Mensch und Hund - ein starkes Team
leere Wiese gut. Anfänglich kann ihr Hund in dieser neuen Umgebung etwas verunsichert sein und das Kommando nicht sofort (oder ungenau) ausführen. Bleibt man jedoch ruhig und wiederholt das Kommando in der gleichen Art und Weise wie in den eigenen vier Wänden, dann wird der Hund schnell begreifen, dass er das ja schon gelernt hat, und er wird es dann auch richtig machen. Damit ist der zweite Schritt zur Festigung des Erlernten getan.
Der dritte Trainingsschritt ist, das bereits in ruhiger Umgebung und bei leichter Ablenkung trainierte Kommando auch außerhalb einer gesicherten Umgebung und bei viel Ablenkung zu üben. Wichtig ist, immer nur einen Faktor zu variieren und nicht zu viele auf einmal, damit der Hund nicht überfordert wird. Wenn ich zum Beispiel einen Hund habe, der sich durch die Anwesenheit anderer Hunde leicht ablenken lässt, muss ich strukturiert anfangen. Dann ist es wichtig, dass ich den Trainingsschritt so aufbaue, dass ich mein Komm-Kommando als erstes auf einer freien Wiese trainiere, wenn mein letzter Schritt im eigenen Garten stattgefunden hat. Wenn man eine Wiese wählt, wo viele andere Hunde und Kinder spielen, dann überfordere ich meinen Hund – und ein Trainingserfolg wird ausbleiben und Mensch & Hund sind über den Misserfolg demotiviert oder frustriert. Wähle ich meinen Trainingsplatz aber so, dass die Wiese einmal leer ist und dann langsam immer öfter ein Kind kommt und in weiterer Folge vielleicht ein anderer Hund vorbeigeht, kann ich meinem Hund in kleinen Schritten (immer einen Faktor nach dem anderen dazu fügen) zu einem guten Lernerfolg verhelfen.
Anhand dieses Beispiels haben Sie nun sicher verstanden, wie aufwendig Hundetraining sein kann und warum es so sorgfältig geplant und durchdacht werden sollte.
Vom Denken zum Handeln kommen
Nun stehen Sie am Punkt der Entscheidung! Sie haben ein ganz genaues Ziel vor Augen, kennen Ihren Weg und haben auch alle Möglichkeiten durchdacht. Nun haben Sie sich den Aufwand durchgerechnet und wissen genau: „JA! Das ist mein Ziel!“ Direkt bei der Entscheidung sind die Energie und die Euphorie am größten. Daher setzen Sie sofort den ersten Schritt zur Zielerreichung und machen eine kurze Trainingssequenz mit Ihrem Hund. Wichtig ist hier, dass man direkt ins „TUN“ kommt, da unser Verstand sich sonst wieder mit all den alten Gedankenmustern und Zweifeln meldet. Durch das TUN kommen Sie direkt in die Handlung und verschwenden so keine Gedanken mehr daran, was nicht alles „schieflaufen“ könnte und Ziel und Entscheidung vielleicht doch nicht so gut sind.
Trainings-Tipp
Setzen Sie sich zu Beginn ein kleines, schnell erreichbares Ziel, um sich in Ihrer Zielformulierung zu üben:
Sie wollen die „Sitz-Übung“ mit ihrem Hund perfektionieren. Überlegen Sie nun vorab, wie soll das „Sitz“ genau verbessert werden, soll Ihr Hund gerader „sitzen“ oder sich schneller hinsetzen? Nehmen wir nun an, dass er sich schneller hinsetzen soll, dann gehen Sie gedanklich durch, wie das auszusehen hat. Wie zeigt sich ein schnelleres „Sitz“? Denn nur mit Ihrer genauen Visualisierung wissen Sie auch, welches Verhalten Sie von Ihrem Hund erwarten und welches weniger. Nun überlegen Sie sich, was zur Zielerreichung von Nöten ist und was der Aufwand dazu wäre. Vergessen Sie nicht, auch über die Gesundheit Ihres Hundes nachzudenken. Es kann z.B. einen gesundheitlichen Grund geben für ein „langsames Absitzen“, beispielweise Probleme in der Wirbelsäule/Hüfte etc.
Wir gehen nun davon aus, dass Ihr Hund super fit ist und Sie eine tolle Zielformulierung, Aufwandsbestimmung und Visualisierung haben. Dann LOS! Starten Sie sofort die erste Trainingseinheit. Lustig, knackig, spaßig und versuchen Sie so Ihren Hund in ein schnelleres „Sitz“ zu bewegen. Legen Sie sich direkt auch eine Belohnung für Ihren Hund auf die Seite, da Sie dieses tolle Verhalten gleich bestätigen müssen, wenn Ihr Hund es gezeigt hat. Für den Anfang reicht EIN schnelleres „Sitz“ und die erste Trainingssequenz ist beendet.
Immer positiv und freudig das Training anfangen und beenden, dann steigt die Motivation von Ihnen und Ihrem Hund, noch mehr zu trainieren.
Kapitel 4
Wie kommen wir gemeinsam ans Ziel?
Für ein harmonisches Miteinander von Hund und Mensch
braucht es nicht nur Zuneigung und Liebe, sondern auch die
Bereitschaft, ein wenig Arbeit und Mühe in ein gemeinsames
Training oder in gemeinsame Aktivitäten zu
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