Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschenskinder

Menschenskinder

Titel: Menschenskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
Vom Netzwerk:
Folgender Dialog, den Stefanie zufällig mitbekam, gehört noch in dieses Kapitel, obwohl er erst am nächsten Tag zwischen Renate, Conny und Lilo stattgefunden hatte. Ganz wortgetreu kann er natürlich nicht wiedergegeben werden, aber fast. Steffi hat, wenn sie will, ein ausnehmend gutes Gedächtnis.
    Renate (in dem Buch herumblätternd): »Ihr meint doch auch, dass ich ihr das Buch zurückgeben muss, nicht wahr?«
    Lilo: »Spinnst du? Warum denn? Sie hat’s dir doch geschenkt!«
    Renate: »Na ja, das war doch sicher nur aus Verlegenheit.«
    Conny: »So ein Quatsch! Ich denke, sie hat sogar was reingeschrieben?«
    Renate: »Ja, schon, aber sie hat das Buch doch bestimmt für sich mitgenommen. Jetzt hat sie nichts zum Lesen.«
    Lilo (kichert): »Du kannst es ihr ja leihen!«
    Conny (nimmt das Buch, blättert ein bisschen, liest den Klappentext, sieht das Foto, stutzt): »Das ist sie ja selber?!« (Liest die Widmung). »Eine Klaue hat die Frau! Aber wenn man weiß, was es heißen soll, kann man’s sogar entziffern: Evelyn Sanders.«
    Renate: »Ich denke, sie heißt S.« (folgt richtiger Name).
    Conny: (besieht sich noch einmal das Foto): »Doch, das ist sie!«
    Renate: »Heißt das, sie hat das Buch selber geschrieben? Ich habe aber noch nie was von der gehört.«
    Lilo: »Ich auch nicht.« (Wiegt das Buch in der Hand.) »Wenigstens ist es nicht so dick. Ich kann dicke Bücher nicht leiden, die dauern so lange, bis man durch ist.«
    Conny: »Du solltest dich nachher wenigstens bedanken, Renate, gestern hast das du nämlich glatt vergessen.«
    Renate: »Mach ich auch, ist doch klar. War ja wirklich nett von ihr. Und außerdem will ich wissen, warum sie einen anderen Namen benutzt. Ob sie das wegen dem Finanzamt macht?«
    Conny: »Blödsinn! Viele Schriftsteller benutzen ein Pseud … Vorsicht, da kommt ihre Tochter! (betont munter) Ist noch Tee in der Kanne?«

Kapitel 13
    E inen wunderschönen guten Morgen, meine Damen«, klang eine aufreizend muntere Stimme an mein Ohr, »haben Sie denn gut geschlafen?«
    Natürlich hatte ich gut geschlafen, tat es ja immer noch und hatte nicht die geringste Lust, damit aufzuhören. Schließlich war es noch gestern Abend schon heute sehr früh geworden, bis wir in den Betten gelegen hatten, und überhaupt war ich zur Erholung hier! Wie spät war es eigentlich? Ich blinzelte zum Nachttisch hinüber, konnte den Wecker aber nicht erkennen, weil sich gerade eine Hand vor das Zifferblatt schob und eine Tasse abstellte. Frühstück im Bett? Davon hatte doch gar nichts im Prospekt gestanden?
    »In zwanzig Minuten treffen wir uns zur Morgengymnastik auf der Liegewiese im Park«, sagte Gisela, bevor sie das Zimmer wieder verließ.
    Du kannst treffen, wen du willst, aber ganz bestimmt nicht mich!, ging es mir durch den Kopf, während ich nach der Tasse griff, da hilft auch die Bestechung nichts! Außerdem trinke ich morgens lieber Kaffee statt Tee!
    Ich weiß bis heute nicht, aus welchen Kräutern der morgendliche Entschlackungstee gebraut wurde, vermutlich aus allem, was am und auf dem Bahndamm wächst, jedenfalls schmeckte er grauenvoll und dürfte bei den meisten Gästen im Waschbecken gelandet sein.
    Im Nachbarbett rührte sich was. »Is’n los?«, grummelte eine verschlafene Stimme, bevor Steffi vorsichtig ein Auge öffnete. Ihr Blick fiel genau auf die Tasse in meiner Hand. Sofort wurde sie lebendig. »Au ja, Matratzenpicknick?«
    »Denkste! Abführtee!«
    »Oh Gott, nein!« Schnell zog sie ihre bereits ausgestreckte Hand wieder zurück. »Falls du Bedarf hast, kannst du meinen gern haben.«
    »Lieber nicht. Ich weiß nämlich nicht, wie schnell er wirkt, und wir müssen in einer Viertelstunde zum Frühsport antreten!«
    »Na, denn grüß mal schön!«, gähnte sie und machte Anstalten, sich wieder in ihre Decke einzurollen.
    Na warte! Ich krabbelte aus dem Bett, schlappte ins Bad, drehte den goldenen Kaltwasserhahn auf und tränkte Steffis Waschlappen. Doch bevor ich ihn auf ihr Gesicht legen konnte, war sie hoch. »Ich komme ja schon!« Und dann, während sie die Zahnpasta gleichmäßig über Bürste und Waschbecken verteilte: »Du hast da was verwechselt! Kneipp’sche Wassergüsse fangen immer bei den Beinen an, nie im Gesicht!«
    Statt Kräutertee lieber ein Schluck aus der Mineralwasserflasche – Zimmertemperatur wirkt nicht gerade geschmacksverbessernd! – danach Blick aus dem Fenster. Draußen sammelten sich bereits die ersten Sportler, darunter die KabeljauDame und das

Weitere Kostenlose Bücher