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Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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zwischen dem wirklichen Augenblick des Erfassens und Feuerns dar. Die Abweichung nach Abfeuerung der Waffe ist in der anderen Richtung gleich, das macht etwa 0,89 von einer Meile aus. Für beide Abweichungen gerechnet, ergibt theoretisch immer noch eine Abweichung von 0,4. Mit der Bestückung, welche der Kreuzer hat, bedeutet 0,4 pro Meile die Mitte einer tödlichen Falle.“
    Sie lehnte sich zurück und sah sie triumphierend an. Brady seufzte tief auf. Er wandte sich zu Wilson und fragte: „Verstehen Sie das?“
    Der Wissenschaftler lachte. „Aber natürlich, Kapitän. Es ist wirklich nur ein kleines Problem, aber es zeigt Ihnen, was bei uns los ist.“
    „Kleines Problem! Da hört sich doch alles auf!“ Das Lächeln schwand aus Shirleys Gesicht. Zornig blickte sie zu Wilson. „Nachdem ich mir drei saure Wochen lang das Herz aus der Brust geschuftet habe, tun Sie es als kleines Problem ab.“
    Wilson errötete und beeilte sich, den Schaden wieder wettzumachen. „Ich habe es nicht so gemeint, Shirley. Ich meinte doch nur im Vergleich mit dem Problem der tatsächlichen Bestückung, und da müssen wir doch noch immer herausbekommen, wie sie funktioniert, nicht wahr?“
    Brady sah ihn ziemlich überrascht an.
    „Wollen Sie damit etwa sagen, daß Sie zwar das Fernrichtgerät bedienen, die Bestückung aber nicht nachbauen können?“
    „Stimmt“, nickte Wilson beinah feierlich. „Wir arbeiten noch daran, genauso, wie wir schon zwei Monate lang daran gearbeitet haben. Oh, wir wissen genau, was geschieht, wenn Sie den Knopf ‚A’ drücken. Wir können auch den Wirkungsgrad feststellen. Wir haben sogar genügend herausgefunden, so daß Shirley und ihr Assistent an dem Fernrichtgerät arbeiten konnten, aber abgesehen davon“ – er schüttelte den Kopf – „nichts.“
    In der Nacht, während Brady in seinem Bett lag, dachte er noch einmal über den Vorfall mit dem Fernrichtgerät nach. Gut, es war ein Beweis dafür, daß Fortschritte gemacht wurden. Es war richtig, daß der erzielte Fortschritt alle Erwartungen übertraf, jedoch war es noch nicht so weit, wie es hätte sein müssen, um binnen weniger Jahre den technischen Stand der Rihnaner zu erreichen.
    Er teilte Wilson während der letzten Tage seines Aufenthaltes diese Zweifel nicht mit. Er nutzte seine Zeit ebenso gut wie am Anfang. Einen großen Teil davon verbrachte er in dem ungeheuren Hangar, in dem sich, das centaurische Schiff befand. Einen ganzen Tag brachte er im Innern des Kreuzers zu, denn er wußte, wenn alles gelang, würde er aller Wahrscheinlichkeit nach so ein Schiff unter seinem Kommando haben.
    In der Nacht vor der Abreise kam Wilson in Bradys Unterkunft.
    „Wie wird Ihr Bericht lauten, Kapitän?“ fragte er und schloß die Tür hinter sich.
    Brady schaute ihn eine Weile an, während er seine Antwort überlegte. Schließlich sagte er: „Nicht gut, aber auch nicht schlecht.“
    „Sie meinen, nicht so gut wie der Bericht, den wir abschickten, aber auch nicht so schlecht, wie Sie erwartet hatten?“
    Brady lächelte. „Ja. Das trifft den Nagel auf den Kopf.“
    „Würde es Ihre Einstellung irgendwie ändern“, bemerkte Wilson, „wenn ich Ihnen mitteilte, das Problem der Bestückung sei vor einer Stunde gelöst worden?“
    Brady erstarrte auf seinem Sitz. „Wäre es denn die Wahrheit, was Sie mir da mitteilen würden?“ gab er grimmig zurück.
    Wilson nickte. „Ich habe es gerade erfahren. Ich dachte, Sie interessieren sich dafür.“
    Erst nach einer geraumen Pause sprach Brady wieder. Er schaute auf den Berg von Papier, der seine Notizen barg. Es war die Grundlage seines Berichtes, den er am kommenden Abend dem Präsidenten erstatten wollte. Langsam hob er die Notizen auf und zerriß sie. Er schaute zu Wilson auf und lächelte. „Sie hätten mir eine erhebliche Menge Arbeit erspart, wenn Sie vor ein paar Stunden zu mir gekommen wären.“
     
4. Kapitel
     
    Die silbernen Schiffskörper blinkten im Schein der Nachmittagssonne, als sie in geschlossener Formation über den wolkenlosen blauen Himmel flogen. Stephen Brady beobachtete sie, nachdem er vor dem Wohnsitz des Präsidenten seinem Auto entstiegen war.
    Er behielt die Schiffe im Auge, bis sie hinter dem Horizont verschwunden waren, und blieb eine Weile stehen, tief erstaunt über den offensichtlichen Frieden, der in diesem prächtigen Sommer des Jahres 2228 herrschte. Für die meisten Menschen waren die in Erscheinung tretenden schwerbestückten Schlachtflotten der letzten

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