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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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ins Boot holt.«
    »Ich freu mich drauf«, erwidert er, ohne Arvin aus den Augen zu lassen, der inzwischen von Mr Winthrop belagert wird, einem alten Nachbarn Partridges, hochrangigen Berater seines Vaters und begeisterten Tennisspieler.
    »Was für ein Durchbruch ist Arvin denn nun wieder gelungen?«, fragt Partridge in die Runde.
    Alle antworten auf einmal: »Eine Teamarbeit, eine große Errungenschaft!«, »Eine hervorragende Leistung!«, »Ein Meilenstein des wissenschaftlichen Fortschritts!«
    Partridge dreht sich der Magen um. Hat Weed das Heilmittel gefunden? Die Männer plappern immer weiter, bis er ihnen schließlich ins Wort fällt. »Sie haben keine Ahnung, was für eine Errungenschaft es ist, oder?«
    Blicke werden getauscht. Irgendwann sagt Holt: »Die Obrigkeit hat verlauten lassen, dass es sich um eine wahrlich bewundernswerte Leistung handelt.«
    »Aber Sie wissen nicht, was Sie genau bewundern?« Partridge regt sich immer mehr auf, doch gleichzeitig wächst seine Angst.
    »Nicht direkt«, entgegnet Holt.
    »Also überhaupt nicht?«
    »Nein«, gibt Holt zu. »Aber es ist wirklich bedeutend, Partridge. Wirklich bedeutend.«
    Da taucht Foresteed persönlich auf – mit seiner breiten Brust, seiner leicht gebräunten Haut und seinem etwas zu starren Haar. »Partridge! Wie schön, dich gesund und munter zu sehen! Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.« Er klopft ihm in väterlicher Manier auf die Schulter, wirft einen Blick auf Holt und beugt sich lächelnd vor. »Nicht wahr, Holt, wir wissen, wie es ist, wenn einem ein hübsches Gesicht den Kopf verdreht! Davon können wir ein Liedchen singen! Ich hatte selbst Gelegenheit, ein paar verirrte Samen zu säen.«
    »Wie bitte?«, sagt Partridge. Was soll das Gerede? Spricht Foresteed etwa von Lyda? Glaubt er, sie hätte ihn verführt und er hätte »ein paar verirrte Samen« gesät?
    »Sie sagen es«, stimmt Holt zu. »Wir sind schließlich Männer.«
    »Und Männer sind nun mal, wie sie sind.« Foresteed packt Partridge am Nacken und schüttelt ihn betont scherzhaft. Allzu kumpelhafte Menschen haben Partridge schon immer misstrauisch gemacht. Als Sohn seines Vaters muss er misstrauisch sein.
    Er beobachtet, wie Arvin allmählich Mr Winthrop abschüttelt. »Bitte entschuldigen Sie mich. Ich wollte mich noch mit einem Freund unterhalten.«
    Doch Foresteed greift seinen Arm und zieht ihn dicht an sich. »Weißt du was?«, flüstert er. »Ich habe gehört, dass die Operation sämtliche Erinnerungen bis zu dem Moment auslöscht, an dem du unter Narkose gesetzt wirst, und so weit zurück, wie die Ärzte es festlegen.«
    »Wie interessant.«
    »Und das bedeutet – egal, was ich jetzt sage, es wird alles weggespült.«
    Partridge studiert Foresteeds kantiges Kinn, seine schmalen Augen. »Also worauf warten Sie noch? Sagen Sie, was Sie zu sagen haben.«
    »Du bist nichts als ein kleines Stück Scheiße, Partridge, und du wirst immer ein Stück Scheiße bleiben. Und falls du denkst, ich lasse dir den Vortritt, nur weil dein Daddy es so will, hast du dich geschnitten.«
    Partridge starrt Foresteed an. Er will seinem Blick nicht ausweichen. »Gut zu wissen, dass Sie ein Feigling sind. Warum sagen Sie mir das nicht noch mal, wenn ich mich dran erinnern kann?«
    »Weil ich dich lieber ein bisschen überrasche.«
    Partridge verdreht seinen Arm, bis Foresteed loslässt.
    »Eine schöne Verlobungszeit noch!«, ruft Foresteed ihm hinterher.
    Partridge versucht, Arvin vor dem Ausgang abzupassen. »Weed!«
    Doch Arvin geht weiter.
    »Entschuldigung. Pardon.« Partridge drängelt sich durch ein Damengrüppchen und schneidet Arvin kurz vor der Tür den Weg ab. »Weichst du mir aus, oder was?«
    »Hey, Partridge!«, erwidert Arvin. »Ich wollte mich noch mit dir unterhalten, aber da war ich leider nicht der Einzige. Irgendwann hab ich’s aufgegeben.«
    »Ach ja? Ich hatte eher das Gefühl, dass du so schnell wie möglich weg willst.«
    »Nein, nein, überhaupt nicht!«
    Partridge fasst ihn am Ellenbogen und zerrt ihn in eine Ecke des Wohnzimmers. »Verarsch mich nicht, Arvin.«
    »Hey, das tut weh. Geht’s vielleicht ein bisschen sanfter? Oder hast du vergessen, dass wir nicht alle dieselben Codierungen gekriegt haben?«
    Er lässt ihn los. »Was für Verbesserungen haben sie dir verpasst? Denkleistung und …«
    »Verhalten? Ich habe meine Codierungen selbst überwacht, Partridge. Sie haben mir unglaubliche Ressourcen und Kräfte verliehen. Mehr, als du dir vorstellen

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