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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Sachen, die dir passen sollten, und wir werden morgen mehr kaufen.«

    Mac sah ihn an.
    »Ja, du kommst mit mir nach Hause«, stellte Adam in einem Tonfall fest, der keinen Widerspruch duldete. »Ich lasse keinen neuen Werwolf frei in meiner Stadt herumlaufen. Du kommst mit und lernst ein oder zwei Dinge, und dann lasse ich dich vielleicht bleiben, wenn du dich dazu entscheidest – aber erst, wenn ich weiß, dass du dich beherrschen kannst.«
    »Ich gehe jetzt. Es ist nicht gut für eine alte Frau, so lange wach zu sein«, verkündete Elizaveta. Dann sah sie mich an und sagte säuerlich: »Tu möglichst eine Weile nichts Dummes mehr, Mercedes. Ich will nicht wieder mitten in der Nacht hierher kommen müssen.«
    Das klang, als müsse sie meine Werkstatt regelmäßig aufräumen, obwohl heute das erste Mal gewesen war. Ich war müde, und das unangenehme Gefühl, einen Mann getötet zu haben, bedrängte meinen Magen immer noch, das Abendessen von sich zu geben. Ihre Bemerkung ärgerte mich gewaltig. Ich war zu aufgekratzt, um mich zurückzuhalten, also kam meine Reaktion nicht so diplomatisch heraus, wie sie hätte sein sollen.
    »Das liegt ganz sicher auch nicht in meiner Absicht«, sagte ich eingeschnappt.
    Sie registrierte die angedeutete Schärfe; aber ich riss die Augen weit auf, damit sie nicht wissen konnte, ob ich es ernst meinte oder nicht. Hexen zu beleidigen, steht auf der Dummheitsliste sicher direkt oberhalb der Verärgerung von Alpha-Werwölfen und der Unterbringung eines neuen Wolfs neben einer Leiche, und ich hatte an diesem Abend schon alles darunter abgehakt. Aber ich konnte einfach nicht anders. Trotz war eine Gewohnheit, die ich entwickelt hatte, um ich selbst zu bleiben, als ich in einem Rudel dominanter und überwiegend männlicher Werwölfe aufwuchs. Werwölfe haben einen gewissen Respekt vor einer Herausforderung, wie auch jedes
andere Raubtier. Wenn man sich zu sehr anstrengt, sie nicht zu verärgern, halten sie das für eine Schwäche – und schwache Geschöpfe sind für sie Beute.
    Morgen würde ich wieder alte Autos reparieren und eine Weile den Kopf einziehen. In dieser Nacht hatte ich mein Glück bereits aufgebraucht.
    Adam schien der gleichen Meinung zu sein, denn er nahm Elizavetas Hand und legte sie auf seinen Ellbogen, woraufhin sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete und sich zu ihrem Wagen führen ließ. Ihr Enkel Robert grinste mich träge an.
    »Sei nett zur Babuschka, Mercy«, sagte er leise. »Sie mag dich, aber das wird sie nicht zurückhalten, wenn sie zu der Ansicht kommt, dass du ihr nicht die angemessene Achtung entgegenbringst.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich. »Ich gehe jetzt nach Hause und werde sehen, ob ein paar Stunden Schlaf etwas an meiner Zunge ändern können, bevor sie uns noch mehr Ärger macht.« Ich hatte gehofft, witzig zu klingen, aber die Worte kamen nur müde heraus.
    Robert lächelte mich mitleidig an, bevor er ging.
    Ein schweres Gewicht lehnte sich gegen meine Hüfte, und als ich hinunterschaute, sah ich Mac. Er bedachte mich mit einem Vertrauen heischenden Blick. Adam sprach mit Elizaveta, aber Mac schien nicht mehr in Schwierigkeiten zu sein. Ich kraulte ihn leicht hinter dem aufgerichteten Ohr.
    »Komm«, sagte ich. »Schließen wir ab.«
    Diesmal vergaß ich nicht, meinen Geldbeutel mitzunehmen.

4
    A ls ich endlich zu Hause war, kam ich zu dem Schluss, dass es für die Erfahrungen einer solchen Nacht nur ein einziges Heilmittel gab. Mein Vorrat an dunkler Schokolade war aufgebraucht, und ich hatte den letzten Ingwerkeks bereits gegessen, also schaltete ich den Backofen ein und holte die Rührschüssel heraus. Als es an meine Tür klopfte, war ich damit beschäftigt, Schokosplitter in den Plätzchenteig zu schütten.
    Auf der Schwelle stand ein feenhaft wirkendes Mädchen mit leuchtend orangefarbenem Haar, das ihr in wilden Locken vom Kopf abstand. Sie trug genug Augen-Make-up, um eine gesamte professionelle Cheerleader-Truppe einen Monat lang auszurüsten. In einer Hand hatte sie meine Kamera.
    »Hallo, Mercy, Dad hat mich geschickt, um dir das hier zu geben und um mich aus dem Weg zu schaffen, solange er sich mit irgendwelchen Rudeldingen beschäftigt.« Sie verdrehte die Augen, als sie mir die Kamera reichte. »Er benimmt sich, als wüsste ich nicht genug, um fremden Werwölfen aus dem Weg zu gehen.«
    »Hallo Jesse«, sagte ich und bat sie herein.
    »Und außerdem«, fuhr sie fort, als sie die Schuhe auszog, »ist dieser Wolf niedlich.

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