Menschen für sich gewinnen
zwei Menschen, die sich gerade besser kennenlernen, aufmerksam zuhören, werden Sie feststellen, dass beide private Informationen preisgeben, aus denen sich ein Bild ihrer Persönlichkeit ergibt. Diese Enthüllungen, auch Selbstoffenbarungen genannt, erfolgen in allen Phasen einer Beziehung, doch am entscheidendsten sind sie in den ersten Minuten einer Unterhaltung, wenn sich herausstellt, ob man einander näher kennenlernen will oder nicht.
Durch Selbstoffenbarungen lernen andere Sie so kennen, wie Sie es gern hätten
Niemand erwartet von Ihnen (oder will), dass Sie Ihre größten Ängste oder Geheimnisse preisgeben, doch wenn Sie sich Gespräche mit mehr Tiefgang wünschen, sollten Sie sich darauf einstellen, nach und nach etwas aus Ihrer Lebensgeschichte zu erzählen und deutlich zu machen, was Ihnen wichtig ist. Von den persönlichen Informationen, die Sie preisgeben, hängt ab, wie andere Sie kennenlernen – wie viel Sie erzählen wollen, ist allein Ihre Entscheidung. Zeigen Sie ruhig Ihre Begeisterung, wenn Sie über Ihre Interessen sprechen, und teilen Sie dem anderen Schritt für Schritt etwas über Ihren persönlichen Hintergrund mit – Ihre familiäre Situation, Ihre Ziele, Ihre Arbeit und vor allem Ihre » Schlüsselthemen « oder Leidenschaften. (Mehr über » heiße « Themen finden Sie im 6. Kapitel.) Es ist allerdings ratsam, offene Aussagen zu den Themen Gesundheit, Finanzen, familiäre Schwierigkeiten, Probleme am Arbeitsplatz oder juristische Auseinandersetzungen so lange für sich zu behalten, bis Sie Ihren Gesprächspartner näher kennen.
Mit anderen über Ihren Beruf sprechen
Einigen Menschen ist es unangenehm, wenn man ihnen die durchaus gängige Frage stellt: » Und was machen Sie so beruflich? « Denn sie fürchten, der andere könne sich ein klischeehaftes Bild von ihnen machen oder Vermutungen über sie anstellen, die darauf basieren, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Niemand mag es, in eine Schublade gesteckt zu werden, doch wenn Sie ärgerlich oder unwillig auf die Frage nach Ihrer beruflichen Tätigkeit reagieren, bremsen Sie damit das Gespräch. Obwohl ich auf keinen Fall empfehlen würde, diese Frage gleich als Erstes zu stellen, wenn Sie jemanden kennenlernen, ist es ratsam, für alle Fälle eine kurze Antwort darauf parat zu haben.
Wenn Sie gern über Ihre Beschäftigung sprechen, geben Sie dazu einige frei verfügbare Informationen und hören Sie dann, ob Ihr Gesprächspartner mehr erfahren möchte. Wenn Sie ein paar Sätze zu Ihrem Arbeitsgebiet gesagt haben, ist es völlig in Ordnung, zu sagen: » Jetzt haben Sie etwas über meine Arbeit erfahren. Und was machen Sie? « Wenn Sie nur ungern über Ihren Beruf sprechen, beantworten Sie die Frage danach trotzdem mit ein paar Worten. Fügen Sie dann ein paar frei verfügbare Informationen zu Themen hinzu, über die Sie lieber sprechen würden. Das könnte so klingen: » Um meine Rechnungen zu bezahlen, arbeite ich als ..., meine wahre Leidenschaft gilt aber ...! « Dann können Sie noch weitere Grundinformationen geben und das Gespräch auf das Thema lenken, über das Sie am liebsten sprechen würden.
Wenn der andere Ihnen schon mitgeteilt hat, wie er seinen Lebensunterhalt bestreitet, Sie aber lieber nichts über Ihre Einkunftsquellen sagen wollen, kann das verdächtig wirken oder der andere könnte das Interesse an Ihnen verlieren. Letztlich werden Sie solche grundlegenden Informationen nicht lange für sich behalten können, wenn Sie sich ernsthaft mit jemandem anfreunden wollen.
Viele Menschen, die nicht gern darüber sprechen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen, mögen auch andere gängige Hintergrundfragen nicht. Sie finden solche Informationen öde und langweilig und würden sie am liebsten vermeiden. Stattdessen möchten sie gleich über tief greifende und wichtige Themen diskutieren und ihre Werte und Überzeugungen dazu darlegen. Doch Unterhaltungen, welche die übliche Phase der Selbstoffenbarung überspringen, werden kaum eine tiefere und bedeutsamere Ebene erreichen.
Mal ehrlich: Was haben Sie schon zu verlieren?
Wenn Sie sich einmal anschauen, welche Einzelheiten in Gesprächen tatsächlich preisgegeben werden, sind das keineswegs Geheimnisse, die streng gehütet werden müssten. Es ist nahezu unmöglich, enge oder wichtige Beziehungen aufzubauen, wenn keiner sich persönlich offenbart und wenn nicht das Gefühl aufkommt, man könne einander vertrauen. Vertrauen entsteht dann, wenn man bereit ist,
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