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Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen

Titel: Menschenkenntnis - Der große Typentest - so entschlüsseln Sie die Stärken und Schwächen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Lorber
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ungefähren Durchschnittswert eingependelt, der uns die meisten Herausforderungen des Lebens zufriedenstellend meistern lässt. 50 Das ist auch der Grund, warum es viel mehr Menschen mit ungefähr mittigen Ausprägungen gibt als solche mit extremen Ausprägungen. Denn je deutlicher eine Ausprägung, desto seltener kommt sie vor. Der Kapitän der Persönlichkeit, unsere am höchsten ausgeprägte(n) Eigenschaft(en), hebt(en) uns daher am deutlichsten vom Durchschnitt und von anderen Menschen ab.
    Fast alle unsere Verhaltensweisen haben einen evolutionären Hintergrund, waren also irgendwann einmal nützlich oder haben uns einen Vorteil verschafft. So haben wir z. B. eine natürliche Angst vor Schlangen und Spinnen. In unserer Vergangenheit als Jäger und Sammler war es von Vorteil, diese Tiere zu meiden oder zu bekämpfen, anstatt ihnen mit Gleichgültigkeit oder gar mit Interesse zu begegnen. In der heutigen Welt spielt diese Angst dagegen keine große Rolle mehr (stattdessen wäre eher eine natürliche Angst vor fahrenden Autos oder Steckdosen angebracht). Die Grundlagen dieser Angst zu kennen, kann uns helfen, entsprechend damit umzugehen und unser Verhalten zu verändern – zum Beispiel weniger Angst vor Spinnen zu haben, da zumindest in unseren Breiten keine reale Gefahr von ihnen ausgeht, und bei fahrenden Autos dafür mehr Vorsicht walten zu lassen. Auch bei den Unterschieden zwischen den Geschlechtern spielt unsere Evolution eine große Rolle. Männer interpretieren ein Lächeln oder andere positive Signale von Frauen schnell als sexuelles Interesse, auch wenn dies meist gar nicht so gemeint ist. In unserer weit zurückliegenden Vergangenheit war es sicher von Vorteil für Männer, jede mögliche Gelegenheit zur Fortpflanzung zu nutzen, weswegen sie stark auf solche Signale reagierten. 51 Für Frauen brachte Nachwuchs dagegen große Belastungen und Risiken mit sich, weswegen eine Fortpflanzung für sie wohlüberlegt sein musste. Und schließlich kommt auch unser Hunger nach süßem, salzigem und fettigem Essen daher, das diese Nahrungsmittel in unserer Entwicklungsgeschichte nicht ansatzweise so leicht verfügbar waren wie heute. Das Verlangen nach ihnen hat früher dafür gesorgt, dass wir jede Gelegenheit nutzten, um sie zu uns zu nehmen und uns gut zu ernähren – während es heute dafür sorgt, dass wir mehr davon essen als nötig.
    107 Unsere Persönlichkeit hat sich im Lauf der Evolution so entwickelt, dass es unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Profilen gibt: Spezialisten mit starken Ausprägungen der Eigenschaften genauso wie Allrounder in der Balance. So wie wir ganz selbstverständlich nicht alle das gleiche Aussehen haben, haben wir auch nicht alle die gleiche Persönlichkeit. Äußerlichkeiten können wir sehen und daher leicht beurteilen. Auch dort gibt es Typen: blond und braunhaarig, klein und groß, dick und dünn. Und auch dort sind diese Typen Verallgemeinerungen, um ein Merkmal schnell und simpel zu erfassen. Die Details bemerken wir erst, wenn wir eine Person genauer betrachten. Die Details der Persönlichkeit „sehen“ wir nur anhand des Verhaltens und wenn wir eine Person gut oder länger kennen. Bei all diesen Unterschieden ist vor allem eine Erkenntnis wichtig: Wir alle haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede. 52 Es gibt niemanden, der auf nichts empfindlich reagiert oder auf nichts resistent, keine Person, die immer geplant ist oder immer spontan. Jeder von uns hat alle diese Eigenschaften, jeder Mensch ist zu einem gewissen Grad extrovertiert, zu einem gewissen Grad introvertiert usw. Die Unterschiede entstehen durch die Stärke der Ausprägung der jeweiligen Eigenschaften. In den vorangegangenen Kapiteln haben Sie bereits gelesen, dass niemand zu 100 Prozent auf einer Seite eines Eigenschaftenpaares liegt. Auch ein 90%iges Nutzen einer Seite ist sehr selten und führt höchstwahrscheinlich zu diversen Problemen. Heute geht man davon aus, dass die Evolution dafür gesorgt hat, dass wir in der Regel weder zu viel noch zu wenig von einer gewissen Eigenschaft haben, z. B. weder extrem empfindlich noch extrem resistent sind. Denn auf diese Weise können wir bei Bedarf beide Seiten nutzen und sind so für unterschiedlichste Herausforderungen gewappnet. Eine extrem hohe Ausprägung bei einer Eigenschaft bringt zwar

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