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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Überlegenheit an und es amüsiert mich auch ein wenig,
wie kindlich ihre Aussage gerade war.
    „Kein
Weg ist zu weit, um meine Schönheit sicher nach Hause zu bringen.“
und jetzt sind es meine Worte, die sie verschüchtert kichern lassen.
Ich öffne ihr die hintere Tür und reiche ihr die Hand, um ihr
hineinzuhelfen. Ein sicher unbekanntes Verhalten für sie und gerne
lässt sie sich von mir führen. Ich schließe die Tür, gehe um den
Wagen herum und bevor ich zu ihr steigen kann, sehe ich Benedicts
Limousine, der zu meiner aufschließt und wohl darauf wartet, mir
folgen zu können.
    Mein
Wagen setzt sich in Bewegung und ich nenne meinem Fahrer die Adresse.
Die Fahrzeit sollte mir noch genug Raum für Überlegungen lassen, wo
genau ich denn wirklich hin will. Ich sehe immer wieder zu ihr und
bin ganz begeistert über meine Wahl und mein Glück, sie angetroffen
zu haben.
    „Wie
ist denn dein Name?“, frage ich mit möglichst unaufdringlicher
Stimme.
    „Alicia...
und Ihrer?”.
    „Smith...
Matthew Smith, um genau zu sein.”, sie glaubt meiner Aussage, warum
sollte sie sie auch anzweifeln?
    „Retten
Sie öfters Frauen vor lästigen Busfahrten?”.
    „In
Zukunft vielleicht öfters, aber du bist die Erste, die es verdient
hat.”. Sie lacht wieder etwas verschüchtert, es wäre sicher nicht
so, wenn sie die wahre Natur meiner Sätze kennen würde. Und mein
Verstand arbeitet auf Hochtouren, um einen geeigneten Ort
auszuwählen. Ich weiß, dass auf dem Fahrweg einige leerstehende
Häuser liegen, aber ich will mich nicht auf dieses Niveau
herabbegeben und ich beschließe, es einfach im Wagen zu tun.
Parkend, abseits der Hauptverkehrswege natürlich. So gleitet die
Limousine durch die Nacht, mit einem Kind, das nur bei mir sitzt, um
meinem Gaumen zu schmeicheln.
    Ich
nehme mein Telefon aus der Tasche und schreibe Benedict und meinem
Fahrer die Adresse auf, an der ich gedenke gleich zu halten. Ein
Parkplatz, in der Nähe einer Parkanlage, der jetzt sicherlich nicht
stark frequentiert ist. Ich stecke das Gerät zurück und lächle ihr
warmherzig zu. Sie erwidert dieses Lächeln und fast fühlt es sich
an, als ob sie es aus freien Stücken tun würde. Doch ich weiß,
dass dem nicht so ist. Ich erkenne am Leuchten im vorderen Bereich
des Fahrers und seinem kontrollierenden Blick auf sein Display, dass
er meine Nachricht erhalten hat. Und nur wenige Augenblicke später,
biegt er in die von mir ausgewählte Gegend ein. Es dauert nur noch
weniger als eine Minute, dann wird sie mein sein und gerade ihre
Unwissenheit und Naivität kitzeln einen Nerv in mir, den ich nur zu
gerne spüre.
    Der
Wagen hält an, sie blickt aus dem Fenster und sagt
    „Hier
wohne ich aber nicht, hat sich Ihr Fahrer verfahren?”.
    „Nein,
das hat er nicht, meine Kleine.”, ich rücke näher zu ihr, fasse
ihre Hände und ich fühle, wie sie innerlich mit sich ringt, ob sie
mein Verhalten noch gutheißen kann. Dann übernimmt das Tier, die
urtümliche Bestie, die ich bereits selbst als Ghul in mir gefühlt
habe, die Kontrolle über mich. Ich spüre wie mein Zahnfleisch
nachgibt und meine scharfen Eckzähne mehr Platz in meinem Mund
einnehmen und als ich tierisch einen flüchtigen Laut von mir gebe,
höre ich nur vollkommen untergeordnet ihre Schreie.
Sie hat begriffen!
    Doch
ihr Schrei verblasst und ihre abwehrenden Hände sinken nieder, als
ich meine Zähne in ihren Hals tauche. Ich erfühle erst den
Widerstand ihrer Haut, zart und weich, doch das was darunter liegt,
ist mein Begehr. Und dann sprudelt es hervor, das junge, berauschende
Blut. Und alles um mich herum verliert an Bedeutung. Ich schließe
die Augen und fokussiere mich nur auf ihren Geschmack, die feinen
Nuancen, die Lieblichkeit, die mit aus ihr herausfließt. Zug um Zug
nehme ich ihr die Jugend. Ich höre wie sie stöhnt, wie sie tief
atmet. Ich steige ganz über sie, presse sie somit in die Sitze, eine
Hand fest um ihre Taille geschlungen, die andere an ihrem Hinterkopf.
Innerlich verehre ich sie, begehre ihre Wärme, die sie mir gibt und
bemerke gar nicht, wie sie in die Ohnmacht abtaucht.
    Nur
noch ein wenig mehr, noch mehr
!
    Da
werde ich zurückgerissen, kräftig und ruckartig packt mich jemand
an meinen Schultern und zerrt mich aus dem Auto.
    „Hör
auf!”, schreit er laut, doch meine umnebelten Sinne erkennen
Benedict nicht gleich. Ich fauche ihn an, dafür, dass ich in diesem
heiligen Augenblick so unterbrochen wurde. Ich blecke die Zähne,
schmecke die letzten warmen

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