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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Und hieraus ziehe ich den Schluß:
    Vernünftigen Widerstand wird es nicht geben, und mit einem blinden Element werden wir fertig.“
    „Deine Meinung, Eli?“ fragte Oleg.
    Ich konnte Kamagin nicht unterstützen, aber auch nicht widerlegen. Ich schäme mich, es zu bekennenden, noch sage ich, daß ich unschlüssig war.
    „Ich habe keine bestimmte Meinung“, antwortete ich. Nach der Konferenz, in der Kamagins Projekt angenommen worden war, teilte ich Ellon und der Stimme meine Zweifel mit. Ellon war der Ansicht, daß der Durchbruch nicht gelingen werde, das Sternenflugzeug sei zu klein, um einen Tunnel nach draußen zu schaffen. Und es sei ungewiß, ob der Tunnel frei sein würde, einem so seltsamen Raum wie diesem sei mit Materieannihilation nicht beizukommen.
    “Überstürze nichts, Eli. Bald setze ich den Kollapsan auf volle Leistungsstärke, und dann gleiten wir in der neuen Zeit-Gravitationsschnecke hinaus. Die atomare Zeit ändere ich schon ohne Schwierigkeit.“
    Auf dem an den Kollapsan angeschlossenen Laboratoriumsbildschirm sah ich, wie Neutron auf Neutron flog, Proton auf Proton, Ergon durchdrang Ergon, Rotonen rannten alle übrigen Teilchen über den Haufen. Gemäß den Gesetzen der Physik mußten die Zusammenstöße Annihilationen oder zumindest Transformationen der Teilchen bewirken. Nichts dergleichen geschah. Die Zusammenstöße erfolgten in unserer summarischen Zeit, nicht aber in der speziellen Zeit der Teilchen. Sie änderten sich im Moment des Zusammenstoßes, und es gab keinen realen Zusammenstoß, zu Explosionen und Annihilationen konnte es nicht kommen. „Ein vortrefflicher Mechanismus, nicht wahr? Bist du überzeugt, Eli, daß es mir gelungen ist, in den atomaren Reaktionen jene ungeheuren Reaktionen nachzuvollziehen, die in dem Sternenkessel des Kerns sieden?“
    „Du hast Atome, Ellon, hier handelt es sich um Sterne!“ entgegnete ich. „Leider sind wir keine Atome, nicht einmal im Vergleich zu den Sternen!“
    „Von den Atomen gehe ich demnächst zu den Makrokörpern über“, versprach er. „Ich rate dir, Admiral, überstürze nichts! Es hat ja niemand vor, uns unverzüglich zu vernichten.“
    Ellon hatte schon früher versprochen, die Gravitationsschnecke mit dem Kollapsan zu verbinden. Und obwohl es ihm gelungen war, die atomare Zeit in den Griff zu bekommen, war es von den Atomen bis zu den Körpern der Makrowelt, da konnte er sagen, was er wollte - ein weiter Weg. Ich beriet mich mit der Stimme. Die Stimme sah in Kamagins Projekt die einzige Möglichkeit, zu entkommen. Man müsse nur einen Abschnitt passiven Raums wählen. Einen solchen Abschnitt werde sie ausfindig machen. Sie brauche da nicht die Berechnungen der Schiffsmaschinen. Der Raum sei sie selbst, diese Empfindung habe sie. Ihre Gedanken würden unklar, wenn er grausam zusammengerollt sei, und ungestüm, prägnant und spritzig, wenn er seine Struktur rasch ändere. Und wie erquicklich es für sie sei, wenn die Spannung im Raum nachlasse!
    „Wir werden auf dein Signal warten!“ sagte ich.
    Und dann begann die letzte Evakuierung eines Sternenflugzeugs während unserer Expedition zum Kern. Ich sage die letzte, weil die „Schlangenträger“ das letzte Schiff war, das wir noch evakuieren konnten. Die Evakuierung befehligte Kamagin energisch, heiter sogar. Er glaubte, daß er mit dem Opfer seines Schiffes alle rette. Mich dagegen plagte die Ungeduld.
    Uns folgte Fehlschlag auf Fehlschlag. Die Flotte war praktisch ausgelöscht, die unversehrt gebliebenen Astronauten waren auf dem letzten Schiff konzentriert - Gefangene einer unvorstellbar wilden Welt, wo Milliarden Gestirne auf Messers Schneide balancierten, während zu beiden Seiten ein Abgrund allgemeiner Vernichtung gähnte! Und dann erinnerte ich mich noch des Großen Zerstörers, des herrschsüchtigen Kretins, der sich einbildete, ein Denker zu sein. Das hier wäre das richtige Herrschaftsgebiet für ihn, dachte ich bekümmert, hier hätte er freie Hand für totale Zerstörung, er müßte nur mit der Disharmonie der Zeit fertig werden! Um meinen Gefühlen Luft zu machen, ohne die Freunde zu erschrecken, begab ich mich in den Konservierungsraum hinunter.
    „Mörder!“ sagte ich zu dem Spion der Ramiren.
    „Alles Unheil begann, als wir dich kennenlernten. Du verrietest die in Barbarei versinkenden Aranen, du versuchtest, auch uns zu verraten. Lussin bezahlte deine heuchlerische Liebedienerei mit dem Leben, Petri und seine Besatzung waren der nächste Preis deiner

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