Menschliche Einzelteile (German Edition)
Vieth und dem Vieth seine Alte im Haus. Es war keine Rede davon,
dass dieser bekloppte Bankier plötzlich eine Knarre zieht. Und
von der Schwiegermutter oder dem Deppen da hinten hast du auch
nichts gewusst. Scheiße, ich wette, du hast noch nicht einmal
was von der ganzen Kohle gewusst.“
„ Und
von dem Film“, krähte Detlev dazwischen.
Berthold
konterte: „Ich könnt mir mal den Buckel runterrutschen
und mit der Zunge bremsen, wenn ihr unten angekommen seid. Ihr seid
die allerletzte Gurkentruppe. Ich hätte mir meine Bande auch im
Irrenhaus rekrutieren können. Das hätte besser
funktioniert. Habe ich aber nicht. Und deswegen liege ich jetzt hier
und mir hängen die Eier raus. Oh Mann, wenn ich könnte,
dann würde ich euch alle kalt machen! Zuerst würde ich
euch allen die Schwänze abschneiden. Und dann würde ich
mir diese blöde Schlampe von Jessy vorknöpfen!“
Die
Vorstellung, Berthold dabei zuzusehen, wie er sich mit einer Hand
voller männlicher Geschlechtsorgane über Jessy hermachte,
fand Sören durchaus anregend. Remo hingegen schien diesem
Vorschlag nicht allzu viel abgewinnen zu können.
„ Meine
Fresse, das höre ich mir nicht länger an“, sagte er.
„Buddha, hast du was von deinem geilen Zeug dabei?
Irgendetwas, das ziemlich schnell wirkt?“
„ Aber
immer doch. Guckt einfach mal in dem Werkzeugkasten hinter dem
Beifahrersitz nach. Da ist was Gutes drin.“
Geklapper.
Gerutsche. Geschiebe.
Dann
Detlev: „Mann, der Buddha hat hier einen richtig guten Vorrat.
Schinken, kannst du mir mal leuchten? Was soll ich denn nehmen? Ein
paar von den Pillen mit dem Totenkopf drauf? Oder von den grünen?“
„ Hier
ist auch noch was, hinter der Seitenverkleidung“, sagte Ewald.
Ein wenig Geklapper, dann: „Heilige Scheiße, die Karre
ist ein fahrendes Drogenlabor!“
Auf
dem Fahrersitz sagte der Buddha: „Na klar. Ich musste meine
Küche hier drin unterbringen. Was meint ihr, was los gewesen
wäre, wenn Mutti das ganze Zeug in meinem Zimmer entdeckt
hätte?“
„ Ich
nehme an, sie hätte dich kalt gemacht“, sagte Ewald.
„ Quatsch“,
antwortete der Buddha. „Die Olle hätte alles selbst
gefressen.“
„ Also
was nun?“, fragte Detlev. „Welche Pillchen soll ich dem
Berthold geben?“
Der
Buddha überlegte einen Moment. Dann sagte er: „Keine
Pillen. Nimm was von den Tropfen, vorne in dem Fach, wo die
Schraubenzieher rein gehören. Und gib mir auch welche, wenn Du
fertig bist.“
Noch
ein wenig Geschiebe und Gerutsche.
Dann
machte etwas „Plopp“ - ein Stöpsel, der von einer
Flasche gezogen wurde.
„ Hehe,
jetzt kriegst du was richtig Gutes, Berthold“, sagte Detlev.
„Das is' so ähnlich wie in 'Pulp Fiction', weißte?“
Berthold
brüllte los: „Depplev, du dumme Sau. Bleib mir mit dem
Zeug vom Leib! Ich will diese Scheiße nicht! Weiß der
Geier, was dieser Idiot von Buddha da alles rein gepanscht hat. Ich
will nicht so bescheuert wie der werden. Ich will nicht …
aaaah!“
Berthold
gab einiges Gespucke und Gesprotze von sich.
Ewald
sagte: „Jetzt halt mal still, Berthold. Wir wollen doch nur
dein Bestes. Los, Depplev, ich halte fest und du gießt. Auf
drei. Eins, zwei … äh, drei.“
Augenblicklich
herrschte eine Menge Aufruhr im Auto. Sören wurde hin und her
geschubst. Berthold wehrte sich mit Händen und Füßen.
Das mit den Händen konnte Sören nur vermuten, denn
schließlich konnte er immer noch nichts sehen. Das mit den
Füßen hingegen wusste er ziemlich genau, denn er
kassierte zwei deftige Tritte gegen den Kopf. Berthold hatte in
seiner Not offenbar ausgehuft und seine Peiniger dabei verfehlt.
Dann
endete das Gezappel und Detlev sagte: „Ups, ich glaube, das
war ein bisschen viel.“
„ Ihr
Schafsköpfe, ich mache euch platt“, schrie Berthold
sofort wieder los. „Wo ist meine Kanone? Ich knalle euch ab.
Jeden einzelnen von euch. Ich schieße euch zuerst die
Kniescheiben weg, damit i hr
nicht abhauen könnt. Dann schieße ich euch in die Bäuche,
damit es so richtig schön weh tut, wenn ihr … hallulah!
Auull … luaaah!“
Dann
kehrte Ruhe ein.
„ Oh
Mann, was für ein Wahnsinnszeug“, sagte Remo in die
Stille.
„ Yo,
Mann“, sagte der Buddha. „Geht echt gut ab.“
„ Kann
ich davon ein bisschen was haben? Für später, meine ich.“
Ein
Klatschen. Dann Jessys Stimme: „Menno, Remo, du hast mir
versprochen, mit dem Scheiß aufzuhören.“
„ Ist
ja gut, Schnuckelchen. Ich wollte doch nur … oh Scheiße,
Heino, fahr los! Da
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