Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt
Kante hängen bleiben -, sollten Sie daran denken, dass dies soeben ihren Rumpf vor einem möglicherweise tödlichen Schlag bewahrt hat. Einmal hielt ich während eines Unwetters in Florida einen Regenschirm über dem Kopf, als mir die Wagentür unvermittelt entgegenschlug und mich seitlich am Körper traf, wodurch ich mir eine Rippe brach, die durch den gehobenen Arm ungeschützt war. Dies führte mir überdeutlich vor Augen, dass ich dankbar für meine Arme und ihre Schutzfunktion sein sollte.
Weil unsere Arme - ebenso wie unsere Füße - so wichtig für unser Überleben sind, kann man sich auch auf sie verlassen, wenn es darum geht, aufrichtige Gefühle und Absichten zu erkennen. Instinktive Reaktionen, verursacht vom limbischen System, geben darüber Auskunft. Im Gegensatz zur flexibleren und oftmals trügerischen Mimik liefern unsere oberen Gliedmaßen also handfeste nonverbale Hinweise. In diesem Kapitel werden wir einige der häufigsten Armhaltungen und ihre Bedeutung genauer unter die Lupe nehmen.
Nonverbale Kommunikation der Arme -die wichtigsten Gesten
Armbewegungen entgegen der Schwerkraft
Schon die Intensität unserer Armbewegungen ist ein wichtiger und zuverlässiger Indikator für unsere inneren Einstellungen und Gefühle. Dabei reicht das Spektrum von dezent (zurückhaltend und eingeschränkt) bis ausladend (uneingeschränkt und weit ausholend). Wenn wir glücklich und zufrieden sind, bewegen sich unsere Arme frei und ausgelassen. Kinder etwa merken gar nicht, dass ihre Arme den ganzen Tag über in Bewegung sind, während sie ins Spiel vertieft oft stundenlang deuten, gestikulieren, Dinge hochheben und in die Luft werfen oder sich gegenseitig herzen und zuwinken.
Wenn wir uns freuen, gut gelaunt und glücklich sind, lassen wir unseren Armbewegungen freien Lauf; es ist sogar ein natürliches Verhalten von uns Menschen, die Arme über den Kopf zu heben und so zu gestikulieren (siehe Kasten 27). Wie bereits erwähnt, drückt ein solches der Schwerkraft entgegengesetztes Verhalten positive Gefühle aus. Wenn sich jemand gut fühlt und
Kasten 27
»HÄNDE HOCH!«
Man braucht keine Waffe, um jemanden dazu zu bringen, seine Arme in die Luft zu werfen. Wenn man Spaß hat, tut man das von ganz allein. Tatsächlich dürfte ein Überfall der einzige Anlass sein, bei dem Menschen ihre Arme nicht aus Freude gen Himmel strecken. Denken Sie nur einmal an Sportler, die sich mit High fives abklatschen, oder an deren Fans, die ebenfalls jeden Treffer mit erhobenen Armen bejubeln. Gesten wie diese, die der Schwerkraft trotzen, sind typische Reaktionen auf ein freudiges und angenehmes Ereignis. Egal, ob in Brasilien, Belize, Belgien oder Botswana - überall auf der Welt gelten in die Höhe geworfene, winkende Arme als Ausdruck purer Lebensfreude.
voller Zuversicht ist, schwingen zum Beispiel seine Arme beim Gehen heiter mit. Nur unsichere Zeitgenossen sind offenbar nicht in der Lage, die Arme zu heben, und schränken die natürliche Bewegung unbewusst ein. Wenn man einen Kollegen unumwunden darauf aufmerksam macht, dass ihm gerade ein drastischer, kostenaufwändiger Fehler unterlaufen ist, kann man zusehen, wie seine Schultern und Arme mutlos nach unten sinken. Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dass Sie etwas geradezu körperlich »herunterzieht«? Dabei handelt es sich um eine vom limbischen System gesteuerte Reaktion auf ein unerfreuliches Ereignis und die damit verbundenen negativen Emotionen. Armbewegungen sind ein authentischer Ausdruck unserer Gefühle, sie folgen ohne zeitliche Verzögerung auf das auslösende Ereignis. Sobald ein Tor für unsere Mannschaft fällt, springen wir auf und werfen unsere Arme in die Luft und in dem Moment, in dem der Schiedsrichter eine Entscheidung zu Ungunsten unserer Mannschaft trifft, sinken unsere Arme herab. Diese Bewegungen sind äußerst zuverlässige Indikatoren. Darüber hinaus kann ein solches Verhalten ansteckend sein und dazu führen, dass andere es spiegeln - egal, ob im Kreis guter Freunde, im Fußballstadion oder auf einem Rockkonzert.
Zurückziehen der Arme
In Situationen, in denen wir entweder aufgebracht oder ängstlich sind, ziehen wir normalerweise unsere Arme zurück. Sind wir verletzt oder besorgt oder fühlen wir uns bedroht und schlecht behandelt, dann halten wir unsere Arme eng an den Seiten oder verschränken sie vor der Brust. Dabei handelt es sich um eine Überlebenstaktik, die immer dann eingesetzt wird, wenn eine echte oder scheinbare
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