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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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werden?«
    »Nein. Das ist ja das Schöne daran. Natürlich haben Willux’ Leute ihm schon ein paar Exemplare gebracht. Er weiß, dass es Menschen gibt, die gegen ihn arbeiten. Das braucht er sogar, um sich zu motivieren. Aber er weiß nicht, woher die Käfer kommen und wonach sie suchen.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn!«, platzt Partridge heraus – bevor er sich erinnert, dass er seinem ehemaligen Lehrer gegenübersitzt. »Bitte entschuldigen Sie, Sir, aber mein Vater findet bestimmt einen Weg, die Spur zu verfolgen. Er würde es nie dulden, dass gegnerische Gruppen eigene Überwachungsmechanismen haben.«
    »Noch hat er uns nicht erwischt. Wir passen auf. Sonst wären wir längst tot.«
    »Was ist mit dem Mann und der Frau, die mich in den Aufzug und wieder raus gebracht haben?«
    »Das beweist doch, wie zuverlässig unser Netzwerk funktioniert. Wir können dich bei deiner Mission unterstützen.«
    Partridge lehnt sich zurück. Es ist so weit.
    Auf einmal wirken Glassings’ Augen müde und weich. Er ist älter als in Partridges Erinnerung. »Du musst deinen Vater ermorden.«
    Partridge schüttelt den Kopf. »Nein.«
    »Hör mir zu«, sagt Glassings schnell. »Wir arrangieren alles. Wir haben eine Tablette, die rasch wirkt. Giftstoffe, die nicht zurückverfolgt werden können. Du kannst ganz nah an ihn herankommen. Du bist sein Sohn.«
    Ihm wird übel. »Das mach ich nicht.«
    Glassings betrachtet ihn mit ernstem, unbewegtem Blick und sagt kein Wort.
    »Ich bringe meinen Vater nicht um. Wenn ich selbst zum Mörder werde, bin ich wie er. Verstehen Sie das nicht?«
    »Und wenn es aus Notwehr wäre?« Glassings’ Augen funkeln. »Draußen hast du doch auch ganz schön ausgeteilt.«
    »Draußen muss man Dinge tun, die man nicht tun will. Draußen wimmelt es von Bestien und Dusts und Mehrlingen. Und neuerdings auch von Spezialkräften.«
    Glassings steht auf und stellt sich hinter den Thron, krallt sich mit beiden Händen in die Lehne und sagt: »Es geht uns nicht um Rache, Partridge. Wir wollen Willux aufhalten. Er ist immer noch extrem gefährlich.«
    »Denken Sie, das ist mir nicht klar?«
    »Aber wenn man weiß, dass jemand immer weiter tötet – darf man denjenigen dann nicht selber töten?«
    Ja, Partridge will das alles ein für alle Mal beenden – die Grausamkeiten seines Vaters, sein tödliches Erbe. Ja, er könnte an ihn herankommen. Er würde wollen, dass sein Vater in dem Sekundenbruchteil, bevor es zu Ende geht, begreift, dass er seinem eigenen Sohn zum Opfer gefallen ist. Er stellt sich vor, wie in seinen Augen blanke Panik aufblitzt … Aber Partridge darf der Versuchung nicht nachgeben. »Nein. Ich muss auf andere Art die Führung übernehmen. Auf die richtige Art.«
    Glassings setzt sich wieder und presst die Fäuste gegeneinander. Er sieht Partridge nicht an. »Dein Vater hat große Pläne mit dir.«
    »Was für Pläne?«
    »Angeblich will er, dass du heiratest. Um zu beweisen, wie stabil du bist.«
    »Wussten Sie schon, dass er wieder geheiratet hat?«
    »Ja. Aber er hat es nicht an die große Glocke gehängt.«
    »Ich weiß, wen ich heiraten soll – meine Stiefschwester Iralene.«
    Glassings reißt den Kopf hoch. »Riecht das nicht nach Inzest?«
    »Streng genommen nicht. Aber natürlich ist es völlig verrückt.«
    »Er hält die Familie eben gerne zusammen«, murmelt Glassings und betrachtet Partridge aufmerksam. »Was ist mit Lyda? Ist sie noch am Leben … irgendwo da draußen?«
    Woher weiß er von Lyda? »Sie wissen, dass sie aus dem Kapitol geschmissen wurde?«
    »Ja, als Köder, um dich anzulocken. Wir haben Leute im Therapiezentrum. Sogar der Wachmann, der sie rausbegleitet hat, gehört zu uns. Wie geht es ihr?«
    »Gut. Hoffe ich.« Partridge erinnert sich, wie sie auf der Bühne gesungen hat – auf der Bühne über seinem Kopf. Die Musik kam tief aus ihrem Inneren.
    »Und wenn du vorerst bei der Sache mit Iralene mitspielst?«
    »Wie bitte? Ich kann sie doch nicht für so was benutzen!«
    »Und wenn es zu ihrem eigenen Vorteil wäre? Es wäre auf keinen Fall gut, sie zu ignorieren, oder?« Natürlich hat Glassings recht. »Man erzählt sich, dass dein Vater dich anlernen und dir dann die Zügel übergeben will. Obwohl eigentlich Foresteed an der Reihe wäre.«
    »Stimmt, Foresteed. Den hatte ich ganz vergessen.«
    »Seit dein Vater älter und schwächer wird, ist Foresteed zum Gesicht der Führung des Kapitols geworden. Aber dein Vater würde dich

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