Melville
zusprechen würde.”. Sie haut kurz auf meinen Arm
und sagt gespielt beleidigt
„Prostituierte,
ich bitte dich. Ich bezeichne mich eher als
‘Lustberaterin in allen Belangen’.”.
„Ach,
so nennt man das also.”.
„Jetzt
tu nicht so. Ich habe durchaus gemerkt, dass ich dich sehr erregt
habe. Sicher mehr als gedacht.”.
„Ja,
das stimmt. Du hast ein gewisses Talent, die richtigen Worte und
Bewegungen zu finden.”. Ich lobe sie dafür, dass sie eine gute
Sklavin sein kann. Es ist schon merkwürdig, doch ihr gefällt diese
Rolle ja wohl.
„Und
gerne hätte ich mehr von dir gehabt... du bist so schön
besitzergreifend, da kann ich nicht anders, als mich dir zu
unterwerfen.”. Ich sehe ihr tief in die Augen und ich merke, dass
sie mein Blick nicht so verstört wie andere. Sie kann mich
anscheinend neutraler betrachten, ob das mit ihrem Beruf
zusammenhängt?
„Meinst
du das ernst?”.
„Oh
ja, wenn mich so ein schöner und auch noch charmanter Mann wie du,
so herumkommandiert und mich nimmt wie er es will, dann werde ich
ganz schwach.”. Ich spüre, wie mir ihre Worte schmeicheln und mich
auch von der Annahme befreien, dass sie das alles so gänzlich
ablehnend tut. Sie spielt mit ihren Kunden, obwohl sie es sind, die
oberflächlich Natasha beherrschen. Dabei hat sie eigentlich die
Kontrolle. Es ist erstaunlich und fast schon bewundere ich sie dafür,
wie sie diese Aufgabe handhabt.
„Ich
habe mich noch nie so frei mit jemandem darüber unterhalten. Und
deine Worte machen mich gerade ziemlich an...”. Ich habe zwar für
mich immer ausgeschlossen, mit gleichgesinnten Partnern meinen Spaß
haben zu können, doch sie ist irgendwie anders und ich bin dankbar,
dass sie nicht gleich gegangen ist.
„Das
ist doch schön, John, dafür bin ich ja hier. Versuche einfach dich
zu entspannen und wenn dir danach ist, kannst du ja wieder die
Kontrolle übernehmen.“, sagt sie und haucht mir einen Kuss auf die
Wange. Langsam lässt sie sich von der Couch nieder auf den Boden.
Streicht mit ihren Händen über meine Knie und küsst mich mit ihren
Lippen immer wieder herausfordern auf meinen Schritt. Ich versuche
ihrer Empfehlung zu folgen und schließe die Augen. Ich greife nicht
nach ihr und befehlige sie nicht. Ich lasse es einfach geschehen und
das erste Mal in meinem Leben erfahre ich, was es bedeutet, sich im
Liebesspiel zu vergessen und sich wirklich fallenzulassen. Und es ist
ein wunderbar befreiendes Erlebnis.
Damit
hat sie einen Stammkunden gewonnen.
Schritt nach oben
„Das
ist eine große Nacht für dich. Zusammen mit den anderen, aber das
weißt du ja sicherlich alles selber.”. Ich stehe vor dem großen
Spiegel in meinem Zimmer, der ghulische Butler von Benedict,
Geoffrey, ist gerade dabei, mir sämtliche möglichen Haar- und
Staubreste vom Smoking zu entfernen. Benedict sitzt an meinem
Schreibtisch und redet mir ein letztes Mal als Küken zu.
„Wieviele
andere werden es denn sein?“, frage ich neugierig.
„Fünf,
vielleicht sechs weitere, mehr sind es für gewöhnlich nicht. Alle
vier Monate gibt es solche Ernennungsdurchgänge. Ich gehe davon aus,
dass du der Jüngste sein wirst.”. Benedict rechnet nicht in
Menschenjahren, sondern viel eher in Vampirjahren, so wie es die
meisten anderen auch tun. Ich habe kein Problem damit, zu meiner
Verleihung des Mastertitels damals, war ich auch bereits der Jüngste.
Und es folgten seitdem viele weitere Momente, in denen ich nicht zu
den Älteren gehörte.
„Wenn
wir zurück sind, wirst du dich um eigene Immobilien bemühen müssen.
Ich möchte, dass du wirklich selbstständig bist und wir auch kein
falsches Signal nach außen setzen.”. Ich drehe mich kurz zu ihm.
Der Gedanke, ihn verlassen zu müssen, schmerzt zwar etwas in meiner
Brust, aber ich verstehe, dass es sein muss.
„Natürlich,
Benedict.”. Es vergeht kurz einige Zeit, in der wir beide nur stumm
den Butler beobachten, wie er meinen Hemdkragen richtet und noch
einmal meine Schuhe kniend vor mir poliert. Benedict durchbricht
dieses nachdenkliche Schweigen.
„Bist
du jetzt in der Lage das Versprechen einhalten zu können? Du weißt
wovon ich rede.”. Es ist mir vor einer dritten Person unangenehm,
auch wenn ich weiß, dass der Butler nicht mehr wirklich
selbstständig handelt und somit sicher auch keine Themen
weiterberichtet. Ich räuspere mich kurz und antworte
„Ja,
das bin ich. Ich habe ein Arrangement getroffen, dass es mir
ermöglicht, frei von diesen Untaten existieren zu
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