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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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in dem es nicht um ihre Interessen geht?
    Die zweite: Bist du sicher, daß unsere Feinde ihre Natur ändern können? Vermag man diejenigen, die sich bisher allein der Zerstörung widmeten, dem schöpferischen Leben zuzuführen? Welche Garantien gibt es dafür?"
    Orlan ließ seinen Kopf zwischen die Schultern knallen. "Genau das, worüber wir uns eben unterhalten haben, Eli", sagte er mißmutig.
    Besorgt berührte mich Mary mit der Hand. Ich blickte sie schweigend an. Sie war sehr blaß.
    "Beruhige dich", sagte sie. "So wütend darfst du nicht sprechen!"
    "Kommt", sagte ich zu Grazi und Tigran. "Wenn Fragen gestellt werden, gibt es auch Antworten."

12
     
    "Also die erste Frage", sagte ich, "ob es vernünftig ist, den heutigen Wohlstand der Galakten gegen die Unbilden und Launen eines Krieges einzutauschen.
    Mehr als vernünftiges ist unvermeidlich. Denn eine andere Möglichkeit, euren jetzigen Wohlstand zu bewahren, gibt es nicht, außer dieser, sich Gefahren und Launen auszusetzen. Und kämpfen werdet ihr nicht für Interessen, die euch nichts angehen, sondern für eure eigenen. Euch steht das Heute und die ferne Zukunft offen. Warum lebt ihr denn nur dem Heute?
    Ich könnte der Zukunft leichter entsagen, sie ist ohnehin nicht meine Zukunft, mein Körper vergeht, sobald sie eintritt, doch ich kämpfe für sie, denn sie wird das Heute meiner Nachkommen sein, und sie werden sich meiner erinnern und mich loben. Für euch ist es keineswegs die Zukunft eurer Nachkommen, sondern eure eigene, wie könnt ihr euch entschließen, ihr zu entsagen, euch selbst so zu berauben?
    In den Weltenräumen, aus denen ihr einst verjagt wurdet, herrschen heute eure Feinde, die Zerstörer.
    Ihr meint, sie wären euch ungefährlich? Ihr glaubt, die entsetzlichen biologischen Waffen wären ein sicherer Schutz gegen sie? Heute, meine Lieben, nur heute sind sie sicher, morgen nicht, aber ihr existiert doch immer. Wollt ihr wissen, was morgen geschieht und womit euer Leben endet?
    Die Zerstörer wissen genau, daß Lebewesen der Zugang zu euch verwehrt ist. Und sie versuchen es nicht, heute könnt ihr ruhig sein. Doch sie haben eine vorzügliche Eigenschaft, die euch fehlt und die für euch unendlich bedrohlich ist! Ihr habt Vollkommenheit erlangt, seid mit euch selbst zufrieden. Eigentlich tut ihr nichts anderes, als euren heutigen Zustand in eine Ewigkeit zu verwandeln errungenes Glück konserviert ihr.
    Sie aber entwickeln sich, sie fahren fort, sich unermüdlich zu vervollkommnen, sie entwickeln sich in frevlerischer Richtung, sie vervollkommnen ihr Verbrechertum. Ihr meint, es sei leere Philosophie, was der Große Zerstörer der Verderber verkündet hat, die Umwandlung von Organismen in Mechanismen?
    Was euch in eurem baldigen ,Morgen' erwartet, ihr Unsterblichen: Hunderte feindlicher Schiffe werden an euren kosmischen Kordons auftauchen und eure biologischen Höchstleistungsgeschütze werden sie beschießen. Aber die Schiffe werden ihre Fahrt ruhig fortsetzen, auf keinem wird auch nur ein einziges Molekül vorhanden sein, das fähig wäre, durch euren Beschuß umzukommen. Mechanismen, vernünftige leblose Mechanismen, werden die Schiffe steuern. Wir haben schon Automaten gesehen, die mit einem Gehirn in Verbindung standen. Diese lebendigen Automaten funktionieren ausgezeichnet, sie steuern die Mechanismen des Dritten Planeten. Das ist die reale Zukunftsperspektive: ein gigantisches Leithirn auf einem der Sterne, die von euren Geschützen nicht erreicht werden können, und Automaten, die mit ihm durch sorgfältig verschlüsselte Wellen gekoppelt sind.
    Was erwartet euch dann?
    Ein bedeutender Teil von euch wird gleich beim ersten Angriff umkommen - und sie werden zu beneiden sein! Schwer ist das Los derjenigen, die am Leben bleiben. Über eure aufs beste eingerichteten Planeten brechen Gravitationsschläge herein, eure Städte und Parks verwandeln sich in Staub, der wie Wasser fließt solchen Staub haben wir auf Sigma in den Plejaden gesehen. Bevor die Planeten vernichtet werden, hängt man euch Ketten um den Hals, gleichgültige Automaten treiben euch in die Sklaverei. Ihr versucht zu fliehen da ist kein Weg! Ihr fallt auf die Knie und erfleht vergebens die Freiheit! Ihr wollt euch umbringen und findet den Tod nicht, denn auf euren Planeten habt ihr den Tod abgeschafft! Ihr werdet schreien und euch die Haare raufen, in Raserei euer bitteres Schicksal verfluchen, euch in die Hände beißen, mit Fäusten auf den Kopf schlagen! Bitte, das

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