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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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untergebracht“, meldete er. „Anscheinend hat ihn der Flug ermüdet, denn er hat sich für ein Stündchen hingelegt. Wie. steht es mit Ihnen, Kapitän?“
    „Nein, danke, ich bin nicht im geringsten müde“, antwortete Brady. „Falls es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich mich gern ein wenig mit Ihnen unterhalten, bevor ich morgen früh meine Besichtigungstour antrete.“
    „Ich bin gern bereit. Wir werden in meine Wohnung gehen, dort sind wir ungestört.“
     
    *
     
    Wilsons Wohnung, wie er sie so vielversprechend bezeichnet hatte, bestand aus einem kleinen zellenartigen Raum, gerade groß genug, um ein Bett, einen Tisch, zwei Sessel und ein Büchergestell zu fassen. Die spartanische Einfachheit wurde durch einen persischen Teppich, zwei Landschaften vom Mars und einem Stück venusianischer Keramik gemildert.
    Wilson bot seinem Gast zu trinken an, und Brady akzeptierte freudig.
    Nach einem Schluck meinte er: „Hartmann sah nicht so aus, als ob er mir viel erzählen wollte. Er meinte, Sie wüßten über alles Bescheid. Ich möchte gern in groben Zügen erfahren, was wirklich hier vor sich geht, ehe ich mich selbst umsehe.“
    „Ich fürchte, Sie haben ihn nicht gerade in einer seiner besten Stimmungen angetroffen“, stimmte Wilson zu. „Aber er ist der einzige Mann auf dieser Welt, der dieses Projekt zum Erfolg führen kann. Seine organisatorischen Fähigkeiten sind nahezu ebenso phänomenal wie seine Kenntnisse der Kernphysik.“
    „Oh, ich zweifle keineswegs an seinen Fähigkeiten“, warf Brady ein. „Der Präsident hätte ihn bestimmt nicht in diese Stellung berufen, beständen irgendwelche Bedenken. Aber sein Bericht, nun, das ist eine ganz andere Sache. Haben Sie ihn gelesen, bevor er abgesandt wurde?“
    „Gewiß, ich habe ja beim Entwurf geholfen.“
    „Und was denken Sie darüber? Trifft er zu?“
    „Ja, Ich verbürge mich für jedes einzelne Wort.“
    Brady steckte sich eine Zigarette an.
    „Sie wissen genausogut wie ich“, sagte er, „was uns die Centauraner während unseres ersten Treffens auf Sirius V über die Macht der rihnanischen Waffen berichtet haben. Die ganze Zeit über haben wir, was sie um sagten, als Maßstab genommen. Wir waren vorsichtig. Kein einziges, vermeidbares Risiko haben wir, angesichts der um im Falle des Mißlingens drohenden Vernichtung, auf uns genommen. Und nun, nach alledem, sagt ihr Wissenschaftler uns, daß alle anderen Rassen der Milchstraße Narren sein müßten, wenn sie diese Waffen nicht enträtseln könnten. In drei Monaten schon seid ihr auf dem besten Weg, alle Geheimnisse zu entschleiern, die im Schiff der Centauraner verborgen liegen. Und das alles nur so …“ Brady schnappte mit den Fingern. „Was würden Sie wohl denken, wenn Sie in unseren Schuhen steckten? Als wir Ihren Bericht erhielten, wußten wir nicht, was wir tun sollten.“
    Wilson nickte. „Ja. Ich verstehe Ihren Standpunkt. Natürlich waren wir uns über all dies nicht im klaren, als wir unseren Rapport entwarfen. Wir dachten nur, Sie würden über unsere Botschaft froh sein. Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß jedes Wort korrekt ist und jede Einzelheit sorgfältig überprüft wurde, bevor wir sie in den endgültigen Bericht aufnahmen. Ich will nicht sagen, daß unsere Arbeit leicht ist, denn das ist nicht wahr. Wir stehen einer neuen Technik gegenüber, von deren Existenz wir uns nicht träumen ließen. Gewiß, wir stoßen auf Probleme, aber keines davon kann uns schachmatt setzen. Das Ganze hat uns bisher eine Menge harter Arbeit gekostet. Einige von uns haben ihre gesamten Vorstellungen von der Physik und der atomaren Struktur revidieren müssen, aber dies alles in stetem Fortschritt. Im Verhältnis zu den bereits erzielten Ergebnissen müßte das Schiff in einem Jahr für uns ein offenes Buch sein. Und wenn wir nicht ein paar von den Geräten, die wir gefunden haben, verbessern können, will ich nicht Ben Wilson heißen.“
    Brady schöpfte tief Luft und schüttelte verwirrt den Kopf. „Ich kann es nicht begreifen“, sagte er. „Wenn das, was Sie sagen, stimmt, und ich zweifle keinen Augenblick an der Ernsthaftigkeit Ihrer Worte, dann haben wir nicht das geringste erreicht, als wir das centaurische Schiff kaperten. Der Kreuzer enthielt also keine wertvollen Geheimnisse und erst recht nicht die unbesiegbaren Waffen, von denen uns berichtet wurde. Wenn es anders wäre, würde es nicht so leicht sein.“
    „Jetzt hören Sie mir mal zu, Kapitän“, unterbrach ihn Wilson.

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