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Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition)

Titel: Memento - Die Feuerblume: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianna Baggott
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überrascht. El Capitán ist kein Typ für Zärtlichkeit. Und Pressia liebt ihn nicht – nicht so, wie er sie liebt. Aber auf irgendeine Weise schon. Sie haben so viel durchgemacht. Er hat ihr geholfen, als sie niemanden mehr hatte. Er hat sie gerettet, und sie ist sich ziemlich sicher, dass sie etwas Grundlegendes in ihm verändert hat. Zwischen ihnen hat sich vieles entwickelt. Es ist keine einfache, lockere Freundschaft. Wie auch? Bei ihrer ersten Begegnung dachte sie, er würde sie erschießen.
    Bradwell betrachtet sie abwartend.
    Einen Moment lang lauscht sie auf die Umgebung. Was ist da draußen? Doch es bleibt still, und aus irgendeinem Grund macht ihr die Stille erst recht Angst.
    »Ich fühle es«, sagt sie zu Bradwell. »Genau in diesem Moment.«
    »Was?«
    Eine schwindelerregende Leichtigkeit im Magen, während ihr Herz hämmert, als würde sie fallen, fallen, fallen … »Ich begreife noch gar nicht, was wir alles erlebt haben, was es zu bedeuten hat. Aber ich weiß …« Pressia wischt sich eine Träne von der Wange. »Ich weiß, dass es mir eines Tages fehlen wird. Sogar die schlimmen Momente, die ganze Grausamkeit. Du wirst mir fehlen.« Sie blickt zu ihm auf. »Dieser Moment. Jetzt.«
    Er sieht sie an, als wollte er sich ihr Gesicht einprägen.
    »Ich schaffe es nach Newgrange«, sagt sie.
    »Ich will, dass du es zurück zu mir schaffst.«

PARTRIDGE
Nebraska
    Partridges und Iralenes Tage folgen einem strengen Zeitplan – ein Picknick bei den Sojafeldern, ein Besuch im Planetarium, private Tanzstunden mit Mirth und DeWitt Standing, die ihnen Cha-Cha-Cha, Rumba und Foxtrott beibringen. DeWitt zählt lautstark, um die knisternde Musik zu übertönen, Mirth ruft »Kinn nach oben, Kinn nach oben!«, während Beckley grinsend dabeisteht.
    Das höfliche Geplauder nimmt kein Ende. Manchmal wird Partridge abgrundtief wütend, ohne dass er wüsste warum. Vielleicht weil er seine Zeit mit solchem Kram verschwenden muss, obwohl sein Vater ihn angeblich zum Thronfolger berufen will?
    Doch am schlimmsten ist, dass er keine Kontrolle über sein Leben hat. Wann immer er vorschlägt, mal was anderes zu machen – sich mit Freunden zu treffen oder Glassings aufzusuchen, um sich für Beckleys Verhalten im Zoo zu entschuldigen –, behauptet Iralene, er wäre noch zu empfindlich. »Du darfst nur mit Menschen in Kontakt treten, die ein vollständiges Screening auf Krankheitserreger durchlaufen haben.«
    Ab und zu fragt er sich, ob es nicht besser wäre, wieder im Koma zu liegen, als von einem idiotischen kleinen Date zum nächsten geschleift zu werden. Und nie meldet sich auch nur ein Fünkchen Erinnerung. Bloß Iralenes Worte im Aquarium kehren wieder und wieder in seine Gedanken zurück: Nein, Partridge. Wir haben keine Zeit. Keine Zeit.
    Als Iralene nach der Tanzstunde die Schuhe wechselt, fragt er sie, was sie damit gemeint hat.
    »Das soll ich gesagt haben? Ach, Partridge, du kennst mich doch. Ab und zu rede ich einfach nur Quatsch!«
    »Ich kenne dich nicht«, erwidert er. »Das ist ja das Problem.«
    Überrascht blickt sie auf, bevor sie ein hastiges, helles Lachen anstimmt. Als das Lachen allmählich verstummt, klingt es nach einem Wimmern.
    »Tut mir leid, Iralene. Ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Wie, verletzen? Was redest du denn da?«
    Seit dem Kuss im Aquarium wirkt sie ein bisschen aufgekratzt – vielleicht hofft sie, er würde sich wieder in sie verlieben. Und niemand kann behaupten, dass er es nicht versucht. Man müsste schon ein ziemliches Arschloch sein, um ein Mädchen abzuservieren, nur weil man einen Schlag auf den Kopf gekriegt hat. Das könnte Partridge ihr nicht antun.
    Doch er fühlt sich manipuliert und hilflos. Später, auf der Rückbank des Motorwagens, beugt er sich vor und sagt Beckley, dass er seinen Vater sehen will. Er hat schon oft darum gebeten, aber Beckley findet immer eine Ausrede. »Lass mich raten, Beckley«, fügt Partridge diesmal hinzu. »Heute kann ich nicht zu meinem Vater, weil er eine Besprechung nach der anderen hat oder weil ein ausführliches Abendessen mit anderen Führungspersönlichkeiten ansteht oder weil er sich auf einen Vortrag vorbereiten muss …«
    Beckley schweigt.
    »Bestimmt bestellt er dich bald zu sich!«, sagt Iralene und streichelt ihm das Knie, als würde ihn das Desinteresse seines Vaters verletzen.
    Partridge ist nicht verletzt. Er ist misstrauisch.
    Und erschöpft. Sein Kopf schmerzt noch immer. Wenn er von den Leuten ausgefragt wird,

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