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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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ihr Glas und hält es mir hin, sie möchte anstoßen.
    „Auf
dich, Melville, und das alles reibungslos funktionieren wird.”,
sagt sie, ich nicke ihr zu. Das Kristall der teuren Gläser klirrt
leise und dann setze ich den Rand des Glases an meine Lippen. Noch
nie habe ich nebenbei so kostbares Blut getrunken. Und der Rausch,
den ich schon bei Menschenblut empfinde, ist jetzt um ein vielfaches
verstärkt. Kaum berührt es meine Lippen und rinnt meine Kehle
hinunter, muss ich die Augen schließen. Ich befinde mich in keiner
Kampfsituation und muss es keinem Wesen rauben, also kann ich mich
ganz dem Genuss hingeben. Leise höre ich ein Rauschen in meinen
Ohren, meine Nerven scheinen kurzzeitig wie wiederbelebt. Kann
fühlen, wie sich der Unlebenssaft heiß den Weg durch meine
Innereien bahnt. Wie sich die Energie in mir verteilt und ich ganz
beschwingt werde. Fast vergesse ich, wo ich eigentlich bin. Und erst
als das Glas geleert ist, kann ich mich wieder konzentrieren. Mit
einem leisen zufriedenen Grollen aus den Tiefen meines Körpers
stelle ich das Glas auf den Tisch. Lecke dabei die letzten Reste von
meinen Zähnen und spüre wie der Effekt langsam wieder abflaut.
    Ich
sehe sie an. Sie hat nur einen kleinen Schluck in der Zeit zu sich
genommen. Sie scheint mich lieber eingehend zu betrachten. Dann lacht
sie plötzlich, nicht verächtlich, mehr überrascht.
    „Ich
hoffe wir finden schnell einen neuen Ahn, damit ich sehen kann, wie
du dann sein Blut trinkst.”.
    „Ihr
trinkt von Ahnen?”, frage ich.
    „Das
ist eine unserer Hauptaufgabe, Melville. Die Ahnen daran hindern,
wieder aufzuerstehen und uns alle zu vernichten. Ich weiß, die
Camarilla schert das einen Dreck. Wir haben zwar dadurch die ganze
Arbeit, aber auch das ganze Ahnenblut.”, sie lächelt vielsagend.
    Dann
nimmt sie einen weiteren Schluck und stellt das halbleere Glas neben
meinem ab.
    Ich
spüre wie das Blut in mir mich anstachelt, mich motiviert, etwas zu
tun. Wie ein Aufputschmittel und ich muss dagegen ankämpfen... es
ist mir eine Freude.
    „Nun,
Melville, muss ich dir noch einiges erklären...”, ich höre ihr
aufmerksam und neugierig zu.
    „Dein
baldiges Rudel kannst du noch nicht kennenlernen, solange du nicht
endgültig zu uns gehörst. Mein Rudel ist das Wichtigste und ich
schütze es vor Gefahren die unnötig sind. Trotzdem kann ich dir
schon Einiges zu ihnen sagen. Aber ich sollte dir wohl erst einmal
das allgemeine Prozedere erörtern.”. Sie nimmt meine Hand, immer
noch trägt sie Handschuhe. So gerne würde ich einmal ihre Hände
richtig fühlen.
    „Diese
Wohnung wird dir als Zuflucht dienen, solange, bis du in mein Haus
ziehen kannst.”.
    „In
dein Haus?”.
    „Ja,
das gesamte Rudel lebt dort. Wir passen aufeinander auf. Jeder hat so
viel Freiraum wie er möchte oder auch die nötige Gesellschaft die
er sucht.”, ich nicke. Sie fährt fort
    „Du
kannst Ghule mitnehmen, denen du traust und natürlich auch Dinge,
die dir ans Herz gewachsen sind. Doch rate ich dir von einem Umzug
mit Möbeltransporter ab. Halte deinen Besitz für den Wechsel klein,
Melville. Alles lässt sich erneut kaufen. Es geht ja darum, neu
anzufangen, nicht wahr?”, ich sehe ihr in die Augen, sicher
sehnsüchtiger als ich es wollte.
    „Ja,
darum geht es.”.
    Sie
sieht mich kurz schweigend und überlegend an. Fast denke ich, dass
sie von mir erwartet nach weiteren Details zu fragen, da fragt sie
mich plötzlich direkt
    „Melville,
ich hoffe, du willst nicht nur zu uns wechseln, weil du dich in mich
verliebt hast? Um im Sabbat sein zu dürfen, musst du hinter den
Idealen und der Gemeinschaft des Sabbats stehen. Liebe vergeht, doch
das Bündnis zum Sabbat bleibt.”. Wieder schafft sie es, dass ich
mich schäme. Sie weiß, dass ich mich in sie verliebt habe.
Anscheinend kann man nichts vor ihr verbergen. Denn das hinter meinem
offensichtlichen Verhalten mehr als Lust steckt, war nicht genau zu
sagen. Sie wird mich wohl auch mit den nötigen Disziplinen anderer
Vampirclans beobachten.
    Ich
überlege kurz, betrachte, wie sie meine Hand hält.
    „Meine
Liebe zu dir ist natürlich nicht der einzige Grund, Sophia. Obwohl
sie ein sehr wichtiger dazu ist... und vor allem ein schöner.”.
Ich lächle sie kurz an und spreche dann weiter.
    „Ich
bin in der Camarilla nicht zuhause. Im Grunde genommen weiß ich es
schon lange, nur der nötige Kontakt und auch die Umstände für
einen endgültigen Schritt waren noch nicht gekommen. Ich quäle mich
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