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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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aufschlug. Ich hörte, wie mein Oberarm brach, und spürte eine Schmerzwelle, als mich die Wucht des Stoßes
weiterdrehte, bis ich auf dem Boden landete, mit dem Gesicht zu Adam, und der Wolf ihn ansprang.
    Jesse schrie auf. Shawn hatte das Magazin seiner Waffe in den Wolf geleert, ohne diesen zu verlangsamen, und nun erwischte der Werwolf ihn mit einem dieser schnellen, katzenhaften Schläge, die einem Caniden eigentlich unmöglich sein sollten. Shawn krachte gegen eine Kiste und fiel zu Boden.
    Ich kam wieder auf die Beine und zog Zees Dolch mit der linken Hand. Ich weiß nicht, warum ich nicht die SIG wählte, außer, weil das schockierende Tempo des Angriffs mich vielleicht betäubt hatte. Von dieser Woche einmal abgesehen, hatte sich die Gewalttätigkeit in meinem Leben im Allgemeinen auf den Dojo beschränkt.
    Ich bewegte mich nach vorn, und im gleichen Augenblick raste etwas Verschwommenes, Rotes an mir vorbei. Noch ein Werwolf. Mir blieb genug Zeit für den wenig ermutigenden Gedanken, dass unser Glück uns doch noch verlassen hatte. Aber dann packte der Rote den ersten Wolf auch schon im Nacken und zerrte ihn den Flur entlang, weg von Adam.
    Der rote Wolf beließ es nicht dabei, sondern er hatte sich beinahe schon auf das graubraune Tier gestürzt, bevor dieses landete. Adam war blutüberströmt, aber noch bevor ich es bis zu ihm schaffte, schloss sich die Wunde in einem Machtrausch, der vom Geruch des Rudels durchdrungen war. Er stand wieder auf und sah besser aus, als ich ihn seit Montagnacht gesehen hatte.
    Ich erinnerte mich eher verspätet daran, dass ich eine weitere Waffe hatte, und ließ Zees Messer fallen, um die SIG zu ziehen und zu warten, dass die beiden Wölfe sich lange genug trennten, damit ich schießen konnte. Nun war ich imstande zu erkennen, dass das rote Tier größer und schlanker war als üblich, als wäre es zum Laufen statt zum Kämpfen geboren.

    »Wenn es sich machen lässt, will ich, dass keiner von ihnen stirbt«, sagte Adam, versuchte aber nicht, mir die Waffe mit Gewalt abzunehmen.
    »Der da muss sterben«, sagte ich, weil ich den Geruch erkannte. Er war derjenige, der Jesse ins Gesicht geschlagen hatte.
    Adam hatte keine Zeit, mit mir zu streiten, denn der graubraune Wolf kam bei dem Ringkampf nach oben, und ich schoss drei Mal. Es war nicht die .444, aber selbst eine 9mm kann mit einem Treffer aus weniger als zehn Fuß Abstand in der Schädelbasis eine Menge Schaden anrichten.
    Adam sagte etwas. Ich konnte sehen, wie sein Mund sich bewegte, aber meine Ohren rauschten so gewaltig wie der weite Ozean. Einer der Nachteile eines guten Gehörs bestand in empfindlichen Ohren – etwas, um das sich die Wölfe mit ihren Heilfähigkeiten nicht sonderlich sorgen mussten.
    Adam hatte offenbar erkannt, dass ich ihn nicht verstehen konnte, denn er tippte an meine Waffe und zog die Braue hoch. Ich schaute den zusammengesackten Werwolf an, dann blickte ich zu Jesse. Adam folgte meinen Blick, und seine Züge wurden kalt und streng. Als er die Hand ausstreckte, reichte ich ihm die SIG.
    Er ging ohne jede Spur eines Hinkens zu den Werwölfen. Dann griff er nach unten, packte den bewusstlosen Wolf mit einer Hand und riss ihn von dem anderen weg, der auf die Beine kam und dann stehen blieb, den Kopf gesenkt und wie betäubt. Adam legte die Hand unter das Kinn des roten Wolfs und sah nach, ob er noch weitere Wunden hatte. Zufrieden mit dem Ergebnis, wandte er sich dem Besiegten zu und richtete die Waffe auf seine Wirbelsäule.
    Ich sah, wie er mit den Fingern schnippte, und der rote Wolf schüttelte sich am ganzen Körper, als käme er gerade aus
einem Schwimmbecken, dann hängte er sich an Adams Fersen wie ein gut ausgebildeter Hund. Jesse hob den Dolch auf und steckte ihn für mich ein, während Shawn sich langsam hocharbeitete. Er steckte ein neues Magazin in seine Waffe, dann berührte er leicht mit der Hand meinen gebrochenen Arm.
    Ich muss wohl ein Geräusch von mir gegeben haben, denn als Nächstes erinnere ich mich daran, dass ich auf den Knien lag, den Kopf gesenkt, eine große, warme Hand in meinen Nacken. Adams Duft, üppig und exotisch, umschlang mich und gab mir genug Kraft, meinen Magen wieder ein wenig zu beruhigen. Ich glaube nicht, dass ich das Bewusstsein vollkommen verloren hatte, aber ich war nahe daran gewesen.
    Als ich den Kopf hob, steckte der rote Wolf mir die Nase ins Gesicht und zog seine lange Zunge über meine Wange, bevor Adam ihn wegschubste. Ich kam mit Adams Hilfe

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