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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wird das Hemd so grau. Ach du Sch- ich meine verdammt! Er schwitzt Silber. Verfluchter Mist.«
    Adam wandte sich nicht von mir ab, obwohl er beim Klang von Shawns Stimme kaum merklich zusammenzuckte. Seine glühenden goldenenAugen starrten in meine, irgendwie gleichzeitig heiß und eisig. Ich hätte mich abwenden sollen – aber das hier schien kein Dominanzwettbewerb zu sein. Es fühlte sich an, als nutzte er meine Augen, um sich aus der Tiefe herauszuziehen, in die die Drogen ihn gezwungen hatten. Ich versuchte, nicht zu blinzeln und den Bann zu brechen.
    »Mercy?« Seine Stimme war ein raues Flüstern.
    »C’est moi, c’est moi«, sagte ich. Das erschien mir angemessen dramatisch, obwohl ich nicht wusste, ob er mich überhaupt verstand. Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen.
    Er lachte. »Typisch für dich, dass du eher Lancelot als Guinevere zitierst.«
    »Sie waren beide Idioten«, sagte ich. »Arthur hätte zulassen sollen, dass sie einander zur Strafe heiraten. Ich mag Camelot nur wegen der Musik.« Dann summte ich ein bisschen.

    Mein Gerede funktionierte. Sein Pulsschlag normalisierte sich, und er atmete tiefer und regelmäßiger. Wenn seine Augen wieder normal würden, hätten wir es geschafft. Selbstverständlich mit Ausnahme des kleine Problems der feindlichen Wölfe in der Lagerhalle. Aber immer eins nach dem anderen.
    Er schloss die gelben Augen, und ich fühlte mich einen Augenblick lang von ihm abgeschnitten, bis ich bemerkte, dass er immer noch mein Handgelenk festhielt, als hätte er Angst, es loszulassen.
    »Ich habe die Mutter aller Kopfschmerzen«, sagte er. »Und ich fühle mich, als wäre ich von einer Dampfwalze überfahren worden. Ist Jesse in Sicherheit?«
    »Mir geht es gut, Dad«, sagte sie, gehorchte aber dem dringlichen Zeichen, das ich ihr mit meiner freien Hand machte, und blieb, wo sie war. Er mochte ruhiger klingen, aber sein Geruch und die zwanghafte Weise, sich an mein Handgelenk zu klammern, schien diese offensichtliche Selbstbeherrschung Lügen zu strafen.
    »Sie ist ein bisschen angeschlagen und verängstigt«, sagte ich »Aber ansonsten unverletzt.« Tatsächlich wurde mir klar, dass ich das nicht wirklich wusste, und ich warf ihr einen besorgten Blick zu.
    Sie lächelte, eine schwache Imitation ihres üblichen Grinsens. »Ich bin in Ordnung«, sagte sie wieder, diesmal zu mir.
    Adam stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Ich gab ihm eine Kurzfassung – und selbst dann brauchte es immer noch eine Weile, alles zu erzählen. Außer bei meinem Bericht über David Christiansens Eindringen in mein Haus behielt er die Augen geschlossen, als würde es ihn schmerzen, sie zu öffnen. Noch bevor ich fertig war, hatte er begonnen, sich unbehaglich hin und her zu winden.

    »Ich habe eine Gänsehaut«, sagte er.
    »Das ist das Silber.« Ich hätte eher daran denken sollen. Ich berührte sein Hemd mit der freien Hand und zeigte ihm das graue Metall an meinem Zeigefinger. »Ich habe ja schon gehört, dass jemand Blut schwitzt, aber niemals Silber.« Ich setzte dazu an, ihm beim Ausziehen des Hemdes zu helfen, als mir klar wurde, dass er nicht die ganze Zeit halb nackt herumrennen konnte. »Ich nehme nicht an, dass Sie zufällig Ersatzklamotten mitgebracht haben, Shawn? Wenn dieses Silber an seiner Haut bleibt, wird es ihn verbrennen.«
    »Er kann mein Hemd haben«, sagte er. »Aber ich kann jetzt nicht gehen, um andere Sachen zu holen. Ich bin im Dienst.«
    Ich seufzte. »Ich gebe ihm meine Trainingshose.« Das T-Shirt, das ich trug, reichte mir immerhin bis zur Mitte der Oberschenkel.
    Shawn und ich zogen Adam so schnell wir konnten aus und benutzten das Hemd, um das meiste Silber von ihm abzuwischen, dann zogen wir ihm meine Trainingshose und Shawns grünes T-Shirt an. Adam schauderte, als wir fertig waren.
    Der Thermosbecher hatte seinen klebrigen Inhalt über den Boden vergossen, als er ihn fallen ließ, war aber heil geblieben, ebenso wie die Thermosflasche. Ich ließ Jesse heißen Kaffe für ihren Vater eingießen, so schnell er ihn trinken konnte; damit sie etwas hatte, worauf sie sich konzentrieren konnte. Als die Kaffeekanne leer war, fütterte sie Adam den rohem Braten aus der Plastiktüte, ohne einen Kommentar darüber zu verlieren.
    Ich machte mir Sorgen, weil Adam so passiv war – so hatte ich ihn noch nie zuvor erlebt. Samuel hatte gesagt, dass die Empfindlichkeit gegenüber Silber stärker wurde, je länger man dem Metall

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