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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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Erinnerung.
    »Oder ein bisschen älter«, lenkte er ein.
    Jays Miene verfinsterte sich. »Bei allem gebotenen Respekt, Zed, ich will mir keine Predigt anhören, sondern meinen Job machen. Wenn Sie aber Spielchen mit mir spielen wollen, schön. Sie sind der Boss. Aber ohne mich. Ich bin im Trainingsraum, falls sie mich brauchen«, fügte er hinzu und wandte sich zum Gehen.
    Zed sah aus wie ein Mann, der einsehen muss, dass er in einer leeren Kirche predigt. Er konnte seinen Mitarbeiter schlecht zwingen, einen Gang zurückzuschalten, noch einmal nachzudenken und sich ein bisschen zu schonen. Vermutlich war er der Ansicht, wenn Jay sich schon überfordern und sich über die Grenze seiner Leistungsfähigkeit hinaustreiben wollte, dann sollte die Organisation sich seiner Dienste bedienen, solange sie noch die Gelegenheit dazu hatte. Immerhin war der Mann einer der besten Agenten der MIB, seit Kay den Dienst quittiert hatte.
    Zed seufzte. Wirklich schade, dass es so kommen musste. Wirklich schade, dass die Leuchten, die am hellsten strahlten, auch am schnellsten ausgebrannt waren.
    »Wir hatten vorhin einen Mord«, sagte Zed. Er brauchte nicht einmal die Stimme zu heben; Jay blieb auch so wie angewurzelt stehen. »177 Spring Street. Alien gegen Alien. Nehmen Sie Tee mit, und schreiben Sie einen Bericht.«
    »Tee«, wiederholte Jay und biss sich auf die Lippe. »Ääähhh …« Ihm war nur allzu bewusst, dass es kein Spaziergang sein würde, seinem Boss zu erklären, dass er Tee, versehen mit einer kostenlosen Neuralisator-Behandlung und einer attraktiven Kellnerin anstelle einer goldenen Uhr, zwangsweise in den vorzeitigen Ruhestand versetzt hatte. Zed würde sein Vorgehen vielleicht nicht als Gesundschrumpfung zum Wohle der Organisation ansehen. Womöglich würde er sogar wütend werden. Wenn der Job alles ist, was man hat, dann ist man bestimmt nicht scharf darauf, seinen Boss wütend zu machen. Jedenfalls nicht zu wütend. Jay suchte noch immer vergeblich nach den passenden Worten, als Frank zur Tür hereinkam.
    Frank war einer der außerirdischen Mitarbeiter der MIB. Außerdem war er ein Mops, zumindest war das die Gestalt, die er zu seiner Tarnung auserkoren hatte, um seinen Aufenthalt auf Erden so angenehm wie möglich zu gestalten. Er war etwa so niedlich wie das hintere Ende einer verärgerten Klapperschlange, und seine Manieren hätten jedem notorischen Schläger zur Ehre gereicht. Seine Krallen klapperten auf dem glänzend gebohnerten Boden von Zeds Büro, als er mit einem Aktenordner in der Schnauze hereintrottete.
    Er ließ seine Last auf einen Stuhl fallen. »Pässe. Keine Eile«, sagte er, blickte zu Jay auf und bedachte ihn mit einem zähnefletschenden Grinsen, nicht ohne dabei die Zunge aus dem Maul hängen zu lassen. »Wie stehen die Aktien, Jay?«
    Jay bekam keine Gelegenheit zu einer Entgegnung. All seine Überlegungen waren umsonst gewesen: Zed wusste längst Bescheid. Zed wusste immer Bescheid.
    »Sie sind nicht autorisiert, Personal der MIB zu neuralisieren«, verkündete sein Boss nun. »Ein für alle Mal.«
    »Ach, kommen Sie«, bat Jay flehentlich. »Der Mann hat mitten in einem Diner angefangen zu heulen!«
    »Ich hasse das«, mischte sich Frank ein, offensichtlich darauf bedacht, den Feldspielern der MIB so tief wie möglich in den Arsch zu kriechen. Nur gut, dass seine Mopsnase so oder so braun war.
    »Wie auch immer, ich komme auch allein klar«, fuhr Jay fort. »Ich brauche keinen Partner.«
    »Doch, den brauchen Sie«, erwiderte Zed.
    »Ich könnte doch sein Partner sein!«, bot sich Frank an und wedelte heftig mit dem Ringelschwänzchen.
    Zed sah erst Frank und dann Jay an. Jay schüttelte den Kopf, stemmte sich gegen die bevorstehende unaussprechliche Ungeheuerlichkeit, die Zed ihm gleich antun würde, versuchte, dem Unausweichlichen zu entgehen. Das war genau das, was passiert, wenn man seinen Boss verärgert. Einen Moment lang bettelten Jays Augen: Nein! Bitte nicht! Hey, Mann, bitte tun Sie mir das nicht an! Doch er wusste nur zu gut, dass es sinnlos war, und so setzte er die Miene eines Mannes in der Todeszelle auf, der soeben erfahren hatte, dass der Gouverneur doch noch angerufen hatte. Leider hatte sein einziges Wort gelautet:
    Abgelehnt.
    Eine Liebe auf den ersten Blick war diese neue Partnerschaft gewiss nicht. Da war zum Beispiel Franks eigenartiger Auftritt auf seinem neuen Posten, als er sich mit Jay in der Garage der MIB traf. Jay, darum bemüht, diesen unerfreulichen Umstand

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