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Mensch und Hund - ein starkes Team

Mensch und Hund - ein starkes Team

Titel: Mensch und Hund - ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Yvonne; Braun Adler
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berechenbar!
Trainings-Tipp

Üben Sie sich in bewussten Zusagen und seien Sie konsequent!
 
Ihr Hund hat beispielsweise einen Lieblings-Hundefreund! Überlegen Sie sich gemeinsam mit dem anderen Halter, wann sich die Freunde sehen können. Wenn Sie nun einen Fixtermin, beispielsweise immer samstag vormittags ausmachen, dann sollte dieser auch eine fixe Zusage sein, also nicht für Einkäufe oder Alltägliches schnell wieder abgesagt werden.
 
Dadurch, dass Sie bewusste Zeit mit Ihrem Hund verbringen und bewusste Zusagen treffen, wird das gemeinsame Leben viel wertvoller! Man genießt die gemeinsame Zeit viel mehr und der Alltagsstress wird dadurch auf Distanz gehalten.

Kapitel 6
    Menschen denken – Hunde denken anders
    Hunde verfügen über ein großes Repertoire unterschiedlicher
Signale, unter anderem im Ausdrucksverhalten, mit denen sie
versuchen, ihr Befinden auszudrücken und Konflikte zu
vermeiden. Für Menschen sind diese feinsinnigen Botschaften oft
nicht ad hoc zu erkennen – und was noch schlimmer ist, sie
interpretieren sie dementsprechend oft falsch. Viele dieser
Missverständnisse basieren auf einer unterschiedlichen Sichtweise
auf diese Welt. Lernen Sie also die Wirklichkeit Ihres Hundes
besser kennen!
     
    Hunde haben – als soziale Rudeltiere – verschiedene Signale, um beispielsweise Konflikte unblutig zu beenden und damit lebensbedrohliche Verletzungen zu vermeiden oder einfach nur ihr Befinden auszudrücken. Viele Menschen erkennen diese Signale jedoch meist nicht oder achten erst viel zu spät darauf. Es gibt aber Möglichkeiten, die Körpersprache, das Ausdrucksverhalten der Hunde, zu lernen und dann mit den Hunden auf ihre Weise zu kommunizieren.
     
    Was Hund will – Konflikte vermeiden!
     
    Hunde versuchen schon aus Selbstschutz, tunlichst Konflikten aus dem Weg zu gehen. Dazu geben sie kleinste, aber trotzdem deutliche Signale, die wir für einen respektvollen und sicheren Umgang mit ihnen unbedingt kennen und berücksichtigen sollten.
     
    Jeder Hundebesitzer kennt folgende Situation: Ich habe es eilig und laufe noch schnell eine Runde mit meinem Liebling um den Block. Endlich ist alles erledigt und ich rufe ungeduldig nach meinem Vierbeiner  – was aber macht der? Er schaut zwar kurz zu mir, aber anstatt gleich herzulaufen dreht er den Kopf weg und fängt an den Boden hingebungsvoll zu beschnüffeln. Er bewegt sich zwar in meine Richtung, aber nicht auf direktem Weg, sondern in Schlangenlinien. Daraufhin werde ich als Hundebesitzer natürlich noch ungeduldiger  – angesichts dieses fehlenden Gehorsams meines Vierbeiners. Ich wiederhole also mein Kommando „Komm“ oder „Hier“ etwas schärfer und mit gewissem Nachdruck. Was macht daraufhin der vierbeinige Liebling? Er setzt sich hin und wendet demonstrativ den Kopf von mir weg. Dann sieht er mich herausfordernd an und gähnt auch noch lässig dabei! Was für eine Frechheit!
     
    Früher war man in einer solchen Situation versucht, dem Hund, wenn er dann endlich doch hergekommen ist, zu zeigen, wer jetzt „der Herr“ ist.
     
    Doch: Was passiert in dieser Situation wirklich?
     
    Als gestresster Hundebesitzer überträgt man seine Gereiztheit, seinen Stress und seine Unruhe unbewusst auf seinen Hund – die Tiere fühlen viel mehr unsere Emotionen, als wir glauben. Wenn man dann in so einer Situation seinen Hund etwas genervter oder schärfer ruft, versucht dieser zuerst einmal zu beschwichtigen. Das oberste Ziel eines Hundes ist, zuerst einmal zu beruhigen. Der Hund spürt den offensichtlichen Konflikt und versucht, ihm aus dem Weg zu gehen – und dann erst zu gehorchen.
     
    Wenn ein Wolf sich einem gereizten Rudelmitglied nähert, beschwichtigt er es vorher, um einen etwaigen Konflikt – der möglicherweise blutig und damit in freier Wildbahn durchaus tödlich sein kann – zu vermeiden. Der Hund hört aus unserem Tonfall und der Lautstärke, dass wir im Moment „gereizt sind“ und für ihn damit unberechenbar. Deshalb beschwichtigt er uns… Und wir verstehen es als Provokation.
     
    Dinge wie „Bewegungen einfrieren“, ganz langsam werden oder in Schlangenlinien gehen gehören zu den Beschwichtigungs- oder Beruhigungssignalen, auch das verstärkte Schnüffeln am Boden dient zur Beruhigung und Deeskalation.
     
    Die unterschiedlichen „Wirklichkeiten“
     
    Es besteht in dieser Situation eine große Diskrepanz, wie der Hundebesitzer und wie der Hund eine Situation wahrnehmen: Beide erleben eine

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