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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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anderer Werwolf?«, fragte sie.
    Ich nickte und stand auf. »Der Junge, von dem ich Ihnen erzählt habe«, sagte ich. »Aber jetzt ist Adam hier, also ist es ungefährlich. Ist Stefans Bus sauber?« Ich nickte zu dem Kleinbus hinüber.
    »Ja, ja. Glaubst du, du hättest es mit einer Amateurin zu tun?« Sie schnaubte beleidigt. »Dein Vampirfreund wird nie erfahren, dass sich eine andere Leiche als seine eigene in dem Wagen befand.«
    »Danke.« Ich legte den Kopf schief, konnte aber von drinnen nichts mehr hören, also öffnete ich die Bürotür und rief: »Adam?«
    »Schon gut«, sagte er. Er klang müde. »Alles in Ordnung.«
    »Elizaveta und ihr Chauffeur sind hier«, warnte ich ihn, falls ihm das nicht aufgefallen war, als er zur Werkstatt kam.
    »Schick sie rein.«
    Ich hätte die Tür aufgehalten, aber Elizavetas Enkel nahm mir die Klinke aus der Hand und hielt die Tür für uns beide auf. Elizaveta verlagerte ihren knochigen Griff von seinem Arm zu meinem, aber nach der Stärke dieses Griffs war ich ziemlich sicher, dass sie meine Hilfe nicht wirklich gebraucht hätte.
    Mac hatte sich in der anderen Ecke der Werkstatt zusammengerollt.
Seine Wolfsgestalt war dunkelgrau und verschwamm beinahe mit den Schatten auf dem Zementboden. Er hatte einen weißen Fuß und einen weißen Streifen auf der Nase. Werwölfe haben für gewöhnlich Markierungen, die eher nach Hund als nach Wolf aussehen. Ich wusste nicht, warum das so war. Bran, der Marrok, hatte einen weißen Fleck am Schwanzende, als hätte er ihn in einen Farbeimer getaucht. Ich hatte das immer für niedlich gehalten – aber natürlich nie den Mut aufgebracht, ihm das zu sagen.
    Adam kniete neben dem Toten und achtete nicht mehr auf Mac. Er blickte auf, als wir das Büro betraten. »Elizaveta Arkadyevna«, sagte er höflich, dann fügte er etwas auf Russisch hinzu. Schließlich wechselte er wieder zu Englisch und fuhr fort: »Robert, danke, dass Sie ebenfalls heute Nacht hierher gekommen sind.«
    Elizaveta sagte etwas auf Russisch zu Adam.
    »Noch nicht ganz«, erwiderte Adam. »Können Sie seine Veränderung rückgängig machen?« Er deutete auf den Toten. »Ich erkenne seinen Geruch nicht, aber ich würde mir gerne sein Gesicht ansehen.«
    Elizaveta verzog das Gesicht und begann, auf Russisch auf ihren Enkel einzureden. Seine Reaktion ließ sie nicken, und dann rezitierten sie gemeinsam ein paar Worte, bevor sie sich wieder Adam zuwandten. »Das ist wahrscheinlich möglich. Ich werde es auf jeden Fall versuchen.«
    »Ich nehme nicht an, dass du hier eine Kamera hast, Mercy?«, fragte Adam.
    »Doch« erwiderte ich. Ich arbeite an alten Autos. Manchmal sind sie sogar älter als ihre Besitzer, und ich »restauriere« sie auf eine neue und interessante Art. Oft erweisen sich dabei Vorher- und Nachher-Fotos des Wagens als nützlich, wenn ich ihn wieder zusammengesetzt habe. »Ich hole sie.«

    »Und bring auch ein Stück Papier und ein Stempelkissen, wenn du eins hast. Ich werde seine Fingerabdrücke zur Identifikation an einen Freund schicken.«
    Als ich zurückkehrte, hatte die Leiche wieder menschliche Gestalt, und die Wunde, die ich in ihre Kehle gerissen hatte, klaffte weit auf. Die Haut des Toten war bläulich vom Blutverlust. Ich hatte schon öfter Leichen gesehen, aber keine, für die ich selbst verantwortlich war.
    Die Verwandlung hatte seine Kleidung zerrissen – und nicht auf diese interessante Weise, die man immer in Comics sieht. Seine Hose war aufgerissen, ebenso wie sein blutdurchtränktes Hemd an Hals und Schultersaum. Es wirkte schrecklich würdelos.
    Adam nahm mir die digitale Kamera ab und machte ein paar Fotos aus unterschiedlichen Winkeln, dann steckte er sie wieder zurück in die Tasche und schlang sich alles über die Schulter.
    »Ich bringe sie dir zurück, sobald ich die Bilder heruntergeladen habe«, versprach er zerstreut, dann griff er nach dem Papier und dem Stempelkissen und drückte die schlaffen Finger der Leiche recht gekonnt in die Tinte und auf das Blatt.
    Danach ging alles ziemlich schnell. Adam half Elizavetas Enkel, die Leiche in der großzügigen Tiefe des Caddie-Kofferraums zu versenken. Elizaveta vollführte ihr Gemurmel und die Gesten, die meine Werkstatt mit Magie überzogen und sie hoffentlich von allen Beweisen reinigten, dass sich hier je ein toter Mann befunden hatte. Sie nahm auch Macs Kleidung mit.
    »Still«, sagte Adam, als Mac widerstrebend knurrte. »Es waren ohnehin kaum mehr als Lumpen. Ich habe zu Hause

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