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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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Morgengymnastik zu absolvieren. Ein Mädchen dreht den Kopf – und sieht ihn an. Wer war das noch mal, wie hieß sie? Arbeitet ihre Mutter nicht im Therapiezentrum? Singt sie im Chor? »Mertz«, sagt er.
    »Wie bitte?« Iralene klingt nervös.
    »Nichts. Ich hab nur versucht, mich an einen Namen zu erinnern, und plötzlich ist er mir eingefallen. Kennst du das?«
    Sie nickt.
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Hastings bei den Spezialkräften mitmarschiert.« Partridge stellt sich vor den Spiegel, wo Hastings immer ewig an seiner Frisur gebastelt hat. Er sieht ihn vor sich, genau hier, in seinem Anzug. »Der Ball.«
    »Was ist damit?«
    »Ich hab mich eben erinnert, wie Hastings sich damals aufgeregt hat, dass ich mich nicht rechtzeitig fertig gemacht hatte.« Partridge blickt zu ihr hinauf. »Und nach dem Ball haben wir uns kennengelernt?«
    »Ich hab mich da mit einer Freundin getroffen. Du weißt ja, dass nicht jeder in die Akademie geht.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagt er sanft. Er will sie nicht schon wieder verletzen. Die Akademie ist den Kindern der Elite vorbehalten. »Aber hatte ich keine Verabredung? Keine Begleitung?«
    Sie betrachtet ihn traurig, vielleicht muss sie gleich heulen. Typisch Iralene – man kann nie wissen, was sie plötzlich aus der Fassung bringt.
    Da hört er Beckley pfeifen. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er, wie der Wachmann sie zu sich winkt. »Beckley ruft«, bemerkt Partridge. »Unser Anstandswauwau.«
    Iralene klettert die Leiter zur Hälfte herunter. »Fang mich!«
    Als Partridge vor ihr steht, streckt sie die Arme aus und schlingt sie um seinen Hals. Kurz hält er sie über dem Boden, dann setzt er sie ab. Doch Iralene lässt nicht los. Sie umarmt ihn, wie man jemanden umarmt, von dem man sich verabschieden muss, den man vielleicht nie wiedersieht.
    »Iralene?«, flüstert er. »Alles in Ordnung?«
    »Wir müssen endlich mal allein sein«, zischt sie ihm zu. »Ich weiß, wie wir Beckley loswerden können. Mit so was hab ich Erfahrung. Ich hab einen Plan.«
    Sie verspricht nicht zu viel.
    Noch am selben Abend sitzen sie gemeinsam in seinem Zimmer. Er fragt sich, was wohl als Nächstes passiert. Seit dem Aquarium haben sie sich nicht mehr geküsst. Der Kuss hat keine Erinnerungen geweckt, und Partridge kann sich aufregendere Küsse vorstellen, aber hey, sollten sie es nicht trotzdem noch mal versuchen? Iralene ist ein schönes Mädchen. Früher war er in sie verliebt.
    Doch kaum malt er sich aus, was nun geschehen könnte, überrollt ihn eine Welle der Müdigkeit. Wenn er ehrlich ist, würde er sich am liebsten – allein – ins Bett legen, die Augen schließen und den vergangenen Tag in den Hintergrund seiner Gedanken abdriften lassen. Beinahe sagt er: Ich will nach Hause. Woher kommt dieses Heimweh?
    Doch Iralene will offenbar keine Zeit verlieren, denn nur in diesem Zimmer werden sie nicht von Beckley überwacht. Trotzdem ist Partridge unwohl – er kann die Kameras, die ihn aus allen Ecken beäugen, nicht vergessen. Andererseits ist er zum ersten Mal mit einem Mädchen allein. In der Akademie wurden alle gemeinsamen Aktivitäten von Jungs und Mädchen von spießigen Aufsichtspersonen überwacht, die glotzend am Rand herumlungerten. Kameras sind auch kein Spaß, aber die besten Stimmungskiller sind immer noch Analysislehrer, die leibhaftig in der Ecke stehen und husten.
    Iralene öffnet den kugelförmigen Computer. Als sie einen Code eingibt, leuchtet der Handheld auf. Licht dringt durch die Lücken zwischen ihren gewölbten Fingern, und der Raum verwandelt sich. Die wallenden Vorhänge, die in der automatisierten Meeresbrise flattern, verdunkeln sich zu dunkelgelben Gardinen mit blauem Blumendruck, die dick und schlaff vor den dicht geschlossenen Fenstern hängen. Das Bett wird zu einem altmodischen Holzbett mit einer gefalteten Patchworkdecke am Fußende. Daneben stehen ein wackeliges Nachttischchen und ein windschiefer Schrank.
    »Warum sind wir nicht mehr am Strand?«, fragt Partridge.
    »Ich musste dir versprechen, dich wieder hierherzubringen.«
    »Wirklich? Wo sind wir hier?«
    »In einem alten Bauernhaus. Irgendwo in Nebraska, glaube ich.«
    »Ich wollte zurück nach Nebraska ?« Das ergibt keinen Sinn. »Bist du dir sicher, dass ich ausgerechnet hierher wollte? Oder war das vielleicht nur ein Witz? Wann musstest du mir das versprechen?«
    Sie läuft langsam im Kreis, mit verschränkten Armen, als wäre ihr kalt. »Ich musste es dir halt

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