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Menschen wie Götter

Menschen wie Götter

Titel: Menschen wie Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Snegow
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Augen!
    „Fangen wir an!“ sagte Wera ... Ich wüßte gern, wie sich unsere Gäste fühlen.“
    Das war Weras Standardfrage, doch mir zitterten die Hände, als ich das Dechiffriergerät hob. Die Kugel leuchtete auf und tönte, sie äußerte Farben und Laute. Als sie verstummte, antwortete ein Wegabewohner, indem er sang und seine Augen flammen ließ. Phantastisch schön. Mit heiserer Maschinenstimme übersetzte die Kugel seine Antwort in unsere Sprache. Es war der in allen Sternenwelten übliche Austausch von Liebenswürdigkeiten: „Uns geht es hier ausgezeichnet. Wir sind dankbar für die Gastfreundschaft. Unserem Volk werden wir berichten, wie gut und mächtig die Menschen sind.“
    Ein Wegaabgesandter, genauer eine Abgesandte, da es sich um ein Mädchen handelte, betrachtete mich neugierig. Auch ich konnte mich nicht satt sehen an ihr. Unter den Wegabewohnern war sie die Schönste.

26
     
    „Und nun die Engel von den Hyaden“, sagte Wera.
    „In diesen geflügelten Gesellschaften haben sich Klassen erhalten, die sich befeinden.“
    Wir flogen zum Hotel „Hyaden“.
    Hier gleichen die Bedingungen den irdischen.
    Die Geflügelten passen sich leicht beliebigen Parametern von Gravitation, Atmosphäre und Temperatur an. Das mag daran liegen, daß sie viele Planeten mit unterschiedlichen Bedingungen bewohnen.
    Drei Engel stürzten auf uns zu, wild rauschten ihre Flügel. Ihr begeistertes Kreischen und Flügelschlagen lockte die anderen herbei. Kurz darauf flatterte, sich puffend und zausend, ein Schwärm Geflügelter um uns her.
    Die Engel haben etwas an sich, das gegen sie einnimmt. Äußerlich sind sie imposant, sogar majestätisch: weiße Körper, goldene Haare, große starke Flügel, die merkwürdig gefärbt sind. Zweiflüglige Formen herrschten vor, vierflüglige waren etwa im Verhältnis eins zu zehn anzutreffen, und sie alle waren ein stattliches Volk. Die Gesichter der Engel waren grob und unbehaart. Weder an diesem Tag noch später begegnete ich Engeln ohne Falten, faltig sind bei ihnen sogar die Jungen jeder Engel wirkt wie ein alt gewordenes Kind Der Eindruck wird noch dadurch verstärkt, daß sie wie unartige Kinder lärmen und toben. Außerdem waschen sie sich selten und riechen schlecht In ihren Behausungen ist es kaum angenehmer als in den Ställen der Pegasusse.
    Als wir uns einen Weg durch die geflügelte Schar bahnten, erblickte ich abseits André und Lussin.
    Ich beugte mich zu Romero. „Pawel, lösen Sie mich am Dechiffriergerät ab.“
    Er wunderte sich - gefielen mir die fliegenden Schreihälse so gut, daß ich den Wunsch verspürte, allein mit ihnen zu sprechen?
    Ich arbeitete mich aus dem Schwarm heraus und trat zu André. Ein wildes Engelchen segelte mit ausgebreiteten Flügeln kreischend auf mich zu, doch ich entschlüpfte ihm.
    „Sei still und hör zu!“ rief André ,.Neue Nachrichten über die Galakten. Wir haben großartige Aufzeichnungen bei diesem Vierflügligen gemacht.“
    André und Lussin hatten Glück gehabt. Als sie zu dem isolierten Vierflügler kamen, schlief der und hatte gerade einen Alptraum. Sein Gehirn sandte verstärkt Strahlen aus. André wartete nicht, bis der Engel erwachte, sondern eilte, die aufgezeichneten Strahlen auf dem großen Dechiffriergerät zu materialisieren.
    „Ein tolles Gerät!“ meinte André. „Bei Allan konnte die Sprache schwächlicher Moose erst auf der Erde gelesen werden, wir entschlüsseln weit Schwierigeres sofort.“
    Gleich auf der Straße, beim Schein der Tagessonne, rief er eine Videosäule. Ich starrte angestrengt hin, denn das äußere Licht war stärker als das innere Leuchten der Videosäule. Zweifel kamen mir. Ich sah dieselben Bilder, die bereits auf der Erde vorgeführt worden waren - Felsen, helle Sterne, ein schwarzer See, ein zigarrenförmiges Schiff, dieselben Galakten, der Turm mit dem rotierenden Auge.
    „Meine Meinung“, sagte Lussin, der bis dahin geschwiegen hatte. „Kopie. Schon gesehen.“
    „Ihr seid Esel!“ sagte André. „Was ist denn dabei, wenn wir sie bereits gesehen haben? Die Sternenvisionen überkommen unseren Vierflügler oft, alldieweil wir sie schon bei der ersten Untersuchung seines Schlafs aufzeichnen konnten. Nur persönliche Eindrücke, nicht aber Vererbung lassen die Gestalten so deutlich werden. Er muß die Galakten selbst gesehen haben.“ André blickte uns triumphierend an.
    Unverfroren lachte ich ihm ins Gesicht. „Und nun gehst du hin und fragst deinen Engel, ob du seine Träume

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