Mensch versteh mich doch
erfolgreiche Therapie
Intelligenzspielzeuge, ob selbst gebaut oder gekauft, regen die grauen Zellen an und bringen Abwechslung in den Hundealltag. (Foto: R. Maurer)
Hilfsmittel und Tipps für eine erfolgreiche Therapie
Im Folgenden sollen noch keine bestimmten Verhaltensauffälligkeiten besprochen werden, sondern ich möchte hier Mittel und Übungen vorstellen, die bei der Therapie verschiedenster Probleme unterstützend eingesetzt werden können.
Aktive Beschäftigung mit dem Hund stärkt die Bindung und beugt Problemverhalten vor. (Foto: R. Maurer)
Sinnvolle Beschäftigung muss sein
Sinnvolle Beschäftigung muss sein
Wie bereits erwähnt, kann bei Hunden, die „nur“ als Familienhunde gehalten werden, geistige und/oder körperliche Unterforderung der Grund für Verhaltensprobleme sein. Werden Hunde nicht ausreichend beschäftigt, sorgen sie aus Langeweile selbst für Abwechslung, häufig, indem sie Dinge tun, die so gar nicht in unserem Sinne sind. Und schon sprechen wir von einem Problem mit unserem Hund.
Schreiben Sie doch einmal den Tagesablauf Ihres Hundes auf. Oftmals erkennen Sie dann, wie wenig richtige Beschäftigung Ihr Hund den Tag über hat. Wie viele Stunden verschläft er nur? Wie viele Stunden gehen Sie mit ihm spazieren, ohne sich weiter um ihn zu kümmern? Und wie viele Minuten beschäftigen Sie sich aktiv mit ihm? – Sie haben nun festgestellt, dass Ihr Hund ein langweiliges Leben führt? Dann ändern Sie das! Es ist gar nicht so schwer. Hier sind einige Ideen, mit denen sich der Hundealltag leicht und ohne viel Aufwand interessanter gestalten lässt:
• Während des Spaziergangs Leckerchen oder Spielzeug verstecken und den Hund suchen lassen.
• Unterwegs immer wieder Gehorsamsübungen einbauen.
• Gemeinsam über einen Baumstamm oder einen Graben springen, in Blätterhaufen wühlen...
• Leichte Tricks einüben, wie zum Beispiel das Pfotegeben.
• Apportierspiele spielen.
• Im Garten einen Slalom-Parcours aus hintereinander aufgestellten Eimern aufbauen und mit dem Hund durchlaufen.
• Im Haus aus zwei Stühlen und einer darübergehängten Decke einen Tunnel bauen und den Hund lehren, durchzukriechen.
• Einen Kong® oder ein anderes dafür geeignetes Hundespielzeug mit Futter füllen.
• Intelligenzspiele für Hunde spielen. Im Fachhandel gibt es inzwischen eine große Auswahl.
Rufen Sie Ihren Hund während des Spaziergangs öfter mal für ein kurzes Spiel zu sich. (Foto: R. Maurer)
Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Werden Hunde ausreichend beschäftigt, sind sie zufrieden und ausgeglichen. Sie entwickeln deutlich seltener Problemverhalten. Ein ausgelasteter Hund braucht keine Teppiche anzunagen oder in der Wohnung zu urinieren, um auf sich aufmerksam zu machen. Ganz nebenbei stärkt gemeinsames Spiel die Bindung, denn der Hund lernt dabei, dass die Zusammenarbeit mit uns sich lohnt und Spaß macht.
Das bedeutet nicht, dass nun jeder Tag bis ins Kleinste geregelt und ausgefüllt sein muss, aber eine gewisse Struktur und Abwechslung im Tagesablauf sind nötig, damit keine Langeweile aufkommt.
Mehrmals täglich nur spazieren gehen, wobei der Hund mehr oder weniger tun darf, was er will und ab und zu ein Leckerchen bekommt, wenn er lieb guckt, reicht nicht aus. Fordern Sie Ihren Hund!
Tipp
Wenn Ihr Hund bei Spaziergängen immer seine Freiheit genießt und Sie ihn nur am Ende zum Anleinen rufen, wird er schnell lernen, dass Zurückkommen keinen Spaß macht. Er wird bald nur noch ungern und langsam herankommen. Vielleicht kommt er irgendwann gar nicht mehr. Schlimmstenfalls müssen Sie ihn jedes Mal einfangen oder lange auf ihn warten.
Rufen Sie Ihren Hund also öfter mal zwischendurch. Wenn er kommt, belohnen Sie ihn und spielen ein wenig mit ihm, machen einige Gehorsamsübungen oder lassen ihn ein kurzes Stück an der Leine laufen. Danach geben Sie ihn wieder frei. So lernt er, dass Ihr Rufen etwas Positives bedeutet, und das Anleinen am Ende des Spaziergangs wird bald kein Drama mehr sein.
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