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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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kolonisieren nacheinander Planeten und Sternenwelten. Ich betone sie schaffen, organisieren, regeln! Bei euch im Perseus gibt es heute keine größeren Organisatoren und Schöpfer als eben diese Zerstörer! Ihre Arbeit bereitet die Zerstörung vor und führt bereits zur Zerstörung, die ungeheuerliche Grausamkeit ihrer hierarchischen Ordnung ist notwendig, um das allumfassende Chaos zu verbreiten. Sie sind Zerstörer, sie sind Verderber, ich habe nicht die Absieht, sie zu rechtfertigen. Aber ich fordere Aufmerksamkeit für die schwierige Natur ihrer Tätigkeit, für die Widersprüche, von denen sie erfüllt sind. Die Welt ist bunt, mit einer Farbe allein könnt ihr ihr Bild nicht malen.
    Und nun behaupte ich, daß diese zweite Seite des Widerspruchs, die gigantische technische Arbeit der heutigen Verderber an und für sich, abgesehen von ihrem unnatürlich bösartigen Ziel, nützlich ist und nicht verderblich. Was wäre schlecht daran, wenn eine Metrikstation die Raumstruktur regelte, während mächtige Sternenflugzeuge Waren und Passagiere von einem Sternengebiet zum anderen beförderten?
    Schon allein die Fähigkeit, die Schwerkraft zu handhaben, ist eine der größten Schöpfungen des vernünftigen Genius! Warum eine solche Fähigkeit nicht in den Dienst der lebendigen Vernunft stellen? Ich will nicht die technischen Erfolge der Zerstörer aufzählen. Ich behaupte, daß die namenlosen Schöpfer dieser Erfolge unsere potentiellen Freunde sind. Die schöpferische Vernunft erstickt im Reich der Zerstörer. Längst schon sind dort Kräfte herangereift, die darauf aus sind, eine Revolution herbeizuführen - es ist unsere Pflicht, diesen Kräften zu helfen. Ihr fragt, wo sie sind? An der Oberfläche sind sie nicht zu sehen, zu groß ist der Druck, der sie niederhält, zu schwer sind die Strafen für jeden Versuch des Widerstands. Aber zeugen nicht schon die Grausamkeit der Unterdrückung, die Schwere der Strafen von der Macht der Widerstand leistenden Kräfte? Ein ehemaliger Zerstörer, unser Freund Orlan, sagte, ein guter Stoß - und das Zerstörerreich kracht zusammen. Freunde, versetzen wir ihm einen möglichst guten Stoß!
    Ohne Garantien glaubt ihr nicht, daß sich die Zerstörer in Schöpfer verwandeln? Da sind die von euch verlangten Garantien, schaut genau hin! Orlan und Gig, steht auf, damit die Galakten und ihre Sternenfreunde euch betrachten! Orlan, ein vertrauter Beamter des Großen Zerstörers, einer der namhaftesten Würdenträger des Reichs, ein kluger Stratege, hatte er nicht selbst geplant, auf unsere Seite überzutreten?
    Auf die Seite der Sieger, die die Verteidigungskraft gebrochen und sich ohne seine Unterstützung bereits den Erfolg gesichert hatten? Nein, auf die Seite der hilflosen Gefangenen, deren Zukunft noch ganz ungewiß war, er trat auf unsere Seite über, um unser Schicksal zu teilen, nicht um sich an die eroberte Pastete zu setzen! Und der Spaßvogel Gig, verriet er die Zerstörer auf der Suche nach Vorteilen? Er ließ sie deshalb im Stich, weil sich eine Gelegenheit bot, die Verderber zu verlassen, er konnte nicht mehr mit ihnen sein! Ihr sagt, Orlan und Gig sind keine Garantie, daß andere Zerstörer genauso handeln. Ebenso wie der Übertritt des Hauptgehirns vom Dritten Planeten auf unsere Seite keine Garantie dafür ist, daß sich auch die übrigen fünf Hauptgehirne von ihrem Gebieter lossagen? Nein, meine Freunde, nein. Hier ist eine Garantie und obendrein noch eine absolute. Absolut deshalb, weil Orlan und Gig die ersten Zerstörer waren, denen wir begegneten - und diese ersten wurden unsere Freunde. Wir hatten sie nicht nach langem Suchen gefunden, nicht ausgewählt, der Große Zerstörer hatte sie ausgesucht - und selbstverständlich hatte er die strenggläubigsten ausgesucht, die grausamsten.
    Und sie sind unsere Freunde! Sie sind nicht strenggläubig und nicht grausam! Sie sind nicht auf unsere Seite übergetreten, dieses Wort ist ungenau, sie brachen zu uns aus, sie gewannen endlich die Freiheil.
    Da ist sie, die absolute Garantie: Die Würdenträger verlassen den obersten Herrscher, seine Garde zückt das Schwert gegen ihn. Denn er ist die Unterdrückung und Erniedrigung, die Rechtlosigkeit und Lüge. Wir sind die Freiheit und die gegenseitige Achtung, die Gleichberechtigung und die Wahrheit! Sucht keine anderen Garantien, stärkere als diese findet ihr nicht!
    Damit schließe ich. Entscheidet euch!"
    "Du kannst dich ausruhen, Eli", sagte Grazi, als ich mich gesetzt hatte.

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