich sehe wieder zu
Laura, anscheinend hat sie irgendetwas gesehen, mit dem Katharina
etwas anfangen kann. Die Buchstaben ‘D’, ‘R’ und ‘K’
wiederholt sie immer wieder. Mir selbst sagen diese Buchstaben
nichts, doch schnell ruft Katharina
„Deutsches
Rotes Kreuz! Hatten die rote Sachen an, Laura? Arbeitskleidung,
Sanitäteroutfits?“.
„Ich
weiß nicht. Ich war einer von ihnen, habe die anderen nicht wirklich
beachtet... ich sehe nur die drei Buchstaben auf der Jacke neben
mir.”.
„Sie
holen ihre Opfer tagsüber, verkleidet als Sanitäter und schleifen
sie dann in Säcken heraus?”, fasse ich fragend zusammen.
„Das
klingt übel.“, kommentiert Alex neben mir.
„Sie
töten die Opfer also nicht vor Ort und machen sich sogar die Mühe,
sie abzutransportieren und am Unleben zu erhalten. Also geschehen die
Morde woanders...”, ich grübele.
„Vielleicht
sind sie wirklich vom DRK.“, sagt Noah.
„Kann
ja sein, dann fahren sie nämlich einfach in ihr Hauptquartier Dings.
Ein Krankenhaus?” geht sogar Laura auf ihn ein.
„Ich
kann mir schwer vorstellen, dass die offiziell vom DRK sind, das wäre
viel zu auffällig. Und außerdem ist das ja anscheinend ein großer,
bekannter Rettungsdienstleister, die werden nicht so blöd sein und
uns, wenn überhaupt, so zu jagen. Sicher handeln wir sogar mit
denen.”. Noah guckt mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Handeln?”.
„Ja,
aber es ist nicht wichtig... wir müssen herausfinden, ob sie sogar
mit einem Ambulanzfahrzeug zur Tatzeit hier waren. Das ist schon
leichter zu verfolgen.“, ich blicke kurz auf die Uhr. Für
Befragungen von menschlichen Zeugen war es sicher schon zu spät.
„Laura,
hast du ein Fahrzeug gesehen?”.
„Nein,
nur die Szene hier im Raum.“, sagt sie etwas müde.
„Aber
ihr beiden habt uns wirklich weitergeholfen, ich denke das bringt uns
den Tätern ein entscheidendes Stück näher. Jetzt heißt es
recherchieren und analysieren.”.
„Na
dann, viel Spaß dabei.”, sagt Noah, blickt mich, Alex und
Katharina an und grinst.
„Hey,
Laura und ich vor Ort, ihr drei danach, oder nicht?“, fragt er noch
entschuldigend nach. „Schon gut, Noah.”, sage ich möglichst
beschwichtigend. Schnell möchte ich dieser Aufgabe für heute
entfliehen und meinen inneren Aufruhr beschwichtigen, außerdem wird
Liam morgen ernannt, es gibt noch einige Dinge, um die ich mich
kümmern muss.
„Sicher
kannst du noch einiges herausfinden, Katharina. Alex und ich werden
die Zeugen vergangener Tatorte noch einmal besuchen und sie nach
Notarzt-Einsätzen tagsüber befragen.“.
„Und
Laura und ich haben frei, oder wie?“, fragt Noah dann mit einem
erfreuten Unterton.
„Du
hast es ja selbst gesagt, Noah, erst ihr zwei, dann wir drei.
Außerdem wird morgen mein Küken zum Neugeborenen ernannt, ich
benötige also eh morgen einen außerdienstlichen Tag, um meinen
Verpflichtungen nachkommen zu können.”.
„Na
klar, Melville.”, sagt Katharina und Alex fügt an
„Glückwunsch,
ein Neuer in unserer Mitte. Haben sich denn die Probleme von vor
einigen Nächten mit ihm geklärt?”. Kurz muss ich überlegen, was
er genau meint, aber schnell fällt mir meine Lüge von Dienstag
wieder ein.
„Danke,
Alex. Ja, es hat sich alles geklärt.”.
„Fangen
wir dann Montag erst mit den Zeugenbefragungen an?”, fragt er noch
nach.
„Ja,
ich bitte darum, morgen werde ich es sicher nicht schaffen. Und heute
Nacht habe ich noch letzte Formalitäten zu
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