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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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zu zeigen, wie er sich auswirkte.
    Einmal rief er im Labor an, und Ceofor berichtete, daß sich alles gut entwickelte. Beide Kinder sähen gesund aus. Senthree hörte, wie eine Robotergruppe an seinem Fenster vorbeiging und über die neuen Entdeckungen der Arkturus-Expedition diskutierte. Auf diesem Gebiet wenigstens war der Mensch dem Roboter unterlegen. Er war untergetaucht, bevor er erkannt hatte, daß man durch einen Identitätsaustausch die Schranken der Lichtgeschwindigkeit überwinden konnte.
    Schließlich bereitete er eine Rede für Direktor Arpeten vor, falls das Experiment Erfolg haben sollte. Sie mußte sehr kurz sein – etwas, das sich das Robotergehirn wochenlang merken konnte, das aber doch genug wissenschaftliche Begründungen enthielt, um seine Gegner zum Schweigen zu bringen.
    Der Teleschirm summte, und als er ihn anstellte, sah er Ceofor. Senthrees Optimismus sank sofort, als er den jungen Roboter anstarrte.
    »Fehlschlag? Nein!«
    Der andere schüttelte den Kopf. »Nein. Das heißt, ich weiß es nicht. Ich konnte ihnen nicht die volle Ausbildung geben. Vielleicht war ihnen das Band unangenehm. Sie hörten sich einen Großteil an, aber dann riß der Mann seinen Helm herunter und nahm auch den des Mädchens ab. Nun sitzen sie einfach da, reiben sich die Schläfen und sehen umher.«
    Er machte eine Pause, und die kleinen dunklen Kunststoffvorsprünge über seinen Augen spannten sich an. »Die Zeitraffung ist abgeschaltet. Aber ich wußte nicht, was ich tun sollte.«
    »Laß sie in Ruhe, bis ich zu euch komme. Wenn ihnen die Informationen lästig sind, können sie sich den Rest ja später anhören. Wie sehen sie sonst aus?«
    »Ich weiß nicht. Eigentlich ganz in Ordnung.« Ceofor zögerte, und seine Stimme wurde leise. Boß, es gefällt mir nicht. Irgend etwas stimmt nicht. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber ich habe es mir anders vorgestellt. He, der Mann hat eben das Mädchen von ihrem Sitz gestoßen. Glaubst du, das ist ihr Vernichtungsinstinkt? … Nein, sie sitzt jetzt auf dem Boden, lehnt den Kopf an seine Schulter und hält eine seiner Hände. Stand das nicht in einem der Bücher? Eine Art Paarungszeremonie, nicht wahr?«
    Senthree wollte ihm beipflichten. Ein Lächeln zeigte sich auf seinen Zügen. Offensichtlich arbeitete der Instinkt bereits.
    Aber eine fremdartige Stimme unterbrach ihn. »He, ihr Roboter! Wann gibt es denn hier etwas zu essen?«
    Sie konnten sprechen! Es mußte der Mann gewesen sein. Und es machte gar nichts aus, daß er nicht so dankbar und höflich war, wie Senthree erwartet hatte. In den Büchern der Menschen waren die verschiedensten Typen beschrieben, einige höflich und die anderen grob. Vielleicht spielte auch die erzwungene Ausbildung eine Rolle. Sie war zu schnell erfolgt. Doch die Zeit würde alles in Ordnung bringen.
    Er wollte sich wieder an Ceofor wenden, aber der jüngere Roboter war verschwunden, und der Schirm zeigte eine leere Wand. Senthree konnte die laute, grobe Stimme wieder hören, und daneben klang ein schriller, kreischender Laut auf – wahrscheinlich die Frau. Die beiden Stimmen vermischten sich mit dem Gemurmel der Roboter, bis er die Worte nicht mehr verstehen konnte.
    Er versuchte es auch gar nicht. Er rannte bereits auf die Straße hinaus und hinüber zu den Labors. Instinkt – der Mann hatte bereits Instinkt bewiesen, und die Frau hatte darauf angesprochen. Sie würden mit dem ersten Paar natürlich langsam vorgehen müssen – aber die ganze Lösung des Roboterproblems lag jetzt in seinen Händen. Nur noch etwas Zeit und Geduld waren nötig. Sollte Arpeten spötteln, und sollte die übrige Welt die Erforschung der Arkturus-Planeten betreiben! Heute war der Biochemie die Krone aufgesetzt worden. Sie hatten die Kombination aus Intelligenz und Instinkt vollbracht!
    Ceofor raste aus dem Labor, gefolgt von einem anderen Roboter. Der Assistent sah verwirrt drein, und er strahlte ein Gefühl aus, das Senthree nicht so recht einordnen konnte. Der alte Biochemiker wollte ihn ansprechen, aber Ceofor winkte nur ab. »Keine Zeit jetzt. Sie haben Hunger.« Und er war verschwunden.
    Senthree erkannte mit einem Male, daß man nicht genügend Obst und Gemüse vorrätig hatte. Er wußte nicht einmal, wie oft Menschen aßen. Oder was sie genau aßen. Zum Glück kümmerte sich Ceofor darum.
    Er betrat die Halle, und ein wildes Stimmengewirr schlug ihm entgegen. Überall rannten die Roboter hin und her. Das Hauptlabor, in dem sich das Paar

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