Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Lagerhalle war still bis auf die anderen, die die Treppe herunterkamen, und das Klingeln in meinen Ohren hätte immer noch genügt, um die Geräusche einer Armee zu übertönen.
    Es gab ein Garagentor direkt neben den Büros, groß genug, damit auch ein schwerer LKW durchfahren konnte. Shawn sagte, es sei von außen verriegelt, und Gerry hätte den Motor, der es öffnete, zerschossen, als er sich entschied, Jesse in eins der Büros zu bringen. Wir würden nach hinten zur anderen Seite des Lagerhauses gehen und es durch eine normale Tür verlassen müssen, die als einzige unverschlossen war.
    Als ich unten an der Treppe wartete und versuchte, in diesem unmöglichen Labyrinth, das ein Dutzend Werwölfe in einem Heer von Verstecken verbergen konnte, ein gewisses Maß an Orientierung zu finden, musste ich daran denken, was Shawn als Letztes gesagt hatte. Er hatte recht. Wenn Gerry wirklich wollte, dass Adam Bran umbrachte, würde er ihn in erheblich besserer Verfassung brauchen. In seinem augenblicklichen Zustand würde Bran ihn in ein paar Sekunden erledigen.

    Gerry war nicht dumm, hatte Samuel gesagt. Also war das vielleicht das Ergebnis, das er anstrebte.
    Es fiel mir auf, dass es schrecklich viele Dinge gab, die an dem Plan unsinnig waren, falls Gerry tatsächlich nicht dumm sein sollte – und Samuel kannte sich aus, was die Beurteilung der Intelligenz anderer Personen anging. David schien anzunehmen, dass das Blutbad in Adams Haus dazu gedient hatte, so etwas wie unerwünschten Wettbewerb für Gerry loszuwerden – aber es hatte ihm auch die Aufmerksamkeit des Marrok eingebracht. Und es hätte selbst dann Brans Interesse erregt, wenn ich Adam nicht zu ihm gebracht hätte. Ein Angriff auf das Zuhause eines Leitwolfs war wichtig. Und dann war da noch die immense Bezahlung an die Vampire. Ich hatte es vielleicht schneller als erwartet herausgefunden, aber ich bin ziemlich sicher, wenn Bran selbst herumgeschnüffelt hätte, wäre es ihm ebenfalls nicht entgangen.
    Wenn ich versuchen wollte, jemanden dazu zu bringen, den Marrok herauszufordern, würde ich meinen Kandidaten nicht dazu verleiten, mich zu hassen, indem ich seine Tochter entführte. Und wenn ich auf hinterhältige Weise eine Herausforderung erzwingen wollte und nicht vollkommen überzeugt sein könnte, ob mein Kandidat siegte, würde ich bestimmt dafür sorgen, meine Spuren zu verbergen, damit Bran es niemals herausfand. Bran hatte natürlich den Ruf, sehr gut im Herausfinden von Dingen zu sein.
    Gerry hatte beinahe ein Schild aufgestellt, auf dem stand: »Seht, was ich mache!«, und wenn er wirklich nicht dumm war, hatte er das absichtlich getan. Warum?
    »Mercy.« Shawns Flüstern riss mich wieder in die Gegenwart zurück. Sie waren die Treppe heruntergekommen, und ich stand ihnen im Weg.
    »Tut mir leid«, erwiderte ich genauso leise.

    Ich setzte mich an die Spitze unseres Trupps und lief los, wobei ich im Vorbeigehen um die Kisten spähte. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts. Adam hatte Probleme mit dem Bein, das bei dem ersten Angriff auf ihn verwundet worden war, und Jesse war zu klein, um eine gute Stütze zu sein, vor allem zusammen mit dem beinahe eins achtzig großen Shawn. Dann glaubte ich, ein Geräusch zu hören, und blieb stehen. Aber als es sich nicht wiederholte, kam ich zu dem Schuss, dass es sich immer noch um das Klingeln in meinen Ohren handeln musste, das immer wieder kam und ging. Ich hatte allerdings erst drei weitere Schritte hinter mir, als Macht über mich hinwegstrich wie ein warmer, süßer Wind.
    »Das Rudel ist da«, sagte Adam
    Ich hatte mich nie zuvor so gefühlt, aber ich nehme an, ich war auch noch nie in einer Situation gewesen, in der wir alle mit dem gleichen Ziel zusammenkamen. Das war vielleicht alles, oder es lag daran, dass ich dem Alpha des Rudels so nahe stand.
    Adam hielt inne, schloss die Augen und atmete tief ein. Ich konnte beinahe sehen, wie die Kraft ihn durchströmte. Dann richtete er sich auf und stützte sich nicht mehr auf die anderen.
    Auch Jesse beobachtete ihren Vater. Nur Shawn blieb vernünftig und sah sich weiter um, und es war das Aufreißen seiner Augen, das mich herumfahren ließ.
    Wenn der Werwolf es auf mich abgesehen hätte, wäre ich tot gewesen. Aber er hatte den Gefährlichsten unter uns angepeilt und stieß mich nur mit der Wucht einer Kanonenkugel beiseite, sodass ich gegen eine Kiste prallte. Die Smith & Wesson fiel mir aus der Hand, ging aber nicht los, als sie auf dem Boden

Weitere Kostenlose Bücher